28.09.2024, 15.30 Uhr
Volkswagen ArenaSa., 28.09.2024 / 15.30
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Abpfiff: Alle Highlights des Spiels

SpÀter Nackenschlag

Wölfe kassieren gegen Vize-Meister Stuttgart in der Nachspielzeit das 2:2.

Der VfL Wolfsburg hat erstmals in der laufenden Spielzeit die Punkte geteilt. Im Heimspiel gegen den Vorjahreszweiten VfB Stuttgart kam die Elf von Cheftrainer Ralph HasenhĂŒttl am Samstagnachmittag ĂŒber ein 2:2 (1:1) nicht hinaus. Jonas Wind (20.) und Mohammed Amoura (68.) markierten vor 27.135 Zuschauenden in der Volkswagen Arena die grĂŒn-weißen Treffer. Besonders bitter: Der zweite Treffer der GĂ€ste fiel erst in der siebten Minute der Nachspielzeit. In der Tabelle blieb der VfL fĂŒr den Moment auf dem 13. Platz. Das nĂ€chste Mal im Einsatz sind die Wölfe am kommenden Samstag, 5. Oktober (Anstoß um 15.30 Uhr), wenn sie im dritten AuswĂ€rtsspiel der Saison beim VfL Bochum gastieren.

Personal

Rogerio, Joakim Maehle, Kevin Paredes, Lovro Majer, Bartosz Bialek, Lukas Nmecha – die Ausfallliste war immer noch lang. Zudem galt es Yannick Gerhardt zu ersetzen, der rotgesperrt nicht mitwirken durfte. Weil kurzfristig obendrein Patrick Wimmer wegen muskulĂ€rer Probleme passen musste, stellte HasenhĂŒttl gegenĂŒber dem AuswĂ€rtsspiel in Leverkusen HasenhĂŒttl doppelt um: FĂŒr Wimmer sowie Ridle Baku rĂŒckten Konstantinos Koulierakis und Wind in die Startformation. Stuttgart, zuletzt mit einem 5:1-Ausrufezeichen gegen Borussia Dortmund, begann mit Fabian Rieder statt Deniz Undav.

Spielverlauf

Dass beide Teams am letzten Spieltag sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht hatten, merkte man speziell den Schwaben zu Beginn durchaus an. Sofort ergriffen sie die Initiative und suchten in der VfL-Defensive nach LĂŒcken. Ermedin Demirovic nutzte eine solche beinahe zur sehr frĂŒhen FĂŒhrung, scheiterte aus kurzer Distanz aber am glĂ€nzend reagierenden Kamil Grabara (5.). WĂ€hrend die GĂ€ste sich weiter ausbreiteten, verhielten sich die Wölfe abwartend, zeigten sich dann aber abgebrĂŒht genug, gleich ihre erste TorannĂ€herung auch zum FĂŒhrungstreffer zu nutzen (20.). Die KrĂ€fteverhĂ€ltnisse gleichen sich nun etwas an. Per Flachschuss von der Strafraumkante drohte Kilian Fischer gar mit einem zweiten Tor (28.). In einer Phase, als wiederum kaum damit zu rechnen war, nahmen die Schwaben dem VfL per Elfmeter-Abstauber die FĂŒhrung jedoch aus der Hand (31.). Fast kam es noch dicker, doch Maximilian MittelstĂ€dt feuerte zum GlĂŒck fĂŒr die Wölfe freistehend vor Grabara aus spitzem Winkel haarscharf vorbei (39.).

Durchgang zwei begann wie der erste, nĂ€mlich mit einem gefĂ€hrlichen Abschluss der GĂ€ste, fĂŒr die Julian Chabot einen Flankenball ĂŒber das Tor köpfte (52.). In der Folge zogen beide Mannschaften ihre Reihen zusammen und scheuten grĂ¶ĂŸeres Risiko, wodurch sich das Geschehen zwischen den StrafrĂ€umen einpendelte. Eine ganz neue Note bekam die Partie, als Stuttgart infolge einer Gelb-Roten Karte einen Spieler verlor (63.). Sowohl die Überzahl als auch die Konfusion verstanden die Wölfe zu nutzen, indem sie mit einem ĂŒberfallartigen Angriff die erneute FĂŒhrung herstellten (68.). ZusĂ€tzlich hitzig wurde es, als TorschĂŒtze Amoura wegen eines vermeintlich groben Foulspiels zunĂ€chst mit glatt Rot vom Platz flog, dann aber doch weiterspielen durfte, weil sich der Unparteiische nach Ansicht der Bilder korrigierte (74.). Als mal wieder Fußball gespielt wurde, vergab der eingewechselte Baku die Riesenchance, den Stecker zu ziehen, als er freistehend ĂŒber das Tor schoss (81.). Stattdessen bekam GrĂŒn-Weiß das Geschehen nicht entscheidend beruhigt, sah sich bis in die Schlussminuten weiter angreifenden Schwaben ausgesetzt – und kassierte tatsĂ€chlich fast ganz zum Ende der neunminĂŒtigen Nachspielzeit noch den bitteren Ausgleich.

