2016 bis heute

6. April 2016: Gala gegen Real Madrid

Bei ihrer zweiten Teilnahme in der UEFA Champions League setzen die Grün-Weißen gleich etliche Ausrufezeichen. In der anspruchsvoll bestückten Gruppe B lassen sie Manchester United, die PSV Eindhoven sowie ZSKA Moskau hinter sich und ziehen als Gruppensieger erstmals in die K.-o.-Phase ein, um dort mit zwei Siegen auch die Achtelfinalhürde KAA Gent zu nehmen. Auch wenn die Runde der letzten Acht letztlich tragisch mit einem 0:3 beim späteren Sieger Real Madrid endet: Das Hinspiel in Wolfsburg, in dem der VfL die Königlichen sensationell mit 2:0 schlägt, wird zur Sternstunde der Vereinshistorie.

21. Mai 2016: DFB-Pokal verteidigt

Zum dritten Mal schaffen es die Frauen des VfL Wolfsburg ins Endspiel um den DFB-Pokal – und stemmen zum dritten Mal den Pott in die Luft. Außenseiter SC Sand bietet den Wölfinnen lange die Stirn, hält bis zehn Minuten vor Abpfiff ein 1:1. Als zum zweiten Mal an diesem Nachmittag Zsanett Jakabfi für die Grün-Weißen zuschlägt, steht der siebte Titelgewinn der Vereinshistorie allerdings fest. Nur fünf Tage später kommt beinahe der achte hinzu. Im Endspiel um die Champions League gegen wieder einmal Olympique Lyon zieht die Kellermann-Elf jedoch tragisch im Elfmeterschießen den Kürzeren.

14. Mai 2017: Zurück auf dem Ligathron

Double-Siegerinnen waren die VfL-Frauen schon einmal gewesen, aber nicht in dieser Konstellation: Wie selbstverständlich sichern sie sich auch in dieser Saison – in einer Neuauflage des Vorjahresendspiels gegen den SC Sand – den DFB-Pokal. Diesmal ist es Pernille Harder, die mit zwei Treffern zum 2:1-Finalsieg zum Matchwinner wird. Einen sogar noch größeren Wunsch erfüllen sich die Grün-Weißen zwei Wochen zuvor. Denn zwei Spieltage vor Saisonschluss sind sie im Kerngeschäft der Konkurrenz bereits so weit enteilt, dass sie trotz einer 0:2-Niederlage in Freiburg die Deutsche Meisterschaft feiern. Nach somit neun Titeln in fünf Jahren kündigen sich Veränderungen an: Geschäftsführer Thomas Röttgermann scheidet aus dem Amt. Zudem reicht Ralf Kellermann den Cheftrainerstab weiter an Stephan Lerch und konzentriert sich fortan auf seine Rolle als Sportlicher Leiter.

29. Mai 2017: Rettung gegen den Rivalen

Ausgerechnet im Jubiläumsjahr läuft bei den Wölfen nicht viel zusammen. In einer Spielzeit voller Schwierigkeiten und Enttäuschungen finden gleich zwei Trainerwechsel statt, auch Manager Klaus Allofs verlässt den Verein. Als die Grün-Weißen erstmals als Tabellen-16. abschließen, müssen sie in die Relegation, beweisen dort aber unter dem neuen Führungsduo Olaf Rebbe und Andries Jonker die stärkeren Nerven: Nach zwei 1:0-Siegen in denkbar heißblütigen Lokalderbys gegen Eintracht Braunschweig bleibt der VfL Wolfsburg der Liga erhalten. Und feiert anschließend umso ausgelassener mit Fans und vielen Ehemaligen seine 20-jährige Bundesligazugehörigkeit.

13. Mai 2018: Wieder zwei Trophäen

Wie geht es nach der Trainer-Ära Ralf Kellermann bei den Wölfinnen weiter? Dies ist die große Frage vor der neuen Saison. Die Antwort: Im Grunde wie vorher. Ungerührt marschieren die Grün-Weißen auch unter der Leitung Stephan Lerchs in allen drei Wettbewerben voran und bringen es fertig, das Double zu verteidigen: So früh wie noch nie, nämlich am drittletzten Spieltag, machen die VfL-Frauen mit einem 2:0 über die SGS Essen zunächst die erneute Meisterschaft klar. Als sechs Tage später nach einem packenden Duell mit dem FC Bayern auch der vierte (!) Pokaltriumph in Folge gelingt, werden Erinnerungen wach an das Fabeljahr 2013. Für das zweite Triple der Vereinsgeschichte fehlt, zumal das Kölner Pokalendspiel ins Elfmeterschießen gegangen ist, am Ende jedoch die Kraft: Im Champions-League-Finale in Kiew gegen Dauerrivale Olympique Lyon knicken die Wölfinnen trotz eines Führungstreffers in der Verlängerung ein und unterliegen mit 1:4 (0:0, 0:0).

