Nachdem die Frauenmannschaft des VfL Wolfsburg am vergangenen Mittwoch zum Abschluss der Hinrunde in der Allianz Frauen-Bundesliga den ersten Punktverlust der Saison hinnehmen musste, gelang den Wölfinnen am Sonntag wieder ein beeindruckender Auswärtserfolg. Beim 1. FFC Frankfurt bestimmten die Grün-Weißen über weite Strecken das Geschehen und gewann am Ende mit 6:2 (3:1) durch Treffer von Alexandra Popp (4. Spielminute) und Caroline Hansen (23./32. Foulelfmeter) vor der Pause und Tore von Pernille Harder (64.) Lena Goeßling (70.) und Zsanett Jakabfi (82.) nach dem Seitenwechsel. Die beiden Treffer für Frankfurt zum zwischenzeitlichen 3:1 und 3:2 erzielten Tanja Pawollek (42.) und Laura Freigang (61.). Damit behaupteten die Wölfinnen souverän ihren Spitzenplatz in der Tabelle mit vorerst acht Punkten Vorsprung auf den FC Bayern München, der allerdings am Sonntagnachmittag gegen Bayer Leverkusen den alten Abstand von fünf Punkten wiederherstellen kann. Zum Abschluss des Spieljahres 2018 empfängt der VfL am kommenden Sonntag, 16. Dezember, die SGS Essen im heimischen AOK Stadion (Anstoß um 14 Uhr).
Einsatz für Peter
Im Vergleich zum 1:1 vor vier Tagen bei Turbine Potsdam veränderte Wölfinnen-Cheftrainer Stephan Lerch seine Anfangsformation auf lediglich einer Position. Für Kristine Minde rückte Goeßling zurück in die VfL-Formation. Damit stand die deutsche Nationalspielerin nach ihrer Verletzungspause erstmals seit dem ersten Spieltag der laufenden Saison (auch gegen den 1. FFC Frankfurt) wieder auf dem Feld. Außerdem bestritt Wölfinnen-Verteidigerin Babett Peter ein ganz besonderes Spiel: Passenderweise bei ihrem ehemaligen Verein Frankfurt kam die 30-Jährige zu ihrem 250. Bundesliga-Einsatz.
Popp stellt früh die Weichen
Im Stadion am Brentanobad machten die Grün-Weißen schnell klar, dass sie die drei Punkte mit nach Wolfsburg nehmen wollten und gingen in einer starken Anfangsphase bereits nach vier Minuten in Führung. Per schnellem Kurzpassspiel wurde der Ball nach vorne gespielt, ehe nach den Stationen Harder und Ewa Pajor Nationalstürmerin Popp nur noch den Fuß für die frühe Führung hinhalten musste. Es entwickelte sich eine unterhaltsame Partie mit schnellen Angriffen auf beiden Seiten. Nach einem Freistoß von Harder auf die Latte des FFC-Kastens (13.) und einem Heber von Frankfurts Freigang über das Tor von Almuth Schult (15.) war es Hansen, die von Harder über die linke Seite in der Mitte freigespielt wurde und eiskalt an Bryanne Heaberlin vorbei zum 2:0 verwandelte (23.).
Pawollek auf beiden Seiten im Fokus
In dieser Phase der Partie marschierte die Lerch-Elf immer wieder auf das Frankfurter Tor zu, vor allem mit der Geschwindigkeit von Pajor hatten die Gastgeberinnen ihre Probleme. So bereitete die Polin auch die nächste Möglichkeit von Hansen vor, die mit ihrem Schuss vom Fünfmeterraum an Abwehrspielerinn Janina Hechler auf der Linie scheiterte (25.). Der zweite Treffer der Norwegerin sollte dennoch nicht lange warten: Nach einer Grätsche von Pawollek gegen Noelle Maritz zeigte Schiedsrichterin Karoline Wacker auf den Punkt, von welchem aus Hansen Heaberlin keine Chance ließ und sicher ins linke obere Eck verwandelte (31.). Doch Pawollek, die den Strafstoß verursachte, brachte den FFC auch wieder zurück in die Partie, als sie sich aus 20 Metern ein Herz fasste und ihr Schuss, abgefälscht von Peter, unhaltbar für Schult vom Innenpfosten im VfL-Netz einschlug (41.). Beim 3:1 blieb es bis zur Pause, weil die Wölfinnen im Anschluss zum zweiten Mal, nach einem Kopfball von Popp, den Ball nur auf die Latte der Frankfurter setzen konnten.
Harder kontert Freigang umgehend
Zum Beginn der zweiten Halbzeit verlor die vor dem Seitenwechsel so unterhaltsame Partie etwas an Attraktivität. Angriffe kamen zumeist nicht mehr in der Spitze an, so resultierte der nächste Treffer aus einem individuellen Fehler der VfL-Hintermannschaft. Goeßling verlor als letzte VfL-Feldspielerin an der Mittellinie den Ball an Freigang, die im Anschluss frei auf Schult zulaufen und sicher verwandeln konnte (61.). Doch nur drei Minuten später stellten die Gäste den alten Abstand wieder her. Nach einem Eckball bekamen die Gastgeberinnen in einer unübersichtlichen Szene den Ball nicht weg und Harder drückte diesen schließlich über die Linie (64.).