Frauen

Sieg nach Rückstand

Die VfL-Frauen setzen sich im Nordderby mit 3:1 gegen den SV Werder Bremen durch.

Die Frauen des VfL Wolfsburg sind ihrer Favoritenrolle im ersten Rückrunden-Heimspiel in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gerecht geworden: Im Duell mit dem SV Werder Bremen behielten die Wölfinnen mit 3:1 (2:1) die Oberhand. Tabea Waßmuth, Lena Oberdorf und Rebecka Blomqvist trafen nach frühem Rückstand vor der maximal möglichen Auslastung von 500 Zuschauenden im AOK Stadion für den alten und neuen Tabellenführer. Nach dem Nordderby geht es für die Grün-Weißen am kommenden Wochenende in den Süden: Gastgeber am Sonntag, 13. Februar (Anstoß um 13 Uhr/live auf Magenta Sport), ist dann der SC Sand.

Personal

VfL-Cheftrainer Tommy Stroot änderte seine Startformation im Vergleich zum 3:0-Auswärtssieg gegen den 1. FFC Turbine Potsdam auf zwei Positionen: Für Blomqvist und Lena Lattwein standen bei Anpfiff Turid Knaak und Sandra Starke auf dem Platz.

Spielverlauf

Bremen begann mutig, lief die Abwehr der Wölfinnen gleich an – und belohnte sich dafür mit der frühen Führung. Ein erzwungener Treffer, der dem Matchplan der Gäste natürlich in die Karten spielte. Nun war nicht nur Geduld gefragt, nun war erst einmal eine Antwort gefragt. Und die ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Wichtig aus Sicht der Gastgeberinnen, die nun klar dominierten und sich mit Windunterstützung in der Bremer Hälfte festsetzten. Nicht immer war der stramme Wind allerdings ein Vorteil, so manch ein Ball geriet wetterbedingt auch zu lang. In Kombination mit dem tiefen Untergrund führte dies dazu, dass so manche Kombination eben nicht im letzten Drittel endete. Überlegenheit ja, klare Chancen nein. Immerhin gingen die Wölfinnen dennoch mit einer Führung in die Pause – und nur Zentimeter fehlten bei einem Oberdorf-Flachschuss kurz vor dem Halbzeitpfiff zum 3:1. Nach dem Seitenwechsel spielten die heimischen Grün-Weißen zwar gegen den Wind, Gegenwind von Werder gab es dafür kaum noch. In der 55. Minuten verfehlte Felicitas Rauch das Gehäuse um Haaresbreite, ihr Freistoß von der Strafraumkante segelte links vorbei. Die Wölfinnen hatten das Geschehen unter Kontrolle, allein der knappe Zwischenstand sorgte noch für ein Unbehagen im Lager des VfL. Und Mitte der zweiten Hälfte hatten dann auch die Gäste wieder ihre Momente – keine Frage: Die Wölfinnen waren noch lange nicht durch. Es war nun ein Fight um jeden Zentimeter Boden auf einem Rasen, der immer mehr Braun- und weniger Grüntöne zeigte. Fast auf den Tag genau ein Jahr nach der „Schneeschlacht“ gegen Potsdam hatte auch dies nicht mehr viel mit Fußball zu tun. Für das erlösende 3:1 sorgte dann schließlich Blomqvist – und ersparte ihrem Team sowie den VfL-Fans das ganz große Zittern. Dass der 3:1-Erfolg hochverdient war, stand auf einem anderen Blatt.

Tore

  • 0:1 Sternad (1. Minute): Janssen wird unter Druck gesetzt und spielt Sternad den Ball in die Füße. Die Bremerin entscheidet sich für einen Doppelpass mit Teamkollegin Rieke Dieckmann und kommt frei zum Abschluss. Almuth Schult hat keine Chance, diesen Ball abzuwehren.

  • 1:1 Waßmuth (9. Minute): Ein schneller Gegenzug, eingeleitet und abgeschlossen durch Waßmuth. Die mustergültige Vorbereitung geht auf das Konto von Svenja Huth, die den Ball nach vorne treibt und eine perfekte Flanke schlägt – Waßmuth muss nur noch einnicken.

  • 2:1 Oberdorf (36. Minute): Erneut bekommt Huth den Scorer-Punkt für die Vorlage, diesmal nach einem ruhenden Ball. Ihr Freistoß aus dem rechten Halbfeld verwandelt Oberdorf mit einem Kopfball aus 15 Metern, der über Werder-Torhüterin Anneke Borbe hinweg in die Maschen segelt.

  • 3:1 Blomqvist (79. Minute): Die Frage nach der Vorlagengeberin erübrigt sich – natürlich war wieder Huth im Spiel. Diesmal wurde ihr Freistoß von der linken Seite zunächst abgewehrt. Der Ball fiel der kurz zuvor eingewechselten Blomqvist vor die Füße. Der erste Versuch wird von Borbe noch abgewehrt, der zweite sitzt. Die Entscheidung.

Trainerstimme

Tommy Stroot: Dass Werder uns gleich zu Beginn so hoch gepresst hat, war eigentlich gut, da wir dann viel Raum hinter der Kette hatten. Ein langer Ball von uns und womöglich hätte Tabea eine frühe erste Chance gehabt. So war es dann andersherum – ein Moment, der hart bestraft wurde. Man darf die Situation aber auch nicht überbewerten, da wir danach viel Kontrolle hatten und das Spiel am Ende des Tages auch hochverdient gewinnen konnten. Insgesamt war der Boden fast noch besser bespielbar als erwartet, da wir eigentlich mit noch mehr Regen gerechnet hatten. Dennoch wussten wir, dass heute vieles auf die Standards ankommt. Dass es dann so funktioniert hat, ist natürlich gut, aber auch verpflichtend. Wir hatten schließlich viele Ecken und jeder Ecke geht ja in der Regel auch mindestens eine Halbchance voraus. Wir haben heute den Kampf angenommen, geduldig auf unsere Momente gewartet und uns mit drei Punkten belohnt. Auch solche Spiele muss man im Laufe einer Saison meistern – und nächste Woche in Sand erwarten uns sicherlich ähnliche Bedingungen.

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Schult – Wedemeyer, Hendrich, Janssen, Rauch – Oberdorf, Roord – Knaak (46. Lattwein), Starke (69. Blomqvist), Huth (84. Jonsdottir) – Waßmuth (84. Smits)

Ersatz: Weiß (Tor), Blässe, Cordes

SV Werder Bremen: Borbe – Weiß, Schiechtl, Ulbrich, Bernhardt (82. Toth), Lührßen (82. Bötjer) – Dieckmann, Walkling (61. Keles) – Wichmann, Meyer (61. Tarczynska), Sternad

Ersatz: Witte (Tor), Gidion

Tore: 0:1 Sternad (1.), 1:1 Waßmuth (9.), 2:1 Oberdorf (36.), 3:1 Blomqvist (79.)

Schiedsrichterin: Mirka Derlin (Bad Schwartau)

Zuschauende: 500 am Sonntagnachmittag im AOK Stadion

Gelbe Karten: Huth, Wedemeyer / Walkling, Bernhardt

Besonderes Vorkommnis: Gelbe Karte für Werder-Trainer Thomas Horsch (64.)