Frauen

Nichts anbrennen lassen

VfL-Frauen setzen sich auch im Rückspiel zur UWCL-Qualifikation mit 5:0 gegen AC Florenz durch.

Die Wölfinnen haben auch im Play-off-Rückspiel der Qualifikation zur UEFA Women`s Champions League nichts anbrennen lassen und sich nach dem 7:0-Auswärtssieg in Italien einen 5:0 (2:0)-Heimerfolg gegen AC Florenz gesichert. Die Treffer erzielten Fenna Kalma (3.), die wolfsstark auftrumpfende Vivien Endemann (33. und 49), Jule Brand (77.) sowie die in der Schlussphase nach eineinhalbjähriger Baby-Pause ihr umjubeltes Comeback feiernde Tabea Sellner (89.). Gegen welche Teams die Grün-Weißen in der nun erreichten UWCL-Gruppenphase treffen werden, entscheidet die Auslosung am kommenden Freitag, 27. September, ab 13 Uhr. Bereits am Sonntag, 29. September, steht die schwierige Aufgabe in der Liga bei Eintracht Frankfurt an. Ab 17.30 Uhr rollt dann im Stadion am Brentanobad für die Tommy-Stroot-Elf wieder der Ball.

Personal

Angesichts des beruhigenden 7:0-Kantersieges in Florenz und dem jüngsten 5:1 in der Liga gegen Köln rotierte VfL-Cheftrainer Stroot gleich achtmal. Lediglich Lynn Wilms und Svenja Huth verblieben in der Startelf. Besonders erfreulich: Sellner nahm erstmals nach der Geburt ihres Kindes wieder auf der Bank Platz – und sollte später noch ihre besondere Geschichte schreiben.

Spielverlauf

Wie bereits beim Hinspiel in Italien erwischten die Wölfinnen einen perfekten Start und gingen bereits nach noch nicht einmal drei Minuten durch ein herrliches Hackentor Kalmas in Front. Nach einer Viertelstunde hätten die klar dominierenden Gastgeberinnen bereits erhöhen können, doch Wilms knallte den von Kaja Erzen verursachten Handelfmeter an die Unterkante der Latte. Für ein erstes offensives Lebenszeichen der ACF sorgte kurz danach dann Karin Lundin, doch ihr Heber im Anschluss an einen Freistoß senkte sich über VfL-Keeperin Lisa Schmitz nur auf das Tornetz (19.). In der Folge zeigte Francesca Durante bei hohen Bällen immer wieder mal Schwächen in der Strafraumbeherrschung, ohne dass der VfL daraus aber Profit schlagen konnte. Zum zweiten Mal geschlagen geben musste sich die italienische Schlussfrau dann aber nach gelungenem Umschaltspiel der Wölfinnen durch Endemann (33.). Die hätte kurz vor der Pause sogar noch einen draufpacken können, doch ihr Kopfball nach schöner Hereingabe Nuria Rabanos geriet zu unplatziert (42.). Abgesehen von einem Schlenzer Martina Toniolos, bei dem Schmitz sich erstmals und final auszeichnen konnte (34.), kam das Team von Coach Sebastian de la Fuente zu keinen eigenen Gelegenheiten.

Und auch im zweiten Durchgang zeigte Grün-Weiß sofort, dass man nicht gewillt war, zurückzustecken. Die überragende Endemann erhöhte schnell auf 3:0 (49.) nach Vorarbeit der eingewechselten Rebecka Blomqvist. Die Schwedin verpasste dann selbst den nächsten Treffer, als ihr 16-Meter-Schuss an die Querlatte klatschte (57.). Das sollte aber nicht der letzte Aluminiumtreffer geblieben sein, kurz darauf war es Kalma, die den linken Pfosten anvisierte (65.). Der VfL war hochüberlegen, fast wäre Endemann sogar noch ihr drittes Tor gelungen, doch dieses Mal blieb Durante Siegerin (68.). Stattdessen war die VfL-Angreiferin dann auch wieder maßgeblich am vierten VfL-Treffer durch die eingewechselte Brand beteiligt (77.). Die Partie und auch das Gesamtduell waren natürlich längst entschieden, umso mehr Beachtung durfte die Einwechslung Sellners (80.) finden. Dass ausgerechnet ihr das fünfte und letzte VfL-Tor vorbehalten bleiben sollte, rundete den perfekten Wölfinnen-Abend ab.

