Wind schlägt Nebel
Der VfL egalisiert drei Rückstände und ringt Mainz 05 mit 4:3 nieder.
Nach einem tollen und hochspannenden Schlagabtausch haben die Wölfe das Sonntagsduell gegen den 1. FSV Mainz 05 in allerletzter Sekunde mit 4:3 (1:2) gewonnen und damit den Sprung an den Rheinhessen vorbei auf die europäischen Plätze geschafft. Nach dreimaligem Rückstand durch Treffer von zweimal Paul Nebel (11., 66) sowie Jonathan Burkardt (39.) kamen die Grün-Weißen jeweils durch Mohammed Amoura (19.), Tiago Tomas (57.) sowie Joker Jonas Wind (84.) zurück, ehe der Däne tief in der Nachspielzeit durch seinen zweiten Treffer für den vielumjubelten Heimdreier sorgte. Weiter geht es bereits am kommenden Freitagabend, 13. Dezember, wenn die Grün-Weißen beim SC Freiburg antreten (Anstoß um 20.30 Uhr).
Mit Wind für Patrick Wimmer startete Grün-Weiß in Durchgang zwei. Und natürlich traten die Hausherren angesichts des Rückstandes nun offensiver in Erscheinung. Kilian Fischers Schussversuch wurde zunächst abgeblockt (52.), dann scheiterte Ridle Baku aus spitzem Winkel an Mainz-Keeper Robin Zentner und Denis Vavro knallte den Nachschuss über den Kasten (53.). Trotzdem erzwangen die Wölfe in dieser Druckphase wenig später den 2:2-Ausgleich durch Tiago Tomas. Doch kurz darauf lag der VfL durch das zweite Tor Nebels (66.) bereits zum dritten Mal hinten. Doch die Hasenhüttl-Truppe sollte große Moral beweisen. Zunächst verhinderte Grabara den Knock-out gegen Anthony Caci (79.), dann läutete Joakim Maehles Versuch übers Tor eine dramatische Schlussphase ein, in der Wind mit seinem Doppelschlag (84., 90. +4) schließlich wieder einmal zum Matchwinner werden sollte.
Tore
- 0:1 Nebel (11.): Die Rheinhessen führen! Ausgangspunkt war ein Ballverlust Arnolds, nach dem die Mainzer blitzschnell umschalten. Nebel wird von Lee glänzend eingesetzt und dringt rechts in den Strafraum ein. Gegen den präzisen flachen Abschluss ins lange linke Eck ist Grabara machtlos.
- 1:1 Amoura (19.): Ganz wichtig! Der schnelle Ausgleich! Tiago Tomas dribbelt sich stark links bis zur Grundlinie durch und gibt scharf hinein. Zentner kann nur nach vorne abklatschen, wo Amoura genau da steht, wo ein Torjäger stehen sollte – und keine Mühe hat, zu seinem fünften Saisontreffer einzunetzen.
- 1:2 Burkardt (39.): Wie bitter! Mainz setzt nach und macht die erneute Führung! Caci schlägt eine Flanke von rechts, Nebel verlängert mit dem Hinterkopf – und Burkardt muss das Leder nur noch mit der Brust über die Linie drücken.
- 2:2 Tiago Tomas (57.): Jawoll! Der VfL erzwingt den Ausgleich! Und den leitet Amoura überragend über den rechten Flügel ein. Dieses Mal bedient er anschließend in der Mitte seinen vorherigen Assist-Geber Tiago Tomas, dessen Direktabnahme Hanche-Olsen noch entscheidend abfälscht, so dass das Ding in der linken Torecke landet.
- 2:3 Nebel (66.): Das ist doch nicht wahr! Zum dritten Mal geht Mainz in Front – und wieder ist es Nebel, der reaktionsschnell zuschlägt. Nach hohem Ball bugsiert Burkardt das Spielgerät als ganz gefährliche Bogenlampe über Grabara hinweg, der das Ding zunächst noch artistisch rausholt. Doch gegen Nebels Abstauber hat er dann keine Chance mehr. Das ist Nebels erster Doppelpack als Profi.
- 3:3 Wind (84.): Der Joker sticht schon wieder und der VfL gleicht zum dritten Mal aus! Wahnsinn! Bei Winds Abschluss liegt alle aufgestaute Wut drin. Angespielt von Maehle knallt der Däne das Ding mit rechts halbhoch in die linke Ecke. Ist hier jetzt sogar noch mehr drin?
- 4:3 Wind (90.+4): Jaaaaaa! Der Wind kontert den Nebel! Unfassbar, aber die Grün-Weißen drehen diese unglaubliche Partie in allerletzter Sekunde! Arnolds Freistoß von links findet am Fünfer den Kopf des Edel-Jokers – und Wind köpft tatsächlich das 4:3! Und dann muss nochmal gezittert werden wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung, aber der Treffer hält der VAR-Überprüfung stand.
Aufstellungen und Statistiken
VfL Wolfsburg: Grabara – Fischer (81. Kaminski), Vavro, Koulierakis, Maehle – Arnold, B. Dardai (68. Gerhardt) – Wimmer (46. Wind), Baku, Tomas (81. Behrens) – Amoura (68. L. Nmecha)
Ersatz: M. Müller (Tor), Zesiger, Özcan, Svanberg
1. FSV Mainz 05: Zentner – da Costa (5. Hanche-Olsen, 89. Leitsch), Bell, Kohr – Caci (85. Widmer), Sano, Amiri, Mwene, Nebel (85. Hong), Lee – Burkardt
Ersatz: Rieß (Tor), Jenz, Veratschnig, Barkok, Sieb
Tore: 0:1 Nebel (11.), 1:1 Amoura (19.), 1:2 Burkardt (39.), 2:2 Hanche-Olsen (59., ET), 2:3 Nebel (66.), 3:3 Wind (84.), 4:3 Wind (90.+4)
Gelbe Karten: Baku, Arnold, Tomas / Amiri, Lee, Kohr, Leitsch (sowie Chefcoach Henriksen)
Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau)
Zuschauende: 20.036 am Sonntagnachmittag in der Volkswagen Arena