Männer

Sieg im Pott

Effiziente Wölfe schlagen den VfL Bochum 3:1.

Im dritten Auswärtsspiel hat der VfL Wolfsburg den zweiten Sieg der noch jungen Saison eingefahren: In einer umkämpften Partie setzten sich die Wölfe mit 3:1 (2:0) beim VfL Bochum durch. Tiago Tomas (21. Minute) und zweimal Jonas Wind (37./88.) ließen die Grün-Weißen jubeln, für den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer der Hausherren sorgte Myron Boadu (72.). Gut zwei Wochen haben die Wölfe jetzt Zeit, sich auf die nächste Aufgabe in der Bundesliga vorzubereiten. Nach der Länderspielpause gastiert am Sonntag, 20. Oktober, um 17.30 Uhr der SV Werder Bremen in der Volkswagen Arena. Tickets für die Partie gibt es im Wölfeshop.

Personal

Im Vergleich zum 2:2 im vergangenen Heimspiel gegen den VfB Stuttgart stellte VfL-Cheftrainer Ralph Hasenhüttl seine Startformation im Ruhrgebiet auf drei Positionen neu auf: Ridle Baku und Aster Vranckx starteten für Kilian Fischer und Mathias Svanberg, zudem feierte Denis Vavro sein Startelfdebüt für die Wölfe. Für den Sommerneuzugang musste Cedric Zesiger auf die Bank. Beim VfL Bochum nahm Trainer Peter Zeidler nach dem 2:4 im kleinen Revierderby bei Borussia Dortmund in der Vorwoche eine Änderung in seiner ersten Elf vor: Ivan Ordets begann in der Innenverteidigung für Tim Oermann.

Spielverlauf

Von Beginn an entwickelte sich eine umkämpfte Partie, man merkte die Bedeutung für beide Teams deutlich an. Den ersten Schreckmoment mussten die Wölfe verdauen, als nach einem vermeintlichen Handspiel von Vranckx Schiedsrichter Max Burda auf den Elfmeterpunkt zeigte, seine Entscheidung nach Studium der Fernsehbilder aber richtigerweise revidierte, da der Arm des Belgiers deutlich angelegt war (20.). Dass sie den Schock richtig gut verdaut hatten, zeigten die Grün-Weißen nahezu im Gegenzug, als Tiago Tomas die Führung für den VfL besorgte (21.). Die Bochumer rannten in der Folge wütend Richtung Wolfsburger Tor an, doch die Elf von Ralph Hasenhüttl stand defensiv sehr kompakt und lauerte auf Konterchancen. Der zweite Treffer durch Wind fiel dennoch nach einer Ecke und unterstrich die Effizienz der Wölfe im ersten Durchgang (37.).

Defensiv kompakt stehen und offensiv Nadelstiche setzen: Diese Marschroute behielt der VfL Wolfsburg dann auch im zweiten Durchgang bei. Die Bochumer warfen alles nach vorn und rannten an, scheiterten aber immer wieder an der grün-weißen Abwehrwand. Und beinahe hätte sich die erste Hälfte wiederholt, als die Wölfe mit der ersten Chance des Durchgangs in Führung gegangen waren, doch in diesem Fall verhinderte der Pfosten den dritten Treffer durch Mohammed Amoura, der von Wind bärenstark bedient worden war (53.). Statt die Vorentscheidung feiern zu können, musste die Hasenhüttl-Elf dann aber nochmal zittern, denn die Bochumer belohnten sich für eine starke Drangphase mit dem Anschlusstreffer durch Boadu (72.). Zu mehr reichte es dann aber für die Gastgeber nicht mehr. Vielmehr mussten sie noch den dritten Gegentreffer durch Wind hinnehmen, der für die Wolfsburger den unterm Strich gerechtfertigten Sieg unter Dach und Fach brachte (88.).

Tore

  • 0:1 Tiago Tomas (21.): Einen langen Ball von Bochums Felix Passlack fangen die Wölfe ab. Der Ball landet bei Mohammed Amoura, der ihn von der linken Seite flach in den Bochumer Strafraum bringt, wo Tiago Tomas sich das Leder erarbeitet und es letztlich im Fallen aus zwölf Metern mit links im Bochumer Gehäuse versenkt.
     
