Männer

Nachspielzeit

Faktenlage nach dem Auswärtsspiel in Bremen.

Die beiden VfL-WOlfsburg-Spieler Ridle Baku und Kevin Behrens klatschen sich ab und lachen dabei.

Es war ohne Frage allerhöchste Eisenbahn. Noch im alten Jahr hatten die Wölfe das letzte Mal in der Bundesliga drei Punkte geholt, damals mit 1:0 in Darmstadt. Nach zwischendrin elf Fehlversuchen inklusive Trainerwechsel stieß Grün-Weiß in einem nie hochklassigen, aber überwiegend spannenden und wie erwartet hochintensiven Nordduell bei Werder Bremen nun den Bock endlich um. Es war der siebte Saisondreier insgesamt, der vierte ohne Gegentor, der natürlich den perfekten Einstand für das neue Trainerteam um Ralph Hasenhüttl bedeutete. Und der tabellarisch wieder mehr Luft zum Atmen verschaffte: Die Abstiegszone ab Platz 16 liegt nun wieder acht Punkte hinter dem VfL.

Das volle Dutzend: Bislang hatten sich die Hanseaten diesen Rang mit Eintracht Frankfurt geteilt, denn auch bei den Hessen waren dem VfL zuvor elf Bundesligasiege gelungen. Nun also ist das Weserstadion neuer alleiniger Lieblingsreiseort. In der Gesamtbilanz aller Bundesligaduelle mit den Bremern haben die Wölfe zudem nun auch die Nase vorn: 21 der 52 Nordduelle im Oberhaus hat der VfL nun gewonnen und damit eines mehr als die Werderaner. Das neue Torverhältnis lautet 93 zu 91 aus VfL-Sicht.

Premiere in der Anfangself: Zehn Spiele hatte Sommerneuzugang Amin Sarr bislang im VfL-Trikot bestritten, allesamt jedoch als Einwechselkraft. Nun schaffte es der Schwede, der gemeinsam mit Kevin Behrens den Wölfe-Sturm bildete, erstmals in die Startformation. Als er nach 82 Minuten für Jonas Wind vom Feld ging, hatte er so viele Pflichtspielminuten gesammelt wie noch nie zuvor in der Saison.

Die Joker stechen: Hätte der VfL den Sieg an der Weser doch noch aus der Hand gegeben, speziell Lovro Majer hätte sich wohl gegrämt. Denn kurz bevor aus der Wolfsburger Überzahl ein Zehn-gegen-Zehn wurde, vergab der Kroate eine Großchance aufs 2:0 (67.). Umso wertvoller, dass Majer nach seiner Einwechslung (60.) weit mehr als nur einmal aufs Tor schoss. Denn genau wie im Falle Winds, der ihn mit einem Traumpass auf die Reise zum vorentscheidenden Treffer schickte (84.), machten seine Jokerqualitäten in der Endphase des Spiels den maßgeblichen Unterschied.

Tragik um Lacroix: Er drückte dem Spiel ohne Frage seinen Stempel auf. Am allerbesten Moment, als nämlich der Gegner infolge der Roten Karte Anthony Jungs (36.) kurz den Fokus verlor, war Maxence Lacroix zunächst als Vollstrecker zur Stelle und markierte mit dem Halbpfiff das bahnbrechende VfL-Führungstor (45.+4). Als der Innenverteidiger eine Viertelstunde vor Schluss dann selbst die Notbremse zog, bedeute dies tatsächlich schon seinen dritten Platzverweis der laufenden Saison. Bereits im Hinspiel gegen Werder (2:2) hatte der Franzose Gelb-Rot gesehen sowie glatt Rot am 15. Spieltag beim eingangs erwähnten Spiel in Darmstadt. Verblüffenderweise bekamen die Wölfe in diesen drei Partien aber dennoch sieben Punkte zusammen.

Im direkten Vergleich

  • Torschüsse: SVW 6 – WOB 16
  • Laufleistung: SVW 105,07 km – WOB 112,74 km 
  • Ballbesitz: SVW 49 % – WOB 51 %
  • Passquote: SVW 87 % – WOB 86 %
  • Abseitsstellungen: SVW 1 – WOB 1
  • Eckbälle: SVW 3 – WOB 6

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