Tore

  • 1:0 Wind (20.): Wenn der VfL angreift, dann auch richtig! Über die linke Seite treibt Amoura das Leder nach vorn und passt im besten Moment in die Mitte zu Wind. Der DĂ€ne schaut sich eine Ecke aus und schließt den Konter mit einem trockenen Schuss ins rechte Eck optimal ab.

  • 1:1 Millot (32.): Das fĂŒhlt sich wie ein doppelter Kinnhaken an: Aus einer eigentlich kaum gefĂ€hrlichen Situation ergibt sich ein Elfmeter fĂŒr den VfB Stuttgart, nachdem Sebastiaan Bornauw gegen Jamie Leweling zu spĂ€t kommt. Den Strafstoß pariert Grabara gegen Millot sogar – ist gegen dessen Nachschuss allerdings machtlos.

  • 2:1 Amoura (68.): Im besten Moment nutzt GrĂŒn-Weiß eine Kontersituation zur erneuten FĂŒhrung. Als Jakub Kaminski den startenden Amoura auf die Reise schickt, ist dieser nicht mehr einzufangen und ĂŒberwindet mit seinem ersten VfL-Pflichtspieltreffer den Stuttgarter Schlussmann.

  • 2:2 Undav (90.+7): Nicht zu fassen, aber wie in Leverkusen schlucken die Wölfe nach hinten heraus noch eine ganz bittere Pille: Mit einem der letzten Angriffe der Partie bekommt es der eingewechselte Undav hin, der HasenhĂŒttl-Elf den Heimsieg noch abzujagen.

Trainerstimmen

„Wir haben heute gegen einen Gegner gespielt, der mit seiner QualitĂ€t am Ball zum Besten zĂ€hlt, was man in der Bundesliga antrifft. FĂŒr uns ging es deshalb erstmal darum, gegen den Ball konsequent zu sein. Das haben wir ĂŒber weite Strecken gut geschafft. Wir konnten nicht alles unterbinden, haben aber im letzten Drittel kaum etwas zugelassen. Umso bitterer war der Elfmeter, den wir versursacht haben.

FĂŒr die zweite Halbzeit war es wichtig, offensiver zu pressen, um mehr Ballgewinne zu haben. Beide Platzverweise waren in meinen Augen unberechtigt, aber bei Gelb-Rot darf der Videoschiedsrichter eben leider nicht eingreifen. Wir haben versucht, unserem Spielstil treu zu bleiben. Dann kam es sofort zu der Situation, auf die wir gewartet hatten und die wir noch viel öfter hĂ€tten suchen mĂŒssen. Aber nach dem zweiten Tor haben wir die Riesenchance aufs 3:1 nicht genutzt und wurden dann bestraft auf eine Weise, die wehtut.“

„Die erste Halbzeit war aus unserer Sicht in Ordnung bis gut. Es ist uns immer wieder gelungen, was wir uns vorgenommen hatten. Was gefehlt hat, war die PrĂ€senz in der Box. Deshalb haben wir nicht die Anzahl an Chancen kreiert, die es aus der gefĂŒhlten Überlegenheit heraus hĂ€tte geben können. Nach dem Gegentor haben wir gut reagiert und sind zurĂŒckgenommen.

Doch durch den bitteren Platzverweis, den ich fĂŒr eine klare Fehlentscheidung halte, war es dann ein anderes Spiel. Nach dem 2:1 der Wolfsburger hat meine Mannschaft trotzdem gezeigt, dass sie daran glaubt, das Ding noch drehen zu können. Dass wir uns am Ende belohnen konnten, war sehr, sehr wichtig fĂŒr die Moral.“

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Grabara – Fischer, Bornauw, Zesiger, Koulierakis – Tomas (65. Baku), Svanberg (80. Vranckx), Arnold (86. Özcan), Kaminski – Wind, Amoura (86. Behrens)

Ersatz: MĂŒller (Tor), Pervan (Tor), Odogu, Vavro, Dardai

VfB Stuttgart: NĂŒbel – Vagnoman (87. Stenzel), Rouault, Chabot, MittelstĂ€dt – Karazor, Stiller, Rieder (71. FĂŒhrich), Millot (57. Undav), Leweling (86. Woltemade) – Demirovic (71. Toure)

Ersatz: Bredlow (Tor), Chase, Hendriks, Keitel

Tore: 1:0 Wind (20.), 1:1 Millot (32.), 2:1 Amoura (68.), 2:2 Undav (90.+7)

Gelbe Karten: Bornauw, Arnold, Amoura, Vranckx, Koulierakis / –

Gelb-Rote Karte: Karazor (62.)

Besonderes Vorkommnis: Grabara pariert Foulelfmeter von Millot (31., Bornauw an Leweling)

Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)

Zuschauende: 27.135 am Samstagnachmittag in der Volkswagen Arena

Videos

  • Pressekonferenzen

    „Zwei verlorene Punkte
“

    Die Pressekonferenz nach Stuttgart mit Cheftrainer Ralph HasenhĂŒttl und dem GĂ€stecoach Sebastian Hoeneß.

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  • Interviews

    „FĂŒhlt sich wie eine Niederlage an“

    Nach dem Spiel gegen den VfB Stuttgart sprach Wölfe TV mit Cedric Zesiger.

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