Bislang war die Anzahl der Torszenen insgesamt überschaubar geblieben. Das änderte sich jetzt. Der VfL, nun mit Tiago Tomas statt Cerny, kam mit Dampf aus der Kabine und schaffte mit einem beherzten Angriffszug den Ausgleich (50.). Noch vom Anstoß weg schlug der VfB jedoch zurück und würgte mit dem postwendenden erneuten Führungstor den Jubel in der Arena gleich wieder ab (54.). Ein weiterer Stuttgarter Treffer fiel sogar direkt hinterher, wurde vom Schiedsrichterteam aber wegen einer Abseitsstellung einkassiert (56.). Nach diesem Trubel mussten sich die Wölfe wieder fangen und nahmen neuen Anlauf, um den Rückstand zu egalisieren. Kaum erhöhten sie das Risiko, schnappte Stuttgart jedoch wieder zu und stellte auf 1:3 (77.). Eine trotzdem hochspannende Schlussphase folgte, da Grün-Weiß unbeirrt drückte und nach dem Anschlusstor durch den eingewechselten Nmecha noch berechtigte Hoffnungen auf zumindest ein Unentschieden weckte. Mit den bemerkenswert abgebrühten Schwaben, die unterm Strich nicht unverdient alle Punkte einstrichen, war das jedoch nicht zu machen.
Tore
- 0:1 Guirassy (14.): Über die linke Seite hat Mittelstädt viel Platz und schlägt eine präzise Flanke in den grün-weißen Strafraum. Guirassy schraubt sich in die Luft, kommt aus zehn Metern Torentfernung vor Moritz Jenz an den Ball und köpft unhaltbar ins äußerste rechte Eck.
- 1:1 Maehle (50.): Besser kann man kaum aus der Pause kommen: Mit einer herrlichen Kombination überwinden Kevin Paredes und Lovro Majer die schwäbische Abwehr. Als Maehle den Ball in den Lauf bekommt, schließt er sofort ab und schlenzt den die Kugel sehenswert aus halblinker Position in die Maschen.
- 1:2 Guirassy (54., FE): Kaum zu fassen, aber Stuttgart antwortet direkt mit einem weiteren Tor. Vor dem eigenen Tor kommt VfL-Schütze Maehle diesmal einen Schritt zu spät. Als Enzo Millot im Strafraum daraufhin zu Boden geht, gibt es Elfmeter für den Gastverein. Guirassy tritt an und verwandelt.
- 1:3 Vagnoman (77.): Als der VfL drückt, weiß der VfB seine Räume clever zu nutzen. An der rechten Strafraumecke hat Vagnoman viel Platz, schlägt noch einen Haken und zirkelt das Leder dann unhaltbar ins linke Eck.
- 2:3 Nmecha (83.): Seine Tore wurden lange vermisst! Kaum im Spiel, steht Nmecha nach einem Gewühl im Strafraum goldrichtig, zieht sofort ab und macht die Partie noch mal spannend.
Trainerstimmen
Niko Kovac: Wir hatten in der Anfangsphase Probleme im Anlaufverhalten, gerade auf der rechten Seite. Nach dem 0:1 ging es etwas besser. Aber ich hatte auch nicht das Gefühl, dass wir ein Tor erzielen könnten. Nachdem wir gut aus der Kabine gekommen sind, haben wir es leider nicht geschafft, das 1:1 länger zu halten. Da hatten wir eine Druckphase und hätten das Publikum auf unsere Seite ziehen können. Stattdessen mussten wir diesen Nackenschlag hinnehmen. Der VfB hat es einfach richtig gut gemacht. Wir haben es versucht, aber unterm Strich geht das Ergebnis völlig in Ordnung. Anders als gegen Frankfurt und Dortmund hatte ich heute nicht das Gefühl, dass uns noch das Remis gelingt. Damit müssen wir heute leben und sind natürlich enttäuscht.
Sebastian Hoeneß: Wir sind richtig froh, hier gewonnen zu haben. Ich hatte sehr großen Respekt vorm VfL, insbesondere nach seinen beiden letzten Spielen. Aber wir sind richtig gut ins Spiel gekommen, haben gleich das 1:0 gemacht und dann wenig zugelassen. Nach Wiederanpfiff haben wir es nicht gut gemacht, haben direkt das 1:1 kassiert. Jeder weiß, wie wichtig es ist, dann gleich wieder zu treffen. So etwas sind spielentscheidende Momente. Danach waren wir wieder viel besser drin. Sehr ärgerlich war, dann noch das 3:2 zu kassieren. Aber wir haben überragend gemeinsam verteidigt und den Platz als stolzer Sieger verlassen.
Aufstellungen und Statistiken
VfL Wolfsburg: Casteels – Baku, Lacroix, Jenz, Maehle – Gerhardt (81. Vranckx), Arnold, Cerny (46. Tomas), Majer (64. Sarr), Paredes (81. Nmecha) – Behrens (64. Wind)
Ersatz: Pervan (Tor), Fischer, Zesiger, Kaminski
VfB Stuttgart: Nübel – Rouault, Anton, Ito – Vagnoman, Karazor, Stiller (90.+7 Dahoud), Mittelstädt (86. Jeong), Millot (71. Undav), Führich (71. Leweling) – Guirassy (86. Silas)
Ersatz: Bredlow (Tor), Chase, Stenzel, Stergiou
Tore: 0:1 Guirassy (14.), 1:1 Maehle (50.), 1:2 Guirassy (54., FE), 1:3 Vagnoman (77.), 2:3 Nmecha (83.)
Gelbe Karten: Arnold, Baku, Maehle (5.) / Anton, Karazor
Schiedsrichter: Benjamin Brand (Schwebheim)
Zuschauende: 28.917 am Samstagabend in der Volkswagen Arena (ausverkauft)
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