Frauen

Das erwartet die VfL-Frauen in Leipzig

Die Wölfinnen treffen am Sonntag auf ehrgeizige Aufsteigerinnen und bekannte Gesichter.

Die Begegnung zwischen den Wölfinnen und RB Leipzig ist in mehrfacher Hinsicht eine Premiere: Es ist das erste Mal überhaupt, dass die beiden Teams in einem Pflichtspiel aufeinandertreffen. Darüber hinaus ist die Partie am Sonntag, 15. Oktober (Anstoß um 14 Uhr, live auf MagentaSport und DAZN), die erste, die das Frauenteam vor großer Kulisse in der Red Bull Arena austrägt. Das sind die wichtigsten Fakten zu den Gegnerinnen der Wölfinnen.

Ehrgeizige Aufsteigerinnen

Im Sommer ist RB Leipzig als Zweitliga-Meister in die Google Pixel Frauen-Bundesliga aufgestiegen. Dort steht das Team durch zwei Niederlagen gegen den 1. FC Köln (1:2) und Eintracht Frankfurt (1:3) sowie einen Sieg gegen die SGS Essen (3:2) aktuell mit drei Punkten auf dem neunten Platz. Insgesamt haben die Sächsinnen eine rasante Entwicklung hinter sich: Die Frauenfußballabteilung besteht erst seit der Saison 2016/2017. Nur ein Jahr später gelang der Aufstieg von der Landesliga in die Regionalliga und zur Saison 2020/2021 schließlich der Sprung in die zweite Liga. Und die Ankunft in der Bundesliga soll nicht das Ende der Entwicklung sein. Viola Odebrecht, Leiterin Frauen- und Mädchenfußball, sagte im Mai in einem DFB-Interview: „Die entsprechenden Möglichkeiten, uns in vielleicht vier bis acht Jahren auch in der Frauen-Bundesliga in der Tabelle nach oben zu orientieren und um die internationalen Plätze mitzuspielen, haben wir definitiv." In einem Pflichtspiel sind sich die Frauenmannschaft von RB Leipzig und die des VfL Wolfsburg noch nie begegnet. Anfang des Jahres haben die beiden Teams aber bereits ein Testspiel gegeneinander bestritten: Im Januar trafen sie im Stadion am Elsterweg aufeinander. Die Wölfinnen setzten sich mit 4:2 (2:2) gegen die damaligen Zweitliga-Spitzenreiterinnen durch. Dabei traten die Grün-Weißen dominant auf, der Sieg hätte noch deutlich höher ausfallen können. Die Sächsinnen agierten unterdessen dennoch mutig und mit dem Anspruch, spielerische Akzente zu setzen. 

Viele bekannte Gesichter

In Leipzig wird es für die Wölfinnen ein Wiedersehen mit mehreren alten Bekannten geben. Seit dieser Saison spielt Sandra Starke für RB. Die Stürmerin gehörte bis April zum Kader der Grün-Weißen und schloss sich dann auf Leihbasis für mehrere Monate den Chicago Red Stars an. Mit dem Klub aus der US-amerikanischen Profiliga NWSL hat der VfL eine Partnerschaft. In Leipzig soll die 30-Jährige als prominentester Neuzugang des Sommers eine Führungsrolle übernehmen, stand dort dementsprechend zuletzt in der Startelf. Außerdem schoss sie das allererste RB-Tor in der Frauen-Bundesliga. Auf der Website des Klubs sagt sie über die Partie gegen Wolfsburg: „Es wird wieder ein intensives Spiel, vor allem gegen den Ball. Wir müssen kompakt sein, gut verteidigen und nach vorne immer wieder Stiche setzen. Wir wissen, wie gut Wolfsburg ist. Da müssen wir so gut es geht dagegenhalten.“ Auch Odebrecht, die bei RB als Leiterin der Frauen- und Mädchenabteilung tätig ist, dürfte vielen in Wolfsburg noch ein Begriff sein: Sie spielte von 2012 bis 2015 für die VfL-Frauen. Anschließend war sie mehrere Jahre als Nachwuchskoordinatorin für die Grün-Weißen tätig, ehe sie 2019 zu RB Leipzig ging. Trainer der Sächsinnen ist Saban Uzun, der von 2017 bis 2019 die zweite Mannschaft der Wölfinnen trainiert hat. Teil von Uzuns Trainerstab ist zudem Anja Mittag, die von 2016 bis 2017 für den VfL spielte.

Leipzig mit acht Neuzugängen

Eine wichtige Schlüsselspielerin der Leipzigerinnen ist Stürmerin Vanessa Fudalla. In der vergangenen Saison schoss die 21-Jährige in 19 Zweitliga-Partien insgesamt 20 Tore und wurde dadurch Torschützenkönigin. Auch in dieser ersten Liga hat sie nach drei Spieltagen bereits zweimal getroffen. Neben Ex-Wölfin Starke haben die Leipzigerinnen sich über den Sommer außerdem mit sieben weiteren Spielerinnen verstärkt: In der Abwehr sollen Julia Pollak (war zuvor an den SV Meppen verliehen), Nina Räcke (SGS Essen), Julia Landenberger (FC Bayern München II) sowie Julia Magerl und Michaela Croatto (beide SK Sturm Graz) für Stabilität sorgen. In der Offensive bringen neben Starke Lydia Andrade (SV Meppen) und Katja Wienerroither (Grasshopper Club Zürich) neuen Schwung.

Rekordwochenende

Die Partie gegen Wolfsburg ist die erste überhaupt, die die RB-Frauen in der Red Bull Arena austragen. Das 47.069 Plätze umfassende Stadion dient sonst als Heimspielstätte der Männer. Das Spiel wird voraussichtlich dazu beitragen, dass die Google Pixel Frauen-Bundesliga am Wochenende gleich mehrere Rekorde bricht: Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mitteilt, gab es noch nie zuvor drei Highlight-Spiele an einem Wochenende. Denn: Auch in Bremen und München werden die Partien im Wohninvest Weserstadion beziehungsweise in der Allianz Arena ausgetragen. Mit den großen Stadien geht einher, dass wahrscheinlich der Zuschauenden-Rekord für einen einzelnen Spieltag bricht. Den hält bislang der 18. Spieltag der vergangenen Saison, den 43.697 Fans besuchten. Auch der Zuschauenden-Bestwert nach vier Liga-Spieltagen fällt voraussichtlich: In der vergangenen Saison waren nach vier Spieltagen 66.546 Fans zu den Liga-Partien gekommen, in dieser Saison sind es nach drei Spieltagen bereits 57.992 Zuschauende.