  • 0:2 Jonas Wind (37.): Eine Ecke von Maximilian Arnold klären die Bochumer nicht sauber und weit genug aus der Gefahrenzone. An der rechten Strafraumkante steht Amoura, der den Ball elegant direkt wieder zu Wind befördert, der am Fünfmeterraum auf Höhe des linken Pfostens steht und artistisch per Direktabnahme auf 2:0 erhöht.
     
  • 1:2 Myron Boadu (72.): Der eingewechselte Moritz Broschinski bringt den Ball von der rechten Seite halbhoch an den zweiten Pfosten. Dort steht Boadu und trifft aus Nahdistanz.
     
  • 1:3 Jonas Wind (88.): Den Strafstoß von Jonas Wind, der nach Videoentscheidung aufgrund eines Fouls von Ibrahima Sissoko an Amoura verhängt worden war, parierte Ex-Wölfe-Keeper Patrick Drewes noch stark, doch beim Nachschuss des Dänen war er machtlos.

Trainerstimmen

Ralph Hasenhüttl: Wir sind natürlich sehr zufrieden mit den drei Punkten und auch über weite Strecken mit dem Spiel. Es ist nie einfach, hier etwas zu holen, weil eine enorme Energie in dem Stadion steckt. Man muss sich auf dieses Pressing einstellen, denn Bochum ist eine Mannschaft, die viel Druck macht und anläuft. Aus diesem Grund wollten wir das Risiko in der eigenen Hälfte klein halten und hatten auch nicht so viel Ballbesitz. Dafür haben wir es aber geschafft, immer wieder gefährlich mit unseren zwei Sturmspitzen hinter die Kette zu kommen. Das war auch der Plan. Im zweiten Durchgang hatten wir sicher die Chance, das Spiel auch schon früher zu entscheiden. Und es ist dann wie oftmals im Fußball: Wir bekommen den Anschlusstreffer und dann wacht auch das ganze Stadion auf. Deshalb muss ich heute auch die Einwechselspieler loben, denn sie haben das Spiel ein Stück weit für uns gewonnen.

Peter Zeidler: Wir kannten natürlich den Plan des VfL Wolfsburg, mit vielen langen Bällen unser Pressing zu überspielen und auf die schnellen Spitzen zu setzen. Nach dem nicht gegebenen Elfmeter fiel direkt im Gegenzug das 0:1, bei dem wir zum ersten Mal diese schnellen Spitzen nicht in den Griff bekamen. Das war in gewisser Weise dann schon ein Schock, wobei sich die Mannschaft schnell erholt hat. Nach dem 0:2 waren die Köpfe in der Halbzeit ganz tief unten und es war nicht einfach, sie wieder aufzurichten. Das haben die Jungs allerdings mit unserer Unterstützung geschafft. Wir sind dann ins Spiel gekommen und haben sehr verdient den Anschluss erzielt. Natürlich hätten wir uns gewünscht, dass diese Phase bis zum Schluss anhält und wir auch den Ausgleich noch erzielen. Mit dem 1:3 war es dann sehr schwierig. Wir müssen Wolfsburg gratulieren und ihnen eine gute Leistung attestieren.

Aufstellungen und Statistiken

VfL Bochum: Drewes – Passlack, Ordets (88. Balde), Medic, Wittek – Sissoko, Losilla (60. Broschinski), Bero – de Wit (60. Daschner) – Boadu (88. Miyoshi), Hofmann

Ersatz: Horn (Tor), Gamboa, Oermann, Kwarteng, Pannewig

VfL Wolfsburg: Grabara – Baku (73. Fischer), Bornauw, Vavro, Koulierakis – Vranckx (79. Özcan), Arnold – Tiago Tomas (73. Wimmer), Kaminski (79. Gerhardt) – Wind, Amoura (90.+4 Maehle)

Ersatz: Müller (Tor), Zesiger, Dardai, Behrens

Tore: 0:1 Tiago Tomas (21.), 0:2 Wind (37.), 1:2 Boadu (72.), 1:3 Wind (88.)

Gelbe Karten: Medic / Wind, Amoura

Schiedsrichter: Max Burda (Berlin)

Zuschauende: 24.630 am Samstagnachmittag im Bochumer Ruhrstadion

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