Akademie

Entwicklungsschübe und Erfolge

Im Interview: Michael Gentner über eine „sehr, sehr starke Saison“ der VfL-Akademie.

Während die jüngeren Teams der VfL-Akademie noch im Einsatz sind, befinden sich die U17 und U19 der Jungwölfe bereits in der wohlverdienten Sommerpause. Höchste Zeit für einen Rückblick. Im Interview spricht Michael Gentner, Direktor der VfL-Akademie, über schmerzhafte Erfahrungen, den roten Faden und Entwicklungsschübe.

Michael Gentner, hinter uns liegt eine sportlich überaus erfolgreiche Saison, die mit dem NFV