Die Trauben hängen zum Saisonbeginn für den weiblichen Nachwuchs des VfL Wolfsburg hoch: Die U20-Frauen empfangen am Sonntag, 14. August (Anstoß um 14 Uhr), mit RB Leipzig den Top-Favoriten der 2. Frauen-Bundesliga am Elsterweg. Die U17-Juniorinnen begeben sich in der B-Juniorinnen-Bundesliga Nord/Nordost bereits am morgigen Samstag, 14. August (Anstoß um 14 Uhr), auf die gut 70 Kilometer weite Reise in die Landeshauptstadt, um dort gegen Hannover 96 anzutreten. Ein Team, das für Coach Michael Schulz „extrem schwer“ einzuschätzen ist.
Trainingslager erstmals gemeinsam
Sowohl die grün-weißen U20-Frauen als auch die U17-Juniorinnen blicken auf eine Spielzeit zurück, die den Spielerinnen sowie den Trainer- und Betreuerteams einiges abverlangte, auf das man im Nachgang gerne verzichtet hätte. Erst am letzten Spieltag der 2. Frauen-Bundesliga sicherte sich die U20 dank eines 3:0-Erfolgs bei Arminia Bielefeld die Qualifikation für die wieder eingeleisige zweite Liga. Bei den U17-Juniorinnen gab es eine solche sportliche Entscheidung erst gar nicht. Nachdem man bereits zu Pandemiebeginn den Spielbetrieb einstellen musste, war es im November 2020 wieder so weit. Als sich lange keine Besserung der Infektionslage einstellen wollte, war die zwangsläufige Folge der Abbruch der Saison. Umso größer ist die Erleichterung bei allen Verantwortlichen, dass in der Sommervorbereitung für die neue Runde wieder mehr das Sportliche in den Fokus rücken konnte. Erstmals bestritten beide Nachwuchsteams ihr Trainingslager gemeinsam in der Sportschule Lastrup. Mit dieser Konstellation waren sowohl U17-Coach Schulz als auch U20-Trainer Steffen Beck sehr zufrieden. Beinahe schon naturgemäß groß war die Fluktuation in beiden Kadern und so werden auch in den Auftaktspielen zwei neu formierte Mannschaften auflaufen.
„Die stärkste zweite Liga“
Nachdem die Zweitliga-Saison 2020/21 pandemiebedingt in zwei Staffeln ausgetragen wurde, kehrt man zu Saisonbeginn wieder zum eingleisigen Modell zurück. Neu in der Liga sind die Aufsteiger 1. FC Nürnberg, SV Henstedt-Ulzburg und SV 07 Elversberg. Aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga stiegen der SV Meppen und der MSV Duisburg ab. Zusammen komplettieren sie das 14 Mannschaften umfassende Teilnehmerfeld, auf das die Jungwölfinnen bekanntlich erst im letzten Saisonspiel aufsprangen. Und so will Beck so schnell wie möglich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben. Ansonsten stehe die individuelle Entwicklung der jungen Spielerinnen im Mittelpunkt. Bewerkstelligen soll dies ein Kader, der um sechs externe Neuzugänge ergänzt wurde. Zudem kommen ebenfalls sechs Spielerinnen aus der eigenen U17 hinzu, die sich teilweise schon länger im Kreis der Jungwölfinnen befinden. Die Mannschaft absolvierte in den vergangenen Wochen fünf Testspiele, von denen drei gewonnen wurden, eines unentschieden ausging und eines verloren wurde. „In der Vorbereitung haben wir viel ausprobiert, gerade auch am System“, erklärt Beck. In der Woche vor dem Pflichtspielauftakt gegen RB Leipzig habe man vor allem an der Frische gearbeitet. Schließlich komme mit Leipzig „einer der Favoriten, der sich noch einmal verstärkt hat und jetzt eine sehr erfahrene Mannschaft stellt“, an den Elsterweg. Um etwas Zählbares in der Heimat zu behalten, müssen die Jungwölfinnen deshalb am Maximum spielen. „Vielleicht ist es aber gar nicht so schlecht, auf die Leipziger zu Beginn zu treffen. Auch sie müssen sich erstmal finden“, so Beck. Nicht zur Verfügung stehen werden am Samstag die Langzeitverletzten Gloria Adigo und Vanessa Praher. Bei einigen angeschlagenen Akteurinnen entscheidet sich ein möglicher Einsatz kurzfristig. Das Auftaktprogramm mit Absteiger Duisburg, Gütersloh und den Zweitvertretungen von Hoffenheim und Bayern sei für die U20 knackig. „Für mich ist das die stärkste, eingleisige zweite Liga aller Zeiten. Ich sehe keine Mannschaft, die da abfallen könnte“, erwartet Beck eine herausfordernde Saison.