Frauen

Höchster Saisonsieg

Die VfL-Frauen setzen sich im Nordderby gegen den SV Werder Bremen mit 8:0 durch.

Die Spielerinnen des VfL Wolfsburg jubeln im Spiel gegen Bremen.

Zum Abschluss von zwei englischen Wochen in Folge zeigten die Frauen des VfL Wolfsburg keine Schwächen: Das Nordderby der FLYERALARMFrauen-Bundesliga gegen den formstarken SV Werder Bremen gewannen die Wölfinnen mit 8:0 (3:0). Die Tore vor 3.077 Zuschauenden im AOK Stadion erzielten die Doppel-Torschützinnen Alexandra Popp und Ewa Pajor, die Dreierpackerin Rebecka Blomqvist sowie Tabea Waßmuth. In der Tabelle bleibt der aktuelle Double-Sieger Zweiter – mit einem Punkt Rückstand auf den FC Bayern München, der sich zuvor mit 2:0 beim SV Meppen durchgesetzt hatte. In München ist der VfL auch unmittelbar nach der Länderspielpause gefordert: Am Samstag, 15. April (Anstoß um 14 Uhr/live im ZDF und auf Sky), steigt am FC Bayern Campus das DFB-Pokal-Halbfinale, bei dem sich die Grün-Weißen für die 0:1-Niederlage in der Liga revanchieren wollen.

Personal

Wie erwartet und im Vorfeld angekündigt nahm VfL-Cheftrainer Tommy Stroot im Vergleich zum 1:1 gegen Paris Saint-Germain im Viertelfinal-Rückspiel der UEFA Women’s Champions League einige Änderungen in der Startformation vor. Konkret: Für Svenja Huth, Sveindis Jonsdottir, Lena Oberdorf und Jill Roord rückten Jule Brand, Kristin Demann, Pajor und Waßmuth ins Team.

Spielverlauf

Für Lena Lattwein begann die Partie schmerzhaft: Drei Minuten waren gespielt, als die Mittelfeldspielerin mit Lina Hausicke zusammenprallte und sich mutmaßlich an der linken Schulter verletzte. Und so musste früher als geplant Huth übernehmen. Kurz darauf fiel die frühe Führung – kein schlechter Zeitpunkt. Werder hatte in der Folge auch einige Momente vor dem VfL-Tor, doch Gedanken an mögliche Parallelen zum Hoffenheim-Spiel konnten gleich wieder eingemottet werden. Die Wölfinnen blieben nämlich aktiv und drängten auf den zweiten Treffer. So wie in der 31. Minute, als die künftige VfL-Keeperin Anneke Borbe gegen Waßmuth parierte. Es war nur eine von mehreren Möglichkeiten in dieser Phase. Mit einem 0:1 zur Pause wäre Werder bestens bedient gewesen, doch so gnädig war der VfL nicht. Ein Doppelschlag zum 3:0 sorgte für die vermeintliche Vorentscheidung schon nach der ersten Hälfte.

Der zweite Abschnitt begann dann so, wie der erste endete: mit hungrigen Wölfinnen und dem nächsten Tor. Auch danach dominierten die gastgebenden Grün-Weißen nach Belieben, wenn auch die finalen Treffer fünf, sechs, sieben und acht erst in der Schlussphase fielen. Und so feierten die Wölfinnen den höchsten Saisonsieg und gehen nun mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause.  


Trainerstimme

Tommy Stroot: Das Ergebnis hätte heute auch deutlicher ausfallen können, wir haben noch hochkarätige Chancen ausgelassen. Von daher hatte ich lange das 6:0 im Kopf – damit wäre ich zufrieden gewesen. Dass wir dann in den letzten zehn Minuten noch auf 8:0 schrauben, ist wirklich besonders. Da waren wir sehr effektiv. Wir haben Spielfreude gezeigt, die Mädels haben Bock auf dieses Spiel gehabt. Und das nach sehr intensiven englischen Wochen, das ist alles anders als selbstverständlich. Es war trotzdem nicht so einfach, Bremen zu locken und in diese vielen guten Positionen zu kommen. Da haben wir vieles richtig gemacht heute. Mit Blick auf unser Selbstverständnis müssen wir genau das aber auch gegen die stärkeren Mannschaften zeigen. Das war gegen Paris vor allem in der zweiten Halbzeit der Fall. Und dahin müssen wir zurückfinden, weil wir es können. 

Tore

  • 1:0 Popp (11. Minute): Konfusion nach einer scharf getretenen Ecke von Felicitas Rauch! Waßmuth kommt mit dem Kopf zum Ball, danach versucht sich Wilms mit dem Rücken zum Tor. Bremens Hausicke kann in Zusammenarbeit mit der Latte klären, doch Popp kommt angerauscht und drückt den Ball über die Linie. Ihr 100. Bundesliga-Tor im VfL-Trikot! 
     
  • 2:0 Waßmuth (40. Minute): Nach einem langen Ball von Dominique Janssen behauptet sich Waßmuth im Zweikampf mit Hanna Nemeth und spitzelt den Ball mit dem rechten Außenrist vorbei an Borbe. 
     
  • 3:0 Popp (43. Minute): Brand kommt mit Tempo über links, verzögert aber, schirmt den Ball ab und „streichelt“ ihn nach hinten zur heraneilenden Popp, die mit Power einnetzt. 
     
  • 4:0 Pajor (47. Minute): Diesmal ist Popp die Vorlagengeberin für Pajor, die sich gegen die zur zweiten Hälfte eingewechselte Jette Marie Behrens behauptet und das Leder rechts an Borbe vorbeilegt.
     
  • 5:0 Blomqvist (78. Minute): Waßmuth bedient die eingewechselte Blomqvist, die Selma Licina und Behrens stehenlässt und den Ball in den rechten Winkel nagelt.  
     
  • 6:0 Pajor (82. Minute): Abschlag Frohms, Kopfballverlängerung von Pauline Bremer, Tor Pajor. So einfach kann Fußball sein!
     
  • 7:0 Blomqvist (90. Minute): Auch Blomqvist trifft doppelt! Von Wolter gesucht und gefunden lässt sie Borbe mit ihrem platzierten Abschluss keine Abwehrmöglichkeit.
     
  • 8:0 Blomqvist (90.+3 Minute): Doppelpack? Nein, Dreierpack! Blomqvist taucht erneut vorm SVW-Tor auf und schiebt wie bereits zuvor unten rechts ein.
     

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Frohms – Wilms, Janssen, Hendrich (57. Wolter), Rauch (46. Wedemeyer) – Demann, Lattwein (10. Huth) – Waßmuth, Popp (57. Blomqvist), Brand (80. Bremer) – Pajor

Ersatz: Weiß (Tor), Agrez, Roord, Jonsdottir

SV Werder Bremen: Borbe – Ulbrich (46. Behrens), Brandenburg, Nemeth – Hausicke (74. Walkling) – Matheis (62. Weiß), Dahms, Dieckmann, Sehan (46. Licina) – Meyer, Sternad (62. Keles)

Ersatz: Pauels (Tor), Walkling, Bötjer, Sanders

Tore: 1:0 Popp (11.), 2:0 Waßmuth (40.), 3:0 Popp (43.), 4:0 Pajor (47.), 5:0 Blomqvist (78.), 6:0 Pajor (82.), 7:0 Blomqvist (90.), 8:0 Blomqvist (90.+3)

Schiedsrichterin: Miriam Schwermer (Rieder)

Zuschauende: 3.077 am Sonntagnachmittag im AOK Stadion

Gelbe Karte: - / Weiß

Matchcenter: Alle Infos zur Partie der Wölfinnen