Frauen

Erster Sieg im ersten Test

Die VfL-Frauen setzen sich gegen Eintracht Frankfurt mit 3:2 durch.

Zehn Tage nach dem Trainingsstart haben die Frauen des VfL Wolfsburg ihr erstes Testspiel im Rahmen der Wintervorbereitung gewonnen: Im ersten von zwei Duellen gegen Eintracht Frankfurt behielt der aktuelle Tabellenzweite der FLYERALARM Frauen-Bundesliga mit 3:2 (2:1) die Oberhand. Die Tore im Stadion am Elsterweg erzielten Alexandra Popp, Zsanett Jakabfi und Karina Saevik sowie Sjoeke Nüsken und Geraldine Reuteler für die Eintracht. Bereits am kommenden Samstag, 23. Januar (Anstoß um 13 Uhr/live auf Wölfe TV, steigt im AOK Stadion der nächste Test der beiden Liga-Konkurrenten.

Schults Comeback

18 Monate und 22 Tage nach dem Viertelfinal-Aus der deutschen Nationalmannschaft gegen Schweden bei der WM 2019 stand Wölfinnen-Torfrau Almuth Schult wieder in einem Spiel zwischen den Pfosten: Die Mutter von Zwillingen realisierte gleich bei der ersten Gelegenheit im neuen Jahr ihr mit Spannung erwartetes Comeback. Nicht ganz so lange mussten die Wölfinnen auf Schults Mit-Kapitänin Popp verzichten, die nach überstandener Fußverletzung und gut dreimonatiger Pause ebenfalls zur Startformation zählte. Spielzeit erhielten auch die beiden Winter-Neuzugänge Rebecka Blomqvist und Sofie Svava. Im Vergleich zum letzten Pflichtspiel, dem 2:0-Auswärtssieg gegen die SGS Essen kurz vor Weihnachten, standen nur Svenja Huth und Zsanett Jakabfi auch diesmal in der ersten Elf.

Popp trifft und bereitet vor

Der erste Abschluss der Partie ging auf das Konto der Gäste: Nach Ecke von Barbara Dunst ging Nüsken zum Kopfball – drüber (4.). Fünf Minuten später kam Huth nach Vorlage von Popp zum Schuss, allerdings zu mittig platziert und somit kein Problem für Eintracht-Keeperin Bryane Heaberlin. Auch Shanice van de Sanden brachte, nachdem sie von der rechten Seite nach innen gezogen war, zu wenig Druck in ihren Schuss (16.). Brenzlig wurde es aus grün-weißer Sicht in der 26. Minute, als Schiedsrichterin Dr. Riem Hussein ein Handspiel von Joelle Wedemeyer kurz vor dem eigenen Strafraum geahndet hatte. Tanja Pawollek setzte den Freistoß mit Wucht knapp drüber. Apropos mit Wucht: Nach einer von Huth ausgeführten Ecke traf Popp per Direktabnahme aus halblinker Position zur Wolfsburger Führung – 1:0 (30.). Ein typisches Popp-Tor zum Comeback! Und den zweiten Treffer bereitete sie nicht weniger spektakulär vor: Ihr Freistoß-Lattentreffer fiel Torschützin Jakabfi vor die Füße – 2:0 (36.). Dann konnte sich auch Schult zum ersten Mal auszeichnen, als sie einen Schuss von Shekiera Martinez parierte (38.). Bei einem Freistoß von Dunst musste die Torhüterin nicht eingreifen – drüber (41.). Auf der Gegenseite zirkelte Huth das Leder knapp am rechten Pfosten vorbei (43.). Und dann musste auch Schult zum ersten Mal hinter sich greifen, als sie sich der auf sie zulaufenden Nüsken gegenübersah. Zwar war sie noch am Ball, konnte denselben aber nicht mehr entscheidend abwehren (45.). Es war die letzte Aktion vor dem Pausenpfiff. 

Saeviks später Siegtreffer

Der zweite Abschnitt begann nicht ganz so ereignisreich wie der erste endete – es blieb aber bei einem durchaus intensiven Schlagabtausch zweier spielstarker Teams. Auch die Eintracht agierte, wie schon im Liga-Spiel, mutig und keinesfalls nur defensivorientiert. Wie in der 56. Minute, als die eingewechselte Reuteler an Schult scheiterte. In der 60. Minute blieb die Schweizer Nationalspielerin in einer Neuauflage dieses Zweikampfs dann die Siegerin: Reuteler wurde steil geschickt und traf zum Ausgleich – 2:2. Kurz darauf verpasste Blomqvist nach einer Hereingabe von Saevik nur knapp (66.). Auch beim Kopfball von van de Sanden, den eine Frankfurterin noch zur Ecke ablenkte, fehlte nicht viel (70.). Die Wölfinnen waren nun spielbestimmend und drängten auf den dritten Treffer. In der 78. Minute hatte Blomqvist erneut ihren Debüt-Treffer für Grün-Weiß auf dem Fuß – abgefälscht. Auch Saevik hatte die große Chance auf das 3:2, ihr Schuss ging zwei Meter über das Gehäuse (82.). Wenig später entschärfte die eingewechselte Eintracht-Torhüterin Cara Bösl einen Flachschuss von Fridolina Rolfö (83.). Und dann fiel der mittlerweile hochverdiente Siegtreffer doch noch: Sara Doorsoun legte für Saevik auf, die das Leder diesmal in die Maschen drosch – 3:2 (87.). Der Schlusspunkt unter einem attraktiven und aussagekräftigen Test.

„Wollen jedes Spiel gewinnen“

VfL-Chefrainer Stephan Lerch: „Wir können im Großen und Ganzen zufrieden sein. Wir hatten gute Platzbedingungen und einen wirklich guten Gegner. Wir konnten hier sehen, wo jede Spielerin, die zum Einsatz gekommen ist, gerade steht. Die ersten Erkenntnisse, die wir aus dem Test gewinnen wollten, haben wir erhalten. Die Führung, die wir uns in der ersten Halbzeit erspielt haben, war total verdient. Da hatten wir mehr vom Spiel. Wir hatten in der zweiten Halbzeit eine Phase, in der uns nach vorne nicht viel eingefallen ist, in der wir keine zwingenden Torchancen hatten. Deshalb war es dann sehr ausgeglichen und Frankfurt hat dann mit den Spielerinnen, die eingewechselt wurden, richtig Dampf und so auch den Ausgleich gemacht. In der Schlussphase konnten wir dann einen Gang hochschalten und haben noch einige Möglichkeiten bekommen. Mit einem Erfolgserlebnis zu starten, freut uns natürlich. Wir wollen jedes Spiel gewinnen, auch wenn es nur ein Testspiel ist. Und das ist uns heute gelungen.“

VfL Wolfsburg: Schult – Blässe, Doorsoun, Wedemeyer, Svava (61. Dickenmann) – Cordes, Popp – van de Sanden (76. Rolfö), Huth (61. Gräwe), Saevik – Jakabfi (61. Blomqvist)

Eintracht Frankfurt: Heaberlin (46. Bösl) – Hechler, Kleinherne (72. Kirchberger), Störzel (61. Johannsdottir), Küver (72. Santos) – Köster (46. Mauron), Pawollek – Nüsken (46. Reuteler), Feiersinger (46. Freigang), Dunst – Martinez (46. Prasnikar)

Tore: 1:0 Popp (30.), 2:0 Jakabfi (36.), 2:1 Nüsken (45.), 2:2 Reuteler (60.), 3:2 Saevik (87.)

Schiedsrichterin: Dr. Riem Hussein (Bad Harzburg)

Gelbe Karte: Blässe / -