Was an einem letzten Spieltag alles möglich ist, hatte der Vortag in der Männer-Bundesliga bewiesen. Eher erwartungsgemäß verlief hingegen das Saisonfinale in der FLYERALARMFrauen-Bundesliga: Die Frauen des VfL Wolfsburg setzten sich vor 4.469 Zuschauenden im AOK Stadion mit 2:1 (2:1) gegen den SC Freiburg durch. Bei der Neuauflage des DFB-Pokalfinals trafen Ewa Pajor und Dominique Janssen für die Wölfinnen. Für eine erfolgreiche Titelverteidigung reichte der Sieg nicht, da der FC Bayern München parallel mit 11:1 gegen den 1. FFC Turbine Potsdam gewann und somit neuer Deutscher Meister ist. Drei Rückrunden-Niederlagen erwiesen sich für die Grün-Weißen als zu großer Ballast. Doch eine Titelchance haben die VfL-Frauen bekanntlich noch: Am kommenden Samstag, 3. Juni (Anstoß um 16 Uhr/live im ZDF und auf DAZN), steigt in Eindhoven das Champions-League-Finale gegen den FC Barcelona.
Personal
Vor dem Anpfiff wurden vier VfL-Spielerinnen verabschiedet: Pauline Bremer, Julia Kassen, Katarzyna Kiedrzynek und Lisa Weiß, die noch einmal Einsatzzeit bekam, endet die Zeit in Grün-Weiß. Co-Trainerin Kim Kulig, die als Cheftrainerin zum FC Basel wechselt, erhielt ebenfalls eine Collage aus den Händen von Geschäftsführer Marcel Schäfer und Frauenfußball-Direktor Ralf Kellermann. Abschied feierte auch Schiedsrichterin Mirka Derlin, die die Pfeife nach 94 geleiteten Partie in der Frauen-Bundesliga an den Nagel hängt. In der Startformation gab es im Vergleich zum 3:2-Erfolg beim SV Meppen vier Änderungen. Für Rebecka Blomqvist, Jule Brand, Kristin Demann und Joelle Wedemeyer rückten Svenja Huth, Sveindis Jonsdottir, Alexandra Popp und Lynn Wilms ins Team.
Spielverlauf
Die Wölfinnen begannen druckvoll und ließen keinen Zweifel aufkommen, dass die Resthoffnung im Titelrennen nicht an den eigenen Hausaufgaben scheitern wird. Bayern führte bereits früh, aber das war auf dem Platz kein Thema. Dort versuchten die Wölfinnen, dem frühen 1:0 weitere Treffer folgen zu lassen. Allerdings stand da noch ein Gegner auf dem Platz, der nicht nur der Partygast sein wollte. Die Gäste aus dem Breisgau liefen den VfL immer mal wieder hoch an und erarbeiteten sich auch die eine oder andere Ballbesitzphase. So entwickelte sich eine Parallele zum Pokalfinale, auf dem Feld und auf der Anzeigetafel. Auch diesmal gelang den sich im Verlauf der ersten Hälfte freischwimmenden SC-Frauen der Ausgleich. Anders als in Köln gelang den Wölfinnen aber eine Antwort noch vor dem Halbzeitpfiff.
Der zweite Abschnitt brauchte zehn Minuten Anlauf – dann gab es gleich auf beiden Seiten Top-Chancen: Zunächst setzte Janina Minge einen abgefälschten Kopfball an den rechten Pfosten, im Gegenzug belohnte sich Jonsdottir nicht für ihr Tempo-Solo und scheiterte an Lambert (56.). Wenig später zeigte Merle Frohms bei einem Schuss von Hasret Kayikci eine reaktionsschnelle Fußabwehr (60.). In der 65. Minute setzte Popp dann einen Kopfball nach einer Huth-Ecke zu hoch an – nur fast ihr 17. Saisontreffer. Für die Torjägerinnen-Kanone des kicker, die nach der Partie übergeben wurde, reichte es aber auch so. Die VfL-Frauen drückten nun noch einmal aufs Tempo, vor allem die eingewechselte Bremer sorgte für Schwung in der Offensive. Doch für einen weiteren Treffer reichte es an diesem Nachmittag nicht mehr. So endete die Bundesliga-Saison der Wölfinnen versöhnlich, auch wenn es nicht zum Titel reichte.