Frauen

Entschlossen in UWCL-Qualifikation

VfL-Trainer Tommy Stroot sprach vor dem Spiel gegen Paris FC mit den Medien.

Die VfL-Wolfsburg-Spielerin Lynn WIlms beim Einwurf.

Über Paris nach Europa: Als Vizemeisterinnen müssen sich die VfL-Frauen erst noch in Play-offs für die Gruppenphase der UEFA Women’s Champions League (UWCL) qualifizieren. Im Stade Charlety in der französischen Hauptstadt treffen sie am Dienstagabend ab 19 Uhr deshalb im Hinspiel auf das Team von Paris FC. Wölfe TV überträgt die Partie im kostenlosen Livestream auf YouTube. Kurzfristig ausfallen wird VfL-Keeperin Merle Frohms, die sich im Abschlusstraining bei einem Zusammenprall mit einer Mannschaftskollegin eine Gehirnerschütterung zugezogen hat.

Starker Saisonstart

Die Pariserinnen beendeten die vergangene Saison auf Platz drei der französischen Liga. Sie haben deshalb bereits eine Qualifikationsrunde für die Champions League hinter sich: Im Miniturnier schlugen sie überraschend den Arsenal WFC mit 4:2 nach Elfmeterschießen. Auch in der Liga präsentierte sich das Team von Cheftrainerin Sandrine Soubeyrand bislang stark und fuhr an drei Spieltagen drei Siege ein. Beim 4:1-Erfolg gegen Havre AC am vergangenen Wochenende stach insbesondere Stürmerin Louise Fleury hervor, die drei Treffer beisteuerte.

Zwei englische Wochen

Die bisherige Bilanz der Wölfinnen kann sich ebenfalls sehenlassen: Sie siegten sowohl in den ersten drei Ligapartien als auch im DFB-Pokal. Hervorzuheben ist in dem Zusammenhang insbesondere der 4:2-Erfolg im Topduell gegen Eintracht Frankfurt am zweiten Spieltag. In der umkämpften Partie kamen die Grün-Weißen zweimal nach einem Rückstand zurück, gewannen in der zweiten Hälfte zunehmend die Kontrolle über das Spiel. Beim jüngsten 1:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg rotierte Cheftrainer Tommy Stroot auf mehreren Positionen. Auch, um Stammkräften mit Blick auf die zwei anstehenden englischen Wochen eine Pause zu gönnen. Denn: Die endgültige Entscheidung über die Qualifikation für die UWCL fällt erst im Rückspiel, das die beiden Teams am Mittwoch, 18. Oktober, ab 18.45 Uhr im Wolfsburger AOK Stadion austragen. Für die Begegnung sind im Wölfeshop noch Tickets erhältlich.

Vor dem Hinspiel sprach VfL-Trainer Tommy Stroot mit den Medien über…

…die Personalsituation: Wir haben mit Sveindis Jonsdottir, Tabea Sellner, Rebecka Blomqvist und Camilla Küver vier Ausfälle, die bekannt sind. Bei Camilla ist es aber so, dass sie heute zum ersten Mal eine komplette Einheit absolvieren konnte. Das war für sie natürlich ein toller Moment. Merle Frohms hatte heute einen unglücklichen Zusammenstoß im Training, der dafür gesorgt hat, dass sie in Wolfsburg geblieben ist. Wie immer bei Gehirnerschütterungen müssen wir aber die nächsten Tage abwarten, um genauere Prognosen geben zu können, wann sie wieder einsatzfähig ist. Darüber hinaus hat Kristin Demann leichte muskuläre Probleme, deshalb haben wir darauf verzichtet, sie mit nach Paris zu nehmen.

…die Frage, wer am Dienstag im Tor steht: Für uns war nach dem Ausfall von Merle Frohms klar, dass Lisa Schmitz morgen im Tor steht. Sie hat während der Vorbereitung und auch in den letzten Wochen im Training immer gute Eindrücke hinterlassen. Deshalb wissen wir, dass wir mit ihr eine super Alternative haben. Viele haben sich sicherlich gefragt, warum wir so eine starke Torfrau als Nummer zwei verpflichten. Ich denke, die Antwort darauf haben wir – früher als wir alle gedacht haben – bekommen. Deshalb: Wir sind froh, dass wir Lisa haben.

…die Gegnerinnen: Die Nummer drei aus Frankreich dürfen wir niemals unterschätzen. Wir haben das vor zwei Jahren in der Qualifikation auch mit Bordeaux erlebt und früher schon mal mit Montpellier. Das sind Mannschaften, die viel Qualität und viel Erfahrungen haben. Und das ist auch bei Paris FC so. Das hat man im Spiel gegen Arsenal gesehen, aber auch in vielen anderen Momenten. Sie trauen sich auch gegen Mannschaften wie Paris Saint-Germain oder Lyon viel Tempo ins Spiel zu bringen, um daraus Torchancen zu kreieren. Von daher erwartet uns ein Gegner, auf den wir uns intensiv vorbereitet haben.

…seine Erwartungen an das Spiel: Es treffen zwei Mannschaften aufeinander, die sich nicht im täglichen Leben so begegnen. Deshalb wird es wahrscheinlich eine gewisse Phase des Abtastens geben, in der beide Teams gucken, mit welchen Qualitäten sie es zu tun haben. Wir glauben, dass wir die Qualität haben, dieses Spiel morgen für uns zu entscheiden. Für uns ist ein Vorteil, dass wir diese Situation kennen. Durch Spiele wie die gegen Arsenal oder PSG in der vergangenen Saison haben wir eine gewisse Überzeugung aufgebaut, die uns dabei hilft, solche Spiele für uns zu entscheiden.

…die Frage, wie wichtig das Erreichen der Gruppenphase für den VfL ist: Dieses Ziel ist für uns unverhandelbar. Wir sehen uns selbst in der Gruppenphase und im weiteren Turnierverlauf. Wir wissen, dass wir mit dem Spiel gegen Paris FC dafür die Basis legen. Deshalb werden wir alles investieren, um die Gruppenphase zu erreichen und wieder neue Highlights für uns und die Fans zu schaffen.