Frauen

„Immer ein besonderes Spiel“

Interview mit Kristin Demann vor der Partie der Wölfinnen gegen den FC Bayern München.

VfL-Spielerin Kristin Demann im Zweikampf.

Die letzte Begegnung am Campus in München haben die VfL-Frauen in bester Erinnerung: Im Halbfinale des DFB-Pokals gewannen sie mit 5:0 gegen die Frauen des FC Bayern München. Am Sonntag steht ab 15 Uhr mal wieder ein Match in der bayerischen Hauptstadt an – dieses Mal in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Vor dem Spiel berichtet Kristin Demann, was die in Wolfsburg gebliebenen Spielerinnen während der Länderspielpause gemacht haben und worauf es bei der Partie in München ankommen wird.

Kristin Demann, in der vergangenen Woche waren viele Teamkolleginnen mit ihren Nationalmannschaften unterwegs und ihr wart eine kleine Trainingsgruppe. Wie habt ihr die Zeit genutzt?

Kristin Demann: Wie immer sehr intensiv, wir arbeiten viel individuell. Man kann die Zeit ganz gut nutzen, um an positionsspezifischen Abläufen zu arbeiten. Aber auch an kleinen Spielformen, die schon richtungsweisend für die nächsten Spiele sind. Seit Montag geht der Blick verstärkt in Richtung Wochenende, sodass wir nochmal mit einem deutlich spezielleren Fokus trainieren.

Hinter euch als Team liegen herausfordernde Wochen. Inwieweit ist das Champions-League-Aus aus deiner Sicht verarbeitet?

Kristin: Dadurch, dass wir nach dem Champions-League-Spiel direkt am Wochenende gegen Hoffenheim gespielt haben, waren wir alle halbwegs schnell wieder im normalen Bundesligaalltag drin. Die, die während der Länderspielpause hier in Wolfsburg waren, hatten am letzten Wochenende frei. Das tat gut, um körperlich und vom Kopf her nochmal abzuschalten. Jetzt geht unser Fokus auf die nächsten Wochen, auf die Liga und auf den Pokal.

Zwischendurch abzuschalten ist wichtig – wie gelingt dir das?

Kristin: Mir hilft es, einfach mal wegzufahren, etwas anderes zu sehen und gar nicht so viel über das Thema Fußball nachzudenken. Ich war jetzt zum Beispiel einen Tag in der Therme, wo man dann auch vom Körper komplett runtergefahren ist. Ansonsten nutze ich freie Tage, um Freunde zu treffen und Dinge zu machen, die nicht mit Fußball zu tun haben.

Du hast den Blick in Richtung Bayern München schon angesprochen. Was erwartest du für ein Match?

Kristin: Ich denke, dass das ein sehr intensives Spiel wird. Wir spielen in München, die Bayern sind natürlich gewillt, zu Hause gegen uns zu gewinnen. Von daher gehe ich davon aus, dass es ein Spiel auf Augenhöhe wird, bei dem Kleinigkeiten den Ausschlag geben werden.

Wie schätzt du eure aktuelle Form ein, aber auch die der Bayern?

Kristin: Ich denke, dass beide Mannschaften zuletzt noch nicht bei 100 Prozent waren. Jetzt kommen wir aus einer Länderspielpause, da weiß man immer nicht, wie schnell sich die Teams wieder zusammenfinden. Das macht es ein bisschen schwerer, die aktuelle Verfassung einzuschätzen. Für uns gilt es deshalb, die letzten Einheiten, die wir zusammen haben, gut zu nutzen.

Du hast von 2017 bis 2022 für den FC Bayern gespielt. Hast du noch viel Kontakt nach München?

Kristin: Ich kenne natürlich noch viele in München. Von daher freue ich mich, wieder am Campus zu spielen und im Stadion viele bekannte Gesichter zu sehen. Es ist für mich immer ein besonderes Spiel dort. Nicht nur aufgrund der sportlichen Situation.

Die Bayern haben sich im Sommer unter anderem mit Pernille Harder und Magdalena Eriksson prominent verstärkt. Wie beobachtest du die Entwicklung des Klubs auch aus deinen eigenen Erfahrungen dort?

Kristin: Die Ambitionen sind ähnlich wie hier sehr hoch. Es geht immer darum, in der Liga vorne zu stehen, im Pokal weit zu kommen und in der Champions League. Von daher decken sich die Erwartungen dort mit denen hier. Die Bayern haben im Sommer, denke ich, gute Transfers getätigt. Sie unterstreichen den Stellenwert, den das Ganze für sie hat. Dementsprechend bin ich sehr gespannt auf das Spiel am Wochenende, in dem es mit Sicherheit um die Tabellenführung gehen wird.

Worauf wird es ankommen, damit ihr das Spiel am Sonntag am Ende gewinnt?

Kristin: Man hat in der zweiten Halbzeit vom Hoffenheim-Spiel gesehen, dass wir eine Reaktion gezeigt und uns als Mannschaft gegen eine Situation gewehrt haben, die nicht einfach war. Das war wichtig. Jetzt gilt es, mit den Eindrücken, die alle von den Nationalmannschaften mitbringen, den Schalter umzulegen und in unser Spiel reinzukommen. Wir müssen als Mannschaft ganz schnell wieder zusammenfinden.

Du hattest in dieser Saison bislang zwei Startelfeinsätze, musstest zwischendurch für einige Tage mit muskulären Problemen aussetzen und bist mittlerweile zurück. Was hast du dir persönlich für die kommenden Wochen vorgenommen?

Kristin: Auf jeden Fall ist mein Ziel, mehr Spielzeit zu kriegen. Ich glaube, dass ich eine gute Vorbereitung gespielt habe. Dann bin ich leider die eine Woche raus gewesen. Von daher versuche ich mich durch gute Trainingsleistungen anzubieten und hoffe natürlich, dass ich dann auch öfter auf dem Platz stehen darf.

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