Männer

Remis im Nordduell

Wölfe teilen beim 2:2 gegen Werder Bremen erstmals in dieser Spielzeit die Punkte.

Zweikampf von VfL-Wolfsburg-Spieler Kevin Paredes im Spiel gegen Werder Bremen.

Der VfL Wolfsburg hat am zehnten Bundesliga-Spieltag erstmals unentschieden gespielt. Ihr Heimspiel gegen Werder Bremen beendete die Elf von Cheftrainer Niko Kovac am Sonntagnachmittag mit einem 2:2 (1:1). Vaclav Cerny (37.) und Kevin Paredes (59.) markierten vor 28.917 Zuschauenden in der ausverkauften Volkswagen Arena bei Bremer Gegentoren durch Marvin Ducksch (7.) sowie Rafael Borre (65.) die VfL-Treffer. In der Tabelle blieb Grün-Weiß auf dem neunten Platz. Ihren nächsten Einsatz haben die Wölfe am kommenden Freitag, 10. November (Anstoß um 20.30 Uhr), wenn sie zum Auftakt des elften Spieltags bei Borussia Mönchengladbach gastieren. 

Personal

Auf acht Positionen hatte Kovac sein Team vor dem Pokalspiel gegen Leipzig umgestellt. Nun rotierte der VfL-Chefcoach, dem neben Lukas Nmecha, Kilian Fischer und Patrick Wimmer auch weiterhin Koen Casteels fehlte, teilweise zurück: Joakim Maehle, Paredes, Lovro Majer und Jonas Wind rückten wieder in die Startformation und verdrängten Ridle Baku, Yannick Gerhardt, Jakub Kaminski und Tiago Tomas auf die Einwechselbank. Ole Werner schickte exakt die gleiche Elf aufs Feld, die zuletzt Union Berlin mit 2:0 geschlagen hatte.

Spielverlauf

In 50 Bundesliga-Duellen zwischen Grün-Weiß und Grün-Weiß hatte es erst eine einzige Nullnummer gegeben. Dass es dabei auch bleiben sollte, stand bereits in der Anfangsphase fest, denn gleich die erste Chance des Spiels wussten die Gäste per Standard zur Führung zu nutzen (7.). In seinem ersten Sonntagseinsatz dieser Bundesliga-Saison war der VfL bis dato dominant und blieb es auch weiterhin, auch wenn die Suche nach Lücken in der Bremer Verteidigung keine einfache war. Nach 19 Minuten kam einmal Cerny bis zum Strafraum durch, wurde im letzten Moment aber geblockt. Hochkarätiger war die Ausgleichschance, die Maxence Lacroix, der erneut die Kapitänsbinde trug, vergab. Seinen Kopfball, nach Cernys Freistoßflanke im Fallen abgefeuert, schaufelte Michael Zetterer noch aus dem Eck (25.). Sechs Minuten später brauchte es eine wache Tat Pavao Pervans, der einen Schmid-Versuch parierte. Trotzdem keineswegs zu Unrecht stand es bald darauf 1:1, nachdem Cerny den stärksten VfL-Angriff des bisherigen Spiels hatte erfolgreich abschließen können (37.).

Vorlage Maehle, Abschluss Cerny – beinahe führte direkt nach Wiederbeginn dieses Zusammenspiel erneut zum Erfolg. Marco Friedl aber warf sich diesmal erfolgreich dazwischen (47.). Auf der anderen Seite kam Ducksch um eine halbe Körperlänge zu spät, als er einen Flankenball an den langen Pfosten einzuköpfen versuchte (48.). Als auch Jens Stage per Kopf (50.) sowie Oliver Demann mit einem Flachschuss (53.) mit einem Bremer Treffer drohten, war der VfL aufgerufen, einen Gang höhezuschalten – und bekam tatsächlich nach einem sehenswerten Gegenstoß die Begegnung gedreht (59.). Die schöne Führung hielt jedoch nur sechs Minuten, dann nämlich glich der Nordduellant, der sich offensiv im zweiten Abschnitt wesentlich umtriebiger zeigte als zuvor, bereits wieder aus (65.). Im strömenden Regen begann nun eine hochspannende Schlussphase mit völlig offenem Ausgang. Dem Siegtreffer näher wirkte eigentlich die Heimelf. Spätestens nachdem der VfL infolge einer gelb-roten Karte für Lacroix (88.) in Unterzahl zurechtkommen musste, wurden Torchancen jedoch zur Mangelware, was letztlich entscheidend dazu beitrug, dass beide grün-weißen Bundesliga-Vertreter erstmals in der laufenden Runde remisierten.

Tore

  • 0:1 Ducksch (7.): Das hätte nicht sein müssen: Trotz einer deutlichen Überzahlsituation handelt sich der VfL einen Freistoß aus gefährlicher Lage ein. Unhaltbar für Pervan zirkelt Ducksch den Ball über die Mauer und mit Hilfe des Innenpfostens ins Netz.
     
  • 1:1 Cerny (37.): Ein toll herausgespielter Angriff führt zum verdienten Ausgleich. Maehle, von Mattias Svanberg geschickt, legt von der Grundlinie zurück zu Cerny, der wie zuletzt im Pokal gegen Leipzig die Volkswagen Arena zum Jubeln bringt. Aus kurzer Distanz netzt der Tscheche durch die Beine sowohl eines Verteidigers als auch des Bremer Torhüters ein.
     
  • 2:1 Paredes (59.): Als gerade eher Werder aufs Gaspedal drückt, kombinieren sich die Wölfe großartig durch. Wieder ist es Maehle, von Wind in Szene gesetzt, der die Vorarbeit leistet. Seinen Pass an den Fünfmeterraum legt Majer mit der Hacke weiter zu Paredes, woraufhin der Amerikaner nur noch einschieben muss.
     
  • 2:2 Borre (65.): Simpel, aber effektiv: Nach einer präzisen Flanke Mitchell Weisers von rechts steigt Borre in der Mitte am höchsten und trifft unhaltbar zum Ausgleich.

Trainerstimmen

Niko Kovac: Mehr als einen Punkt hatten beide Mannschaften heute nicht verdient. Wir sind nach dem schönen Bremer Freistoßtor gut zurückgekommen und dann in Führung gegangen. Das war zwar nicht unbedingt verdient, trotzdem hätten wir den Vorsprung über die Ziellinie bringen müssen, was uns leider nicht gelungen ist. Im Moment machen wir zu viele leichte Fehler, was es schwer macht, Spiele zu gewinnen. Das müssen wir verbessern. Andererseits war es wichtig, die Partie wenigstens nicht zu verlieren gegen eine Mannschaft, die heute sehr ordentlich unterwegs war.

Ole Werner: Wir sind zufrieden mit dem Unentschieden. Ich glaube auch, dass es verdient war. Für mehr hat uns ein bisschen die Effektivität in den Kontern gefehlt. Insgesamt war die Verteidigungsleistung wieder in Ordnung. Auch wenn beide Tore zu leicht gefallen sind, haben wir für ein Auswärtsspiel insgesamt wenig zugelassen. So nehmen wir den Punkt, der uns weiterhilft, gern mit. Insgesamt geht es bei uns in die richtige Richtung. Schön, dass sich das heute auch im Ergebnis gezeigt hat.  

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Pervan – Lacroix, Bornauw (74. Cozza), Zesiger – Maehle (84. Baku), Svanberg (57. Arnold), Vranckx, Paredes (84. Kaminski) – Cerny (57. Tomas), Wind, Majer

Ersatz: Schulze (Tor), Sarr, Rogerio, Gerhardt

Werder Bremen: Zetterer – Veljkovic, Friedl, Jung – Weiser, Stage, Deman, Schmidt, Bittencourt (74. Lynen) – Borre (90.+2 Woltemade), Ducksch (86. Njinmah)

Ersatz: Dos Santos Haesler (Tor), Agu, Pieper, Röcker, Stark, Opitz 

Tore: 0:1 Ducksch (7.), 1:1 Cerny (37.), 2:1 Paredes (59.), 2:2 Borre (65.) 

Gelbe Karten: Paredes, Wind / Bittencourt

Gelb-Rote Karte: Lacroix (88.)

Schiedsrichter: Tobias Reichel (Sindelfingen)

Zuschauende: 28.917 am Sonntagnachmittag in der Volkswagen Arena (ausverkauft)

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