Tore

  • 1:0 Kalma (3.): Die Wölfinnen erwischen wieder einen Superstart und führen früh – und wie schön ist dieser Treffer! Endemann bringt die Kugel flach von rechts ins Zentrum, wo Kalma technisch hochwertig und elegant mit dem Absatz einnetzt. Mehr als sehenswert, das Ding!
     
  • 2:0 Endemann (33.): Wunderbares Umschaltspiel – und am Ende der Stafette kommt Huths Pass rechts raus auf Endemann im perfekten Moment. Und die bleibt cool und schließt stark hoch ins kurze Eck ab. Nach dem Assist zum 1:0 jetzt also der eigene Treffer der Offensivspielerin.
     
  • 3:0 Endemann (49.): Sie ist die entscheidende Figur heute! Endemann macht das 3:0 – und wieder ist es ein super Abschluss! Klug angespielt von der gerade wiedergenesenen und eingewechselten Blomqvist läuft Endemann parallel zur Strafraumgrenze, lässt dabei noch Gegnerinnen stehen und schlenzt das Spielgerät im richtigen Moment unhaltbar in die untere linke Ecke.
     
  • 4:0 Brand (77.): Und da macht auch die gerade eingewechselte Brand ihr Tor. Wieder ist Endemann beteiligt, deren Pass Jonsdottir in den Lauf Brands verlängert. Und die lässt sich nicht zweimal bitten und verwandelt eiskalt.
     
  • 5:0 Sellner (89.): Wenn das überragende Wölfinnen-Spiel noch ein Happy End gebraucht hätte, dann ist es jetzt geschrieben! Ausgerechnet Sellner macht die fünfte Bude. Die junge Mutter braucht nach Vorlage von Jonsdottir nur noch einzuschieben. Was für ein Jubel im Stadion und bei den Mitspielerinnen!

Trainerstimme

Tommy Stroot: Ich bin auch heute nochmal extrem stolz auf die Leistung. Wenn man bedenkt, dass wir im Vergleich zur letzten Woche acht Spielerinnen gewechselt haben, dann hat man das dem Team in der ersten Halbzeit gar nicht angemerkt. Es gab viele spielerische Akzente, wir haben uns sauber Chancen erspielt und hinten gut zusammengearbeitet gegen unangenehme Gegnerinnen. Dann auch nicht aufzuhören in der zweiten Halbzeit, ist stark. Ich habe in keinem Moment gespürt, dass wir nicht noch mehr wollten. Ab und zu wollten wir es sogar zu sehr, da hätte ich mir ein bisschen mehr Spielkontrolle und Ballkontakte gewünscht. Wer in der letzten Woche mit einem 7:0 und diese Woche mit einem 5:0 rausgeht, der macht einen Trainer sehr zufrieden.

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Schmitz – Wilms (46. Linder), Wedemeyer, Minge (46. Lattwein), Rabano – Huth (46. Blomqvist), Hagel, Kielland (71. Brand) – Jonsdottir, Kalma (80. Sellner), Endemann

Ersatz: Borbe (Tor), Hegering, Hendrich, Popp, Beerensteyn

AC Florenz: Durante – Erzen, Filangeri, Faerge (80. Zaghini), Toniolo (80. Bedini) – Johannsdottir (71. Vero), Breitner, Snerle (67. Severini) – Bonfantini (67. Catena), Lundin, Pastrenge

Ersatz: Bettineschi (Tor), Fiskerstrand (Tor), Durante (Tor), Tortelli, Bedini, Janogy

Tore: 1:0 Kalma (3.), 2:0 Endemann (33.), 3:0 Endemann (49.), 4:0 Brand (77.), 5:0 Sellner (89.)

Gelbe Karten: – / Toniolo 

Gelb-Rote Karte: Pastrenge (90.+2)

Besonderes Vorkommnis: Wilms verschießt Handelfmeter (15.) 

Schiedsrichterin: Stephanie Frappart (FRA)

Zuschauende: 1.956 am Mittwochabend im AOK Stadion

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