Frauen

Wieder an der Spitze

Die VfL-Frauen sind nach dem 3:0-Erfolg beim 1. FFC Turbine Potsdam neuer Tabellenführer.

Die Frauen des VfL Wolfsburg sind erfolgreich in die Rückrunde gestartet: Im Nachholspiel beim 1. FFC Turbine Potsdam behielten die Wölfinnen mit 3:0 (2:0) die Oberhand und übernahmen damit wieder die Tabellenführung in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Doppel-Torschützin Tabea Waßmuth und Lena Lattwein trafen vor 1.000 Zuschauenden im Karl-Liebknecht-Stadion für die Grün-Weißen. Am Sonntag, 6. Februar (Anstoß um 13 Uhr/live auf Magenta Sport), steht das erste Heimspiel in 2022 für das Team von Cheftrainer Tommy Stroot auf dem Programm: Im AOK Stadion steigt das Nordderby gegen den SV Werder Bremen.

Personal

Im Vergleich zum mit 1:2 verlorenen Testspiel gegen Eintracht Frankfurt nahm Stroot vier Änderungen in seiner Startformation vor – eine davon verletzungsbedingt: Für die erneut am Knie operierte Alexandra Popp rückte Lena Lattwein auf die Sechser-Position neben Lena Oberdorf. Darüber hinaus standen Svenja Huth, Tabea Waßmuth und Joelle Wedemeyer für Sveindis Jonsdottir, Joelle Smits und Lynn Wilms in der ersten Elf.

Spielverlauf

Den Gastgeberinnen gleich von Beginn an den Wind aus den Segeln zu nehmen, ist in Potsdam immer ein gutes Rezept. Noch besser ist es, wenn dies auch aufgeht. So wie in diesem Fall, als Lattwein schon nach kurzer Zeit für einen Stimmungsdämpfer bei den Turbinen-Fans sorgte. Und die Wölfinnen blieben am Drücker, übten auch in der Folge weiter Druck aus. Entscheidende Zweikämpfe im Mittelfeld gingen mehrheitlich an Grün-Weiß, der Schlüssel zur Spielkontrolle. Folgerichtig erspielte sich der VfL immer wieder Tormöglichkeiten, eine davon nutzte Waßmuth zum 2:0. Und weitere Treffer waren möglich, etwa in der 38. Minute, als Rebecka Blomqvist freistehend drüber zielte. Oder in der 44. Minute, als Huth den Pfosten traf. Die Chancenverwertung war aber auch schon das einzige kleine Manko im Spiel der Wölfinnen. Ein 3:0 hätte den Turbine-Stecker womöglich schon vor der Pause gezogen. Nach dem Seitenwechsel knüpften die Wolfsburgerinnen zunächst nahtlos an den tadellosen Auftritt im ersten Abschnitt an – allerdings musste in der 53. Minute auch mal der Atem angehalten werden: Eine verunglückte Hereingabe von Gina Chmielinski klatschte an den Innenpfosten. Potsdam agierte nun insgesamt druckvoller, beschäftigte die Defensive der Grün-Weißen mehr als zuvor. Zwangsläufig ergaben sich auch immer wieder Räume, die die Wölfinnen allerdings nicht zum dritten Treffer nutzen konnten. So blieb es ein enger, intensiver Schlagabtausch. Und die Gefahr, dass ein Anschlusstreffer noch einmal etwas ändern könnte, war stets präsent. Bis zur 82. Minute, als Waßmuth mit ihrem zweiten Treffer endgültig den Deckel draufmachte. Der Schlusspunkt unter eine bärenstarke Leistung der VfL-Frauen.

Tore

  • 0:1 Lattwein (3. Minute): Felicitas Rauch macht im Zentrum einige Meter gut und legt für Huth auf, die sich den Ball zurechtlegt und Richtung zweiter Pfosten flankt. Und da steht Lattwein mutterseelenallein – und köpft souverän ein.

  • 0:2 Waßmuth (22. Minute): Toller Spielzug der Gäste – und eine nicht weniger tolle Torvorlage von Huth. Der Pass der Ex-Potsdamerin auf Torschützin Waßmuth war perfekt getimt, der Abschluss dann äußerst cool.

  • 0:3 Waßmuth (82. Minute): Schwacher Abwurf von Potsdams Torhüterin Vanessa Fischer, den Jill Roord abfängt und mit einer Flanke von der Grundlinie nach innen flankt. Waßmuth bedankt sich und köpft zum 3:0 ein – die Entscheidung.

Trainerstimme

Tommy Stroot: Die Ausstrahlung, die Power, die die Mädels hier auf den Platz gebracht haben, war deutlich spürbar. Das wollen wir mitnehmen in die nächsten Wochen. Die Mannschaft braucht jetzt Stabilität und volle Überzeugung in jeder Situation auf dem Platz. In der ersten Halbzeit hätten wir mit einem 3:0 Turbine schon den Zahn ziehen können, aber das ist der einzige Kritikpunkt. Wir waren direkt da, direkt im Spiel mit dem 1:0. Das hat es uns auch deutlich leichter gemacht. Wir hatten auch großen Respekt vor der Aufgabe, weil Potsdam gerade gegen die großen Mannschaften gezeigt hat, was das Team kann. Wir wussten, dass es Big Points sein werden, die hier verteilt werden. Dass wir das hier mit dieser großen Leidenschaft auf den Platz bringen, war schön zu sehen.

Aufstellungen und Statistiken

1. FFC Turbine Potsdam: Fischer – Sissoko (86. Zogg), Barth, Mesjasz, Agrez – Holmgaard – Gerhardt (86. Graf), Weidauer (75. Plattner), Chmielinski (79. Orschmann) – Kössler, Cerci

Ersatz: Wellmann (Tor), Ehegötz

VfL Wolfsburg: Schult – Wedemeyer, Hendrich, Janssen, Rauch – Oberdorf (72. Jonsdottir), Lattwein – Huth, Roord (86. Starke), Blomqvist (67. Knaak) – Waßmuth (86. Smits)

Ersatz: Weiß (Tor), Wilms, Cordes

Tore: 0:1 Lattwein (3.), 0:2 Waßmuth (22.), 0:3 Waßmuth (82.)

Gelbe Karten: - / Wedemeyer

Schiedsrichterin: Angelika Söder (Ingolstadt)

Zuschauende: 1.000 am Samstagnachmittag im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion