Männer

Geteilte Punkte

Wölfe kommen gegen den FC St. Pauli über ein 1:1 nicht hinaus.

Der VfL Wolfsburg hat am 25. Bundesliga-Spieltag unentschieden gespielt. Im Heimspiel gegen den FC St. Pauli erreichte die Elf von Cheftrainer Ralph Hasenhüttl am Samstagnachmittag ein 1:1 (0:1). Mohammed Amoura (70, Foulelfmeter) markierte vor 28.917 Zuschauern in der ausverkauften Volkswagen Arena den grün-weißen Ausgleichstreffer, nachdem Siebe van der Heyden die Gäste in Führung gebracht hatte (38.). In der Tabelle verbesserten sich die Wölfe für den Moment auf Rang sechs. Seinen nächsten Einsatz hat der VfL am kommenden Samstag, 15. März (Anstoß um 15.30 Uhr), wenn es im Auswärtsspiel beim FC Augsburg um die nächsten Bundesliga-Punkte geht. 

Personal

Aus dem immer noch stattlich gefüllten Lazarett kehrte immerhin der Kapitän wieder in den Kader zurück und nahm zunächst auf der Einwechselbank Platz. Kurzfristig fiel dafür der erkrankte Patrick Wimmer aus. Gegenüber dem Auswärtssieg beim SV Werder veränderte Hasenhüttl seine Startelf auf drei Positionen. Kilian Fischer, Yannick Gerhardt und Tiago Tomas waren neu dabei und ersetzten Mads Roerslev, Bence Dardai und Wimmer. Die Hamburger, zuletzt mit einer 0:2-Heimpleite gegen Borussia Dortmund, begannen mit frischem Angriffspersonal: Danel Sinani und Oladapo Afolayan verdrängten Johannes Eggestein und Elias Saad aus der Anfangsformation.

Spielverlauf

Im erst sechsten Duell beider Teams auf Bundesligaboden stellten die frech beginnenden Gäste den VfL direkt vor einige Aufgaben. Die beste Chance der Anfangsviertelstunde eröffnete sich Lars Ritzka, dessen Flachschuss von der Strafraumkante aber klar am Tor vorbeistrich (7.). Grün-Weiß brauchte länger, um eine Lücke zu finden. Dafür war die erste Gelegenheit, die Gerhardt mit einem Versuch aus der zweiten Reihe vergab, aber weit hochkarätiger (16.). Nach seiner Szene verlagerte sich das Geschehen bald zunehmend in die Hälfte der Hamburger. Trotz diverser Annäherungen bekam der VfL gleichwohl den Druck nicht nachhaltig aufrechterhalten. Etliche Male fehlte für eine Großchance entweder die Präzision im entscheidenden Zuspiel. Oder ein Abwehrbein stand noch im Weg. Während die Wölfe außerdem ihre Standards nicht gewinnbringend ausnutzen konnten, erwiesen sich die Gäste in dieser Disziplin als effizienter und gingen etwas überraschend nach einem Eckball in Front (38.).

Mit zwei frischen Kräften machte sich der VfL an die Arbeit, musste sich gleich nach Wiederbeginn aber vorsehen, kein zweites Gegentor zu schlucken. Der ebenfalls eingewechselte Saad brach über links plötzlich durch, blieb im letzten Moment aber hängen (49.). Analog zum ersten Durchgang erarbeitete sich Grün-Weiß ein neues Übergewicht, tat sich beim Kreieren von Chancen aber keineswegs leicht. Ein richtig starker Angriff gelang nach einer Stunde. Nach Amouras Ablage kam Tomas aus elf Metern zum Abschluss, zielte jedoch vorbei (61.). Vier Minuten später versuchte es der Portugiese erneut, diesmal per Kopf, ohne dem Schlussmann der Gäste damit aber Probleme zu bereiten. Auch Marius Müller war zwischendurch gefordert, als er einen Fernschuss von Eric Smith per Faustabwehr entschärfte (68.). Dass es zwei Minuten später 1:1 stand, passierte dennoch keineswegs unverdient, auch wenn es für den Ausgleichstreffer einen Foulelfmeter brauchte. In der zunehmend hektischen Schlussphase schien jeder Spieleausgang vorstellbar. St. Pauli mauerte nicht, sondern wirkte ständig zum Sprung bereit. Den größeren Druck aber entwickelten die Wölfe, die zwar nicht viele Großchancen auf den Sieg erspielten, aber zumindest noch eine richtig große: Nach Hereingabe Kaminskis kam Amoura aus kurzer Distanz frei zum Schuss, kam mit seiner Direktabnahme am stark reagierenden Nikola Vasilj aber einfach nicht vorbei (78.).

Tore

  • 0:1Van der Heyden (38.): Kalt erwischt – und das mal wieder nach einer Ecke. Den weit hereingetretenen Ball bugsiert Jackson Irvine fast von der Grundlinie per Kopf zurück in die Mitte. Van der Heyden kommt dort als erster heran und nickt aus kurzer Entfernung ein.
  • 1:1 Amoura (70., FE): Na endlich! Als Jakub Kaminski in den Strafraum sprintet, weiß ihn van der Heyden nur mit einem beherzten Griff ans Trikot zu stoppen. Der fällige Elfer ist ein Fall für Amoura, der souverän per Flachschuss verwandelt.

Trainerstimmen

Ralph Hasenhüttl: Wir hätten den Sieg in Bremen vergolden können, haben es aber nicht geschafft. Zu Hause leiden wir momentan darunter, dass wir in solch engen Spielen meist in Rückstand geraten. Wir lassen nicht viel zu, aber bekommen durch eine Standardsituation dieses eine Tor. Auf der anderen Seite sind wir dann nicht so abschlussstark, um unsere wenigen Chancen auch zu nutzen. Auswärts sind wir da eiskalt, zu Hause bekommen den Ball aber nicht über die Linie. Unser Gegenpressing hat heute überhaupt nicht gut funktioniert. In der ersten Halbzeit haben wir in vielen Situationen viel zu hastig gespielt. Im zweiten Durchgang haben wir zum Ende versucht, mit unseren schnelleren Spielern hinter die Kette zu kommen. So ist dann auch der Elfmeter entstanden und genauso die Chance von Amoura. Das war sicherlich die größte Möglichkeit, das Spiel noch zu gewinnen. So aber bleibt im Endeffekt nur ein Punkt.

Alexander Blessin: Wir haben mal wieder ein ganz passables Spiel hingelegt. Vieles von dem, was wir uns vorgenommen hatten, haben wir umsetzen können. Auch vor dem Tor hatten wir schon richtig gute Ballgewinne. Manchmal hätten wir da klarer im Passspiel und im Abschluss sein können. Aber es sah schon gut aus. Normalerweise hätten wir nach der Führung die Punkte mitnehmen können. Diesmal hatte der Schiedsrichter etwas dagegen, weil er für dieses leichte Zupfen einen Elfmeter gegeben hat. Das ist dann schon bitter. Wolfsburg hat dadurch eine zweite Luft bekommen und ist sicherlich auch noch zu Chancen gekommen. Aber wenn das 1:1 nicht gefallen wäre, da bin ich mir sicher, wäre es dabei geblieben.

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Müller – Fischer (46. Roerslev), Vavro, Koulierakis, Maehle – Gerhardt (46. Arnold), Svanberg, Skov Olsen (63. Kaminski), Tomas (79. Behrens) – Wind (63. Dardai), Amoura

Ersatz: Pervan (Tor), Odogu, Vranckx, Akaegbobi

FC St. Pauli: Vasilj – Nemeth, Wahl, van der Heyden – Treu, Irvine, Smith, Ritzka (46. Saliakas) – Weißhaupt (71. Boukhalfa), Sinani (90.+4 Eggestein), Afolayan (46. Saad)

Ersatz: Voll (Tor), Dzwigala, Ahlstrand, Banks, Ceesay

Tore: 0:1 Van der Heyden (38.), 1:1 Amoura (70., FE)   

Gelbe Karten: Amoura / –

Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)

Zuschauende: 28.917 am Samstagnachmittag in der Volkswagen Arena (ausverkauft) 

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