Männer

Raus im Achtelfinale

Der VfL scheidet mit einem 1:2 bei Union Berlin aus dem DFB-Pokal aus.

Die Wölfe sind im Achtelfinale des DFB-Pokals ausgeschieden. Beim letztjährigen Halbfinalisten 1. FC Union Berlin unterlag die Kovac-Elf mit 1:2 (1:1). Nach frühen Treffern durch Luca Waldschmidt für den VfL (5.) und Robin Knoche für die Gastgeber (12.) sorgte schließlich Kevin Behrens für den Lucky Punch (79.) zugunsten der Eisernen. Am kommenden Sonntag, 5. Februar, finden die beiden eng getakteten englischen Wochen zum Jahresbeginn mit dem Top-Spiel in der Liga gegen den Tabellenführer und Abonnement-Meister FC Bayern München ihren Abschluss. Anstoß in der heimischen Volkswagen Arena ist um 17.30 Uhr.

Personal

Gleich fünf neue Gesichter fanden sich gegenüber dem jüngsten 1:2-Niederlage in der Liga in Bremen in der VfL-Startelf wieder. Für den erkältet ausfallenden Koen Casteels rückte Pavao Pervan zwischen die Pfosten, dazu ersetzten Maxence Lacroix, Josuha Guilavogui, Omar Marmoush und Waldschmidt das Quartett Sebastiaan Bornauw, Patrick Wimmer, Jonas Wind (alle Bank) und Jakub Kaminski (nicht im Kader). Erstmals auf der Wölfe-Bank nahm Winter-Neuzugang Nicolas Cozza Platz. Union wechselte im Vergleich zum 2:0-Derbysieg bei der Hertha viermal: Neben Neuzugang Juranovic kamen auch Niko Gießelmann, der ehemalige Wolf Paul Seguin und Jordan Siebatcheu zum Starteinsatz. Christopher Trimmel, Kevin Behrens, Ex-Wolf Jerome Roussillon (alle Bank) und Andras Schäfer (nicht im Kader) rotierten raus.

Spielverlauf

Bei ungemütlichem und kalt-stürmischem Regenwetter, das einen echten Pokal- und Abnutzungskampf versprach, ließ VfL-Cheftrainer Niko Kovac seine Elf mit Guilavogui in – gespiegelt zu den Berlinern – Dreier-/Fünferkette agieren. Vor dem Trio in der Zentrale sollte dann die neue Doppelspitze Marmoush/Waldschmidt für Offensivgefahr sorgen. Und es dauerte gerade einmal zwölf Minuten, bis beide Kontrahenten eingenetzt hatten – zunächst brachte der zuletzt selten berücksichtigte Waldschmidt Grün-Weiß in Front (5.), dann stellte Ex-Wolf Knoche im Anschluss an eine Ecke postwendend wieder auf Anfang (12.). In der Folge entwickelte sich ein durchaus ausgeglichenes Fußballspiel, in der sich beide Teams nichts schenkten. Weitere Torchancen blieben jedoch Mangelware. Nur einmal brauchte die Kovac-Elf Glück, als Siebatcheus Kopfball nur ans Lattenkreuz klatschte (27.). Auf der anderen Seite schaufelte Otavio das Leder in Rönnows Arme (37.).

Den besseren Start in den zweiten Durchgang erwischten die Hausherren, die sich schnell Abschlüsse erarbeiteten, denen jedoch die Präzision fehlte (46. Gießelmann, 50. Becker, 52. Khedira). Die Wölfe übernahmen aber nach gut einer Stunde verstärkter die Initiative und wurden durch Ridle Baku auch gefährlich, der Rönnow prüfte (68.). In der Schlussphase brachte Kovac mit Wimmer und Wind frische Offensivkräfte. Den Lucky Punch aber setzten die Unioner mit dem schönsten Angriff der Partie, den Behrens abschloss (79.). Zwar flog der Berliner Gießelmann noch mit Ampelkarte nach Schwalbe runter (88.), die Wölfe aber waren geschlagen. Die kuriose letzte Szene blieb dann ausgerechnet Joker Roussillon für Union vorbehalten. In der Nachspielzeit vergab der Franzose das eigentlich sichere 3:1, als er im letzten Gegenstoß statt ins verwaiste VfL-Tor seinen ehemaligen Mitspieler Micky van de Ven anschoss.

Trainerstimmen

Niko Kovac: Das war natürlich ein Pokalfight, wie man ihn sich vorstellt. Kämpferisch haben beide Mannschaften alles gegeben, spielerisch hat das Spiel wenig hergegeben. Einmal haben wir nicht aufgepasst. Aber ich kann der Mannschaft ein Kompliment ausstellen.

Urs Fischer: Wir haben einen Moment gebraucht, um ins Spiel zu kommen – und dann lagen wir ganz schnell 0:1 zurück. Dann war es enorm wichtig, dass wir den schnellen Ausgleich erzielen konnten. Die Mannschaft hat dann in der zweiten Hälfte versucht, Lösungen auch mit dem Ball zu finden. Sie ist ruhig geblieben, das hat mir wirklich gefallen. Und am Schluss haben wir den Lucky Punch gemacht. Vielleicht waren wir einen Tick gieriger. Meine Mannschaft hat sich diesen Sieg wirklich erarbeitet. Ich bin unheimlich stolz auf die Truppe.

Tore

  • 0:1 Waldschmidt (5.): Jawoll! Wie gemalt, das ist die frühe Wölfe-Führung! Und wer macht es? Der reingerückte Luca Waldschmidt! Nach gutem Gerhardt-Zuspiel steht er ganz allein vor Rönnow im vermeintlichen Abseits und lupft das Leder eiskalt in die Maschen. Doch der Pfiff bleibt zurecht aus, da Janik Haberer noch an der Grundlinie steht und es aufhebt.
     
  • 1:1 Knoche (12.): Und postwendend der Ausgleich – und wieder ist eine Ecke der Ausgangspunkt, die kurz ausgeführt wird. Juranovic flankt auf den langen Pfosten, wo ausgerechnet Robin Knoche aber sowas von alleingelassen wird. Der ehemalige Wolfsburger hat letztlich wenig Mühe hat, Pervan per Direktabnahme aus kürzester Distanz zu überwinden. Unnötig!
     
  • 2:1 K. Behrens (79.): Ist das der Lucky Punch? Kevin Behrens finalisiert einen mustergültigen Angriff der Eisernen. Khedira bekommt am rechten Flügel keinen Druck, flankt butterweich auf den langen Pfosten, wo Becker per Kopf perfekt ablegt – und Behrens einschiebt.

Aufstellungen und Statistiken

1. FC Union Berlin: Rönnow – Doekhi, Knoche, Diogo Leite – Juranovic, R. Khedira, Gießelmann, Seguin, Haberer (63. Laidouni)– Becker (83.Leweling, 90. Roussillon),  Siebatcheu (63. K. Behrens)

Ersatz: Grill (Tor), Baumgartl, Trimmel, Pantovic, Michel

VfL Wolfsburg: Pervan – Baku, Lacroix, Guilavogui, van de Ven, Otavio –Arnold, Gerhardt (66. F. Nmecha), Svanberg (83. Paredes) – Marmoush (75. Wind), Waldschmidt (75. Wimmer)

Ersatz: Klinger (Tor), Fischer, Bornauw, Cozza, Franjic

Tore: 0:1 Waldschmidt (5.), 1:1 Knoche (12.), 2:1 K. Behrens (79.)

Gelbe Karten: R. Khedira / Svanberg, van de Ven, F. Nmecha

Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Gießelmann (88.)

Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)

Zuschauende: 22.012 am Dienstagabend im Stadion an der Alten Försterei (ausverkauft)

Matchcenter: Alle Infos zur Partie der Wölfe