Aus dem Stand in Front
Tabellarisch trennten beide Mannschaften Welten. Insofern kam es nicht überraschend, dass die Grün-Weißen im Stadion des noch sieglosen Schlusslichts sofort aufs Gaspedal drückten. Mit Erfolg: Keine zwei Minuten waren gespielt, als Caroline Hansen von rechts in den Strafraum gab und in Jakabfi eine dankbare Abnehmerin fand. Aus acht Metern drosch die Ungarin den Ball gekonnt unter die Latte (2.). Mit dem sofortigen Vorsprung im Rücken griffen die Wölfinnen weiter an. Sie nahmen den Aufsteiger zwar nicht in den Würgegriff, blieben aber trotzdem dauerhaft derart dominant, dass weitere Treffer eine Frage der Zeit schienen. Mitte der Halbzeit war es so weit: Mit einem sehenswerten Kopfball erhöhte zunächst Peter auf 2:0 (19.), ehe elf Umdrehungen später auch Kristine Minde zuschlug. Spätestens mit ihrem Treffer zum 3:0 (30.) schien nicht mehr vorstellbar, dass die drei Punkte auf einem anderen Konto als dem der Wölfinnen verbucht werden würden, zumal ein weiterer brandgefährlicher Ball zwischendrin noch ans Gladbacher Lattenkreuz krachte (27.).
Noch mehr Treffer möglich
Eine Teufelstat ihrer Keeperin bewahrte die Heimelf gleich nach Wiederbeginn vor dem vierten Tor: Jakabfi scheiterte aus kurzer Distanz (53.). Die Wölfinnen also ließen es keineswegs ruhiger angehen, sondern zeigten große Lust, ihr ohnehin famoses Torverhältnis weiter aufzupolieren. Minde (57.) versuchte es als nächste, ehe dann ein satter Ella-Masar-Schuss haarscharf am Pfosten vorbeistrich (58.). Der Aufsteiger hatte speziell in dieser Phase größte Mühe, sich den Meister vom Leibe zu halten. An ein eigenes Angriffsspiel war mit Ausnahme sehr weniger Kontersituationen ohnehin nicht zu denken. Mit einem toll geschossenen Ball, der mithilfe beider Längsstangen im Netz landete, legte die eingewechselte Pia Wolter – erstmals für Grün-Weiß erfolgreich – statt dessen das überfällige 4:0 nach (61.). Der Rest des Spiels blieb ein einziger grün-weißer Sturmlauf. Denn auch wenn Masar (72.) und Popp einmal mit links und dann nach einem Foul an Noelle Maritz vom Punkt (76./90.) das Resultat anschließend noch auf 7:0 hochschraubten, hatte der Deutsche Meister und DFB-Pokalsieger am Ende für diesen weiteren hochverdienten Sieg gar nur seine besten Chancen genutzt.
„Kann gern so weitergehen“
Stephan Lerch: Der Gegner hat zwar wie erwartet mit zwei Fünferketten verteidigt. Trotzdem haben wir es in der ersten Halbzeit geschafft, uns viele Chancen zu erspielen und auch ein kleines Polster herauszuarbeiten. Danach haben wir das Tempo weiter hochgehalten, etliche Gelegenheiten zwar noch ausgelassen, was sehr schade war, aber letztlich doch hochverdient noch deutlich gewonnen. Auch über das erneute zu Null freuen wir uns, wobei man natürlich sagen muss, dass wir defensiv auch nicht gefordert worden sind. Kurzum: Wir sind glücklich über die drei Punkte. So kann es gern weitergehen.
Borussia Mönchengladbach: Wassenhoven – Van Heeswyk, Starmanns, Kufner, Giehl, Corres – Wahlen (87. Abu Sabbah), Bogenschütz (78. Geraedts), Simons, Busshuven – Oppedisano (82. Densing)
VfL Wolfsburg: Schult – Peter, Wedemeyer, Doorsoun, Maritz – Neto (46. Wolter) – Hansen (46. Blässe), Masar, Popp, Minde – Jakabfi (65. Stolze)
Gelbe Karten: Corres, Kufner / -
Tore: 0:1 Jakabfi (2.), 0:2 Peter (19.), 0:3 Minde (30.), 0:4 Wolter (61.), 0:5 Masar (72.), 0:6 Popp (76.), 0:7 Popp (90., FE)
Zuschauer: 340 am Mittwochabend im Grenzlandstadion
Schiedsrichterin: Marina Wozniak (Herne)