Die Gruppenphase der UEFA Women’s Champions League findet mit den Frauen des VfL Wolfsburg statt. Der zweimalige Titelträger, der als deutscher Vizemeister in der 2. Qualifikationsrunde einstieg, setzte sich im Rückspiel mit 5:3 (1:1, 1:2, 2:2, 2:3) beim französischen Vertreter FC Girondins de Bordeaux durch und löste damit nach dem 3:2-Erfolg im Hinspiel das Ticket für das neue Wettbewerbsformat. Die Treffer vor dem Elfmeterschießen im Stade Jean Antoine Moueix in Libourne erzielte Doppel-Torschützin Ewa Pajor. Nun geht der Blick in die UEFA-Zentrale nach Nyon, wo am kommenden Montag, 13. September (13 Uhr/live auf UEFA.com), die Gruppenauslosung stattfindet. Zuvor sind die Wölfinnen zum letzten Mal vor der ersten Abstellungsphase in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gefordert: Am kommenden Sonntag, 12. September (Anstoß um 13 Uhr/live auf Magenta Sport), ist der SC Sand zu Gast im AOK Stadion.
Personal
Nach einigen Veränderungen beim mit 2:0 gewonnenen Liga-Spiel in Bremen vertraute VfL-Cheftrainer Tommy Stroot im Kern wieder jener Stammformation, die bereits im Hinspiel mit Anpfiff auf dem Platz stand. Die einzigen Änderungen: Für Lisa Weiß kehrte Almuth Schult zwischen die Pfosten zurück, für Tabea Waßmuth spielte Sara Doorsoun von Beginn an.
Spielverlauf
Die größte und sicherlich auch lauteste Kulisse seit der Wiederzulassung von Zuschauern schien die Wölfinnen kaum zu beeindrucken: Die Gäste begannen konzentriert und hatten durch Jill Roord früh einen ersten Torabschluss (4.). In der zwölften Minute musste dann auch Schult zum ersten Mal ran: Die Keeperin wehrte einen Schuss von Katja Snoeijs zur Ecke ab. Bordeaux lauerte wie im Hinspiel auf Fehler, um dann schnell umzuschalten. Nur dass die Wölfinnen weitaus weniger davon anboten wie noch sieben Tage zuvor. In der 18. Minute probierte es Lena Lattwein nach einer Ecke von Svenja Huth mit dem Kopf – knapp vorbei.
Die Partie gestaltete sich spannend, einige Standardsituationen der Französinnen ließen den Puls im Lager der Grün-Weißen immer mal wieder vorübergehend steigen. Für wichtige Beruhigung sorgte dann Pajor mit ihrer Führung (25.). Allerdings nur kurzfristig: Snoeijs traf wie schon im Hinspiel – 1:1 (36.). Sofort legten die Fans der Gastgeberinnen wieder ein paar Dezibel nach. Kurz vor dem Pausenpfiff kamen dann Lena Oberdorf und Pajor noch zu guten Möglichkeiten, jeweils ohne zählbares Resultat. Girondins-Trainer Patrice Lair überraschte mit der Auswechselung seiner Torhüterin – womöglich eine Reaktion auf deren folgenschweren Fehler. Auch die starke Claire Lavogez blieb in der Kabine. Auf dem Rasen setzte Sippie Folkertsma das erste Ausrufezeichen nach dem Seitenwechsel, die Niederländerin zielte aus kurzer Distanz drüber (47.). Wenig später probierte es Snoeijs mit einem Flachschuss (49.). Dann die Riesenchance für Pajor nach Vorlage von Lattwein: Die Torjägerin läuft alleine auf die neue Keeperin Mylene Chavas zu, setzt das Leder aber deutlich rechts vorbei (51.). In der Folge waren die Wölfinnen das etwas bessere Team, in der Defensive hatten die Gäste nun immer mehr Kontrolle. Eigentlich. Der Führungstreffer der Französinnen, der in der 66. Minute fiel, lag nämlich keinesfalls in der Luft. Nun bewegten sich die Wölfinnen auf ganz dünnem Eis – ein weiterer Gegentreffer hätte das Aus im europäischen Wettbewerb bedeutet. Unter diesem Damoklesschwert tickte die Uhr immer weiter Richtung Ende der regulären Spielzeit, wobei das Pendel gegen Ende sehr deutlich zu Gunsten der Wölfinnen ausschlug.
In der Nachspielzeit hatte Pajor gleich zwei Mal das erlösende 2:2 auf dem Fuß, bei Versuche Nummer zwei stand die Latte im Weg. Und somit ging die Partie in die Verlängerung. Knapp drei Minuten nach Anpfiff der Extra-Schicht gab Oberdorf mit einem Schuss knapp über die Latte die Richtung vor. Keine Zweifel möglich: Die Gäste waren gewillt, es nicht auf ein Elfmeterschießen ankommen zu lassen. Die Überlegenheit wurde immer größer. Und dann kam die 102. Minute: Ewa Pajor erzielte nach starker Vorarbeit von Huth das 2:2. Die Entscheidung? Nein, denn Mickaella Cardia brachte Bordeaux spät zurück. Doch im Elfmeterschießen hielt Schult gleich die ersten beiden Versuche, ehe Doorsoun das Weiterkommen perfekt machte.