21. Mai 2018: Relegation reloaded

Schon wieder endet die Pflichtspielsaison der VfL-Profis an einem Montag. Weil der im Sommer ausgerufene Neustart misslingt, finden die Wölfe auch in diesem Jahr nicht in die Spur. Auf Andries Jonker folgt Martin Schmidt, der überraschend nach fünf Monaten als Chefcoach wieder zurücktritt. Als sich unter dem neuen Cheftrainer Bruno Labbadia der erneute Gang in die Relegation nicht mehr abwenden lässt, ist auch Sportdirektor Olaf Rebbe schließlich nicht mehr im Amt. Diesmal ist es Überraschungsteam Holstein Kiel, gegen das der VfL nachsitzen muss. Trotz insgesamt deprimierender Saison raufen sich die Wölfe aber zusammen und setzen sich mit 3:1 und 1:0 gegen die Störche durch.

18. Mai 2019: Mit Karacho nach Europa

Dass es unter Bruno Labbadia wieder aufwärtsgehen würde, darauf hatte man seit seiner Amtsübernahme im Februar 2018 hoffen dürfen. Die Geschwindigkeit jedoch überrascht: Mit einer mitreißenden, cleveren Spielweise halten sich die Wölfe in der Bundesliga dauerhaft im oberen Drittel und sichern sich per 8:1-Rekordsieg über den FC Augsburg am letzten Spieltag spektakulär Rang sechs. Geschäftsführer Jörg Schmadtke und Sportdirektor Marcel Schäfer geben dem Verein mittlerweile ein neues Gesicht. Als Labbadia seinen Abschied bekannt gibt, gewinnen sie Oliver Glasner als neuen Chefcoach, um mit ihm das Erreichte in nun drei Wettbewerben zu verstetigen. Der Österreicher setzt den neuen Erfolgsweg nahtlos fort: Am Ende einer sehr speziellen Saison, die wegen der Coronakrise abrupt unterbrochen wird und letztlich mit Spielen ohne Stadionpublikum endet, führt er die Grün-Weißen als Bundesliga-Siebte ins Ziel, was ihnen die zweite Europa-League-Teilnahme in Folge ermöglicht.

16. Mai 2021: Richtig groß im Geschäft

Glasners zweite Saison als VfL-Chefcoach beginnt mit einer Enttäuschung, da den Wölfen im entscheidenden Quali-Spiel für die Europa-League-Gruppenphase (1:2 bei AEK Athen) die Nerven versagen. Umso bemerkenswerter, wie abgeklärt, spielfreudig und stabil sich die Grün-Weißen danach im Kerngeschäft zeigen. In einer immer noch stark von Corona geprägten Saison, deren Spiele die meiste Zeit erneut ohne Stadionpublikum ausgetragen werden, sortiert sich der VfL dauerhaft oben ein lässt viele höher ambitionierte Vereine hinter sich. Dank eines 2:2 beim designierten Vizemeister RB Leipzig machen Wout Weghorst, Xaver Schlager und Co. bereits am 33. Spieltag schließlich wahr, was drei Jahre zuvor die kühnsten Optimisten nicht für möglich gehalten hätten: Der VfL Wolfsburg kehrt zurück in die Champions League.

1. Februar 2023: Wechsel auf der Chefetage

Diese Früchte noch mehr auszukosten, hätte man den VfL-Fans gegönnt. Doch während Corona die Welt weiterhin im Würgegriff hat, folgen unter veränderten Rahmenbedingungen komplizierte Monate. Als Erfolgstrainer Oliver Glasner weiterzieht, kommt Mark van Bommel, von dem wiederum vorzeitig Florian Kohfeldt übernimmt. Mit Verzögerung setzt schließlich Niko Kovac den VfL-Zug wieder aufs Gleis und formt aufs Neue ein grün-weißes Team mit Perspektiven. Auf der Kommandobrücke kommt es derweil zu einem Wechsel: Jörg Schmadtke verabschiedet sich nach viereinhalb erfolgreichen Jahren in den Fußball-Ruhestand. Seinen Geschäftsführer-Posten bekleidet fortan Marcel Schäfer, dessen bisherige Tätigkeit ein weiterer Meisterspieler übernimmt: Sebastian Schindzielorz kehrt nach Wolfsburg zurück und fungiert ab sofort als VfL-Sportdirektor.