Gerade nach dem zweiten Durchgang konnte man sich im Lager der Wölfe mit dem 2:2-Ausgang des Heimspiels am Freitagabend gegen Holstein Kiel nicht zufrieden zeigen. Zu überlegen agierte die Elf von VfL-Cheftrainer Ralph Hasenhüttl im zweiten Abschnitt. Besonders nach dem Wiederanpfiff spielte Grün-Weiß phasenweise wie entfesselt, drehte folgerichtig binnen drei Minuten den 0:1-Rückstand in eine 2:1-Führung. Auf den Rängen und vor den Bildschirmen entstand ganz sicher der Eindruck, die Wölfe wären gar dem vierten Tor des Tages nahe, dies fiel schlussendlich aber aus dem Nichts auf der Gegenseite und hinterließ bei allen Beteiligten das schmerzliche Gefühl, zwei Punkte verloren zu haben. Auch der Blick auf die Statistiken zum Spiel lässt kein anderes Urteil zu.
Weitere Fakten
- Insgesamt gab Kiel drei Torschüsse ab, davon zwei aufs Tor. Beide gingen ins Netz.
- Weitaus mehr in der Offensive konnten die Grün-Weißen zeigen. 22 Torschüsse, davon 5 aufs Tor von Timon Weiner, gab der VfL ab. In keinem Spiel der laufenden Bundesliga-Saison gaben die Wölfe mehr Torschüsse ab.
- Eine deutliche Sprache spricht auch die X-Goals-Statistik: Während die Wölfe auf einen Wert von 2,28 kommen, fällt er bei der KSV mit 0,24 eher spärlich aus.
- Die Offensiv-Leistung honorierten die Wölfe-Fans: Spieler des Spiels wurde mit 64 Prozent der Stimmen Patrick Wimmer. Der zweite Torschütze, Jonas Wind, schaffte es mit 15 Prozent auf Platz zwei, gefolgt von seinem Landsmann und Neuzugang Andreas Skov Olsen (vier Prozent).
- Das Tor von Wimmer bedeutete zugleich das zehnte Jokertor in der laufenden Saison.
- Ralph Hasenhüttl holte mit dem 2:2-Remis seinen 200. Punkt als Bundesliga-Trainer.
- Der VfL musste zum zwölften Mal ein Gegentor nach einem ruhenden Ball, zum achten Mal nach einer Ecke hinnehmen.
- Bis auf das Heimspiel gegen Heidenheim behielt Kiel nie eine weiße Weste in der laufenden Saison und kassierte immer mindestens einen Gegentreffer.
- Steven Skrzybski ist mit seinen 32,18 Jahren nun der älteste Kieler Bundesliga-Torschütze.
- Zwar hätten die Wölfe gerne drei Punkte geholt, aber: Der VfL hat von den letzten 16 Heimspielen gegen Aufsteiger keines verloren (zehn Siege, sechs Unentschieden).
- Ein Blick über den VfL-Tellerrand: Keines der letzten 83 Bundesliga-Spiele endete 0:0, die letzte Nullnummer gab es am Sonntagnachmittag des 10. Spieltags zwischen Augsburg und Hoffenheim.