Frauen

Voll fokussiert ins Topspiel

Das sagt VfL-Cheftrainer Tommy Stroot vor dem Spiel gegen den FC Bayern München.

Es ist das Duell im deutschen Frauenfußball: Am Samstag ist der FC Bayern München bei den Frauen des VfL Wolfsburg zu Gast. Anstoß der Partie in der Volkswagen Arena ist um 17.45 Uhr (live in der ARD, bei Magenta Sport und DAZN). Der VfL erwartet zum sechsten Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga rund 17.000 Zuschauende.

Bayern triumphiert gegen Arsenal

Die Bayern dürften mit breiter Brust nach Wolfsburg reisen: In der Liga stehen sie nach fünf Spieltagen und fünf Siegen aktuell allein an der Spitze. In der UEFA Women’s Champions League gewannen sie ihr Auftaktmatch gegen Arsenal London mit 5:2. Nachdem sie in der ersten Hälfte zunächst in Rückstand geraten waren, gelang den Münchenerinnen noch vor der Pause der Ausgleich. In der zweiten Hälfte sicherten sie sich dann den hohen Sieg. Ex-Wölfin Pernille Harder gelang dabei ein Hattrick. Münchens Cheftrainer Alexander Straus sagte gegenüber dem Klub-TV des FC Bayern München im Anschluss, dass das Spiel „die beste Performance“ seines Teams in seinen zweieinhalb Jahren in München gewesen sei. Gleichzeitig betonte er, dass sich der Fokus bereits am heutigen Donnerstag komplett auf den VfL richte. Denn: Den Bayern bleiben nur zwei Tage zur Regeneration und Vorbereitung, ehe sie am Samstag in Wolfsburg gefragt sind.

Wölfinnen mit mehr Regenerationszeit

Bei den Wölfinnen liegt unterdessen etwas mehr Zeit zwischen dem Champions-League-Auftakt und dem Duell gegen München. Sie absolvierten am Donnerstag eine kurze Einheit am Elsterweg. Für Freitagnachmittag ist das Abschlusstraining angesetzt. Es gilt, die knappe 0:1-Niederlage in Rom schnell abzuhaken und den Blick nach vorne zu richten. Gegen die Italienerinnen waren die Wölfinnen größtenteils überlegen, ein Handelfmeter entschied das Spiel zugunsten der Roma. Auf den FC Bayern sind die Grün-Weißen im vergangenen halben Jahr zweimal getroffen: Im wiedereingeführten Google Pixel Supercup unterlagen sie im August knapp den Münchenerinnen. Das Pokalfinale Anfang Mai gewannen die Wölfinnen hingegen mit 2:0.

Vor dem Spiel gegen den FC Bayern sprach VfL-Cheftrainer Tommy Stroot über…

…die Personallage: Die Personallage hat sich im Vergleich zum Spiel in Rom kaum verändert. Caitlin Dijkstra, Camilla Küver, Kristin Demann und Ariana Arias stehen nicht zur Verfügung. Bei Luca Papp deutet sich an, dass sie wieder verfügbar sein könnte. Ich sage bewusst könnte, weil bis zum Spiel noch zwei Einheiten anstehen und wir abwarten müssen, ob sie noch eine Reaktion im Sprunggelenk hat.

…die Stimmung im Team: Der große Vorteil ist in solchen Situationen, dass man wenig Zeit und eine gewisse Erfahrung im Kader hat, die das mit managt. Wir kennen es aus den vergangenen Jahren, dass man immer wieder schnell umschalten und den Fokus auf das nächste Spiel legen muss. Dementsprechend tat die Niederlage gegen Rom an dem Abend weh. Gestern als wir gemeinsam regeneriert haben, sind wir ins Gespräch gekommen. Wir haben darüber gesprochen, dass die Art und Weise, wie wir gespielt haben, okay war. Dass wir aber trotzdem in dem Zug, den wir entwickeln und in der Wucht, die wir vor dem Tor erreichen können, noch Schritte machen müssen. Deshalb gilt es, das wieder zu stabilisieren, mitzunehmen und zu verbessern.

…worauf es spielerisch am Samstag ankommt: Kompaktes Verteidigen wird wichtig sein. Ich denke, dass wir zum Beispiel beim Frankfurt-Spiel zu einfach Großchancen zugelassen haben. Deshalb geht es darum, uns da zu stabilisieren. Wenn ich an das Leipzig-Spiel denke, dann waren wir da schon auf einem höheren Niveau unterwegs. Darüber hinaus gilt es natürlich, immer wieder gut mit den Torchancen und Möglichkeiten umzugehen. Umso mehr man in Topspielen unterwegs ist, umso mehr spielt die Effektivität eine große Rolle. Das sind die zwei größten Themen, bei denen wir die richtige Balance brauchen.

…die Ausgangslage: Im normalen Liga-Alltag ist es so, wie ich es auch in den vergangenen Wochen gesagt habe. Bayern ist in der Liga der Favorit und Bayern ist auch in diesem Spiel der Favorit. Wir werden aber alles dafür tun, um das Heimspiel vor unseren Fans am Ende siegreich zu gestalten.

…die Bedingungen für Bayern und den VfL: Die Bayern stoßen mehr und mehr in den Top-Bereich rein, so wie Chelsea oder Barcelona. Die Möglichkeit, gleichzeitig Topspielerinnen zu halten und Topspielerinnen neu an den Verein zu binden, ist etwas, was Bayern nochmal mehr auf einem hohen Niveau stabilisiert. Und das ist etwas, wo wir uns gerade in einem kleinen Umbruch befinden. Dass wir da aber wieder hinwollen und die Möglichkeiten dazu entwickeln wollen, ist klar. Da gehen wir auch nicht vom Gaspedal runter.

…die Frage, ob das Pokalfinale bei der Vorbereitung eine Rolle spielt: Wir sind jetzt mit einer neuen Gruppe unterwegs. Trotzdem suchen wir genau die Momente und die Szenen, die uns helfen, dieses Spiel am Samstag für uns zu entscheiden. Wir sind immer noch der VfL Wolfsburg und wollen jedes Spiel so gestalten, dass wir am Ende als Gewinner vom Platz gehen. Wir sehen auch Ansätze in unserem Spiel und in dem der Bayern, in denen wir Möglichkeiten sehen und mit denen müssen wir effizient umgehen. Von daher spielt das DFB-Pokalspiel schon eine Rolle. Da haben wir das sehr gut gemacht. Durch die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind und über den Einsatz, den wir in dieses Spiel gelegt haben, um immer wieder die Räume kleinzuhalten. Um diesen Einsatz wird es auch am Samstag gehen.

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