Die Entscheidung im Titelrennen der FLYERALARM Frauen-Bundesliga fällt erst am letzten Spieltag – mit Blick auf die Ausgangsposition vor diesem Wochenende durchaus ein wenig überraschend. Die Frauen des VfL Wolfsburg wurden ihrer Favoritenrolle beim 3:2 (0:1) im Auswärtsspiel gegen den SV Meppen gerecht, Spitzenreiter FC Bayern München ließ hingegen beim torlosen Remis in Leverkusen Federn. Deutlich wahrscheinlicher ist eine erfolgreiche Titelverteidigung deshalb nicht geworden, schließlich trifft Bayern zu Hause auf das bereits abgestiegene Schlusslicht 1. FFC Turbine Potsdam. Die Wölfinnen empfangen zeitgleich am Sonntag, 28. Mai (Anstoß um 14 Uhr/live auf Magenta Sport), in einer Neuauflage des DFB-Pokalfinals den SC Freiburg.
Personal
Wie zu erwarten war, stellte VfL-Cheftrainer Tommy Stroot seine Mannschaft drei Tage nach dem 4:1-Endspielerfolg gegen Freiburg um – konkret auf fünf Positionen. Für Svenja Huth, Sveindis Jonsdottir, Lena Oberdorf, Alexandra Popp und Lynn Wilms (leichte muskuläre Probleme im Oberschenkel) rückten Jule Brand, Kristin Demann, Tabea Waßmuth, Ewa Pajor und Joelle Wedemeyer in die erste Elf.
Spielverlauf
Die Wölfinnen begannen aggressiv, hatten bereits nach wenigen Sekunden die erste Balleroberung im letzten Drittel inklusive Abschluss auf dem Konto. Wenig überraschend war der VfL auch in der Folge das tonangebende Team, allerdings noch nicht mit der nötigen Präzision beim finalen Pass. Meppen hingegen erarbeitete sich in der 17. Minute eine erste Möglichkeit: Julia Pollak köpfte nach einer zum Tor gezogenen Flanke von der linken Seite rechts vorbei. Vier Minuten später ein sehenswerter Spielzug der VfL-Frauen, der die Vollendung verwehrt blieb. Eine Hereingabe von Rebecka Blomqvist konnte Brand am zweiten Pfosten nicht verwandeln. Der Druck nahm nun zu, im Gegensatz zur Anfangsviertelstunde hatte Meppen kaum noch Luft zum Atmen. Und dennoch stellten die Emsländerinnen den Spielverlauf mit einem Sonntagsschuss auf den Kopf. Der überraschende Rückstand schien die VfL-Frauen auch für kurze Zeit zu beeindrucken, doch gegen Ende der ersten Hälfte erhöhte Grün-Weiß wieder die Schlagzahl. Allzu viel Gefährliches resultierte aber auch jetzt nicht aus der Überlegenheit.
Kurz nach Wiederanpfiff fehlte Pajor nach einer flachen Hereingabe von Blomqvist eine Schuhgröße, um an den Ball zu kommen (47.). Aber kein Vergleich zur Szene in der 53. Minute, als Blomqvist nach Vorlage von Pajor frei vorm Tor stand und das Leder aus kurzer Distanz an die Latte nagelte. Was für eine Chance! Und so dauerte es noch weitere zehn Minuten, bis die Wölfinnen den Spielstand zumindest fürs Erste korrigierten. Der ganz große Druck war danach erst einmal raus, Meppen kam wieder zu mehr Entlastung als in der unmittelbaren Phase vor dem 1:1. Und dann überschlugen sich die Ereignisse: Erst sorgte ein kapitaler Schnitzer des VfL für Ekstase in der gut gefüllten Hänsch-Arena, ehe Bremer prompt antwortete. Und das war noch nicht alles: In der Nachspielzeit sorgte Popp für die Erlösung im grün-weißen Lager.