Nur den unterschiedlichen Ansetzungen war es geschuldet, dass die Frauen des VfL Wolfsburg zwischen Freitagabend und Sonntagnachmittag nicht Tabellenführer der FLYERALARM Frauen-Bundesliga waren: Der nach der 1:2-Niederlage gegen Hoffenheim auf zwei Zähler geschrumpfte Vorsprung auf den Konkurrenten aus dem Süden hat nach dem 4:1 (2:0) bei Bayer Leverkusen weiter Bestand. Ewa Pajor, Alexandra Popp, Jule Brand und Tabea Waßmuth trafen vor 1.476 Zuschauenden im Ulrich-Haberland-Stadion für die Gäste, die in knapp zwei Wochen zum Spitzenspiel nach München reisen. Kurz vor Ende traf Lilla Turanyi für die Gastgeberinnen. Vor dem Showdown am FC Bayern Campus steht aber noch ein Heimspiel gegen das Liga-Schlusslicht auf dem Programm: Am kommenden Freitag, 17. März (Anstoß um 19.15 Uhr/live auf Eurosport und Magenta Sport, gastiert der 1. FFC Turbine Potsdam im AOK Stadion.
Personal
Nachdem Svenja Huth gegen Hoffenheim eine Gelb-Rot-Sperre absitzen musste, kehrte die Kapitänin im Schatten der BayArena in die Startformation zurück. Auch Jill Roord, die ihr Startelf-Debüt nach überstandener Fußverletzung realisierte, sowie Lynn Wilms rückten in die erste Elf. Brand, Marina Hegering und Sveindis Jonsdottir nahmen dafür zunächst auf der Bank Platz.
Spielverlauf
Gut drei Minuten waren gespielt, als die VfL-Frauen eine Schrecksekunde verarbeiten mussten: Amira Arfaouis Treffer wurde die Anerkennung verwehrt, da die Stürmerin den Ball Merle Frohms aus der Hand gestochert hatte. Beim letzten Gastspiel in Leverkusen gab es eine ähnliche Szene mit Lisa Weiß im VfL-Tor – damals zählte der Treffer. Danach übernahmen die Wölfinnen das Kommando und stellten vor allem die linke Abwehrseite der Leverkusenerinnen vor Probleme. Kein Wunder also, dass auch beide frühen Treffer über die rechte Seite von Huth eingeleitet wurden, die sich vor dem Spiel noch – anders als so mancher Zuschauende – über den rheinischen Nieselregen gefreut hatte, der den Rasen schnell machte. Das „Svenja-Huth-Wetter“ spielte den VfL-Frauen also in die Karten. Und selbst als es trockener und heller wurde, kontrollierte Grün-Weiß das Geschehen. In der 35. Minute setzte Roord das Leder mit rechts an den linken Pfosten, fast hätte Huth noch den Abpraller bekommen. Es war eine reife Vorstellung des Spitzenreiters, der seiner Favoritenrolle in allen Belangen gerecht wurde. Auf der anderen Seite – war es „nur“ eine 2:0-Führung, im Fußball bekanntlich kein Ruhekissen.
Doch die Bayer-Frauen kamen auch zu Beginn des zweiten Abschnitts zu keiner Zeit auch nur annähernd in die Position, Frohms vor ernsthafte Probleme zu stellen. Arfaoui, die einzige Spitze, hatte wenig zu bestellen gegen Kathrin Hendrich und Dominique Janssen. Und wer im grün-weißen Lager doch noch Restzweifel am dreifachen Punktgewinn, konnte sich spätestens nach dem 3:0 durch Brand oder spätestens nach dem 4:0 durch Waßmuth ein wenig zurücklehnen. Auch der Treffer in der Nachspielzeit von Turanyi konnte am Gesamteindruck nicht mehr viel ändern. Die Wölfinnen machten in Leverkusen da weiter, wo sie zwölf Tage zuvor in Köln im DFB-Pokal-Viertelfinale aufgehört hatten – ganz so, als ob es die Niederlage gegen Hoffenheim nicht gegeben hätte. Wenn es überhaupt einer Reaktion darauf bedurft hatte, so war es eine beeindruckende.