Frauen

Klarer Auswärts­erfolg

VfL-Frauen verabschieden sich mit einem 4:1-Sieg in Hoffenheim in die Länderspielpause.

Die Bundesligafrauen des VfL Wolfsburg haben auch im zweiten Saisoneinsatz einen deutlichen Dreier gelandet. Im ersten Auswärtsauftritt der Spielzeit 2020/2021 gewann die Elf von Cheftrainer Stephan Lerch am Sonntagnachmittag ein äußerst kurzweiliges Duell bei der TSG Hoffenheim mit 4:1 (3:1) und sicherte sich damit die Optimalausbeute von sechs Zählern vor Anbruch der ersten Länderspielunterbrechung. Zsanett Jakabfi mit einem Dreierpack (12./44./52.) sowie Alexandra Popp (45.+2) nutzten vor 230 Zuschauern im Dietmar-Hopp-Stadion die besten von vielen grün-weißen Chancen. In der Tabelle blieb der VfL auf Rang drei. Weiter geht es für den Double-Gewinner in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga erst am Sonntag, 27. September (Anstoß um 14 Uhr). Aufsteiger SV Meppen gastiert dann im AOK Stadion.

Popp und Wedemeyer zurück

Sara Doorsoun­­ und Ewa Pajor fielen noch längerfristig aus, und auch für Fridolina Rolfö kam die Begegnung im Kraichgau zu früh. Gegenüber dem souveränen Starterfolg gegen Essen stellte Lerch seine Mannschaft auf zwei Positionen um: Popp und Joelle Wedemeyer standen neu in der Startformation.  

Packender erster Durchgang

Alle 14 Duelle mit der TSG hatte Grün-Weiß für sich entschieden und schnürte auch jetzt den Vorjahresdritten direkt wieder ein. Speziell Svenja Huth und Jakabfi waren vom Anpfiff weg Unruheherde. Nach zwei Minuten traf die Ungarin ans Außennetz, ehe Huth in bester Lage den Ball nicht richtig traf (10.). Nicht mehr überraschend fiel dann auch bald das 0:1. Sekunden nachdem sie aus sechs Metern vergeben hatte, erhielt Jakabfi von der über links durchgebrochenen Huth die Kugel erneut und musste nur noch versenken (12.). Mit dem Vorsprung ging der VfL jedoch nicht vernünftig um. Kaum wurden die Angriffe weniger zwingend, drehte Hoffenheim, mit einem 1:3 in Potsdam in die Spielzeit gestartet, plötzlich auf. Ein erster Warnschuss Nicole Billas rauschte noch über das Tor (27.), eine Minute später stand es 1:1 durch einen von derselben Billa abgeschlossenen Konter. Was nun folgte, war ein packender Schlagabtausch. Tabea Waßmuth probierte es zweimal – durchaus aussichtsreich – für die TSG (33./39.), auf der anderen Seite scheiterten Lena Oberdorf (36.) und Popp (41.), ehe Grün-Weiß noch vor dem Wechsel umso wuchtiger zuschlug: Jakabfi stellte nach einer Ecke auf 1:2 (44.), woraufhin Popp eine Maßflanke mit dem Pausenpfiff gar noch zum 1:3 verwertete (45.+2). Was für eine Halbzeit!  

Schnell den Zahn gezogen

Kurzweilig blieb das Kräftemessen zunächst auch nach Wiederbeginn. Als Paulina Krumbiegel vor ihr auftauchte, musste Katarzyna Kiedrzynek nicht zum ersten Mal an diesem Nachmittag ihre Klasse beweisen (48.). Die Antwort der Wölfinnen war ein doppelter Lattentreffer binnen zwei Sekunden durch Oberdorf und Jakabfi (50.), die einen wesentlich schwieriger zu nehmenden Ball dann aber gleich darauf versenkte – 1:4 (53.). Dieser Tiefschlag machte der Elf von Gabor Gallai zu schaffen. Während die bis dahin oft ansehnlichen Angriffe der Heimmannschaft weniger wurden, vergab der VfL noch beste Gelegenheiten, etwa durch Felicitas Rauch (57.), um das Resultat zu erhöhen. Auch so aber kamen die unterm Strich klaren Kräfteverhältnisse deutlich zum Ausdruck. Im Lager der Wölfinnen, die damit auch im 32. Ligaspiel hintereinander ungeschlagen blieben, gab es nebenbei noch eine Premiere zu feiern, denn mit Mittelfeldspielerin Lisanne Gräwe aus der VfL-U20 verhalf Lerch einem weiteren Talent zu ersten Bundesligaeinsatzminuten. 

„Ein super Ergebnis“

VfL-Cheftrainer Stephan Lerch: Wir wollten die TSG früh stören und nicht ins Kombinationsspiel kommen lassen. Das ist uns zu Anfang gut gelungen. Nach der verdienten Führung hätten wir nachlegen müssen, genauso aber kurz vor der Pause auch in Rückstand geraten können, als Hoffenheim uns in ein paar gefährliche Kontersituationen verwickelt hat. Da hatten wir wirklich Glück, zumal wir selbst noch vor der Halbzeit wieder in Führung gehen konnten. Die Spielkontrolle, die uns bis dahin etwas gefehlt hatte, wollten wir uns dann wiederholen. Das haben wir bis auf die Anfangsphase des zweiten Durchgangs gut hinbekommen und sind am Ende noch als souveräner Sieger vom Platz gegangen. Das Ergebnis ist für uns super. Wir wollten unbedingt mit sechs Punkten in die Länderspielpause gehen und freuen uns, dass wir dieses Ziel erreichen konnten.

TSG Hoffenheim: Dilfer – Rall, Wienroither, Naschenweng (76. Görlitz) – Waßmuth (64. Brand), Harsch, Dongus, Krumbiegel – Lattwein – Beuschlein (64. Hagel), Billa (76. Steinert)

VfL Wolfsburg: Kiedrzynek – Wedemeyer (77. Gräwe), Goeßling, Janssen, Hendrich – Engen (62. Wolter), Oberdorf (86. Cordes) – Jakabfi, Huth (77. Blässe), Rauch (62. Dickenmann) – Popp  

Tore: 0:1 Jakabfi (12.), 1:1 Billa (28.), 1:2 Jakabfi (44.), 1:3 Popp (45.+2), 1:4 Jakabfi (53.)

Gelbe Karten: Wienroither / –

 

Schiedsrichterin: Karoline Wacker (Marbach/Neckar)

Zuschauer: 230 am Sonntagnachmittag im Dietmar-Hopp-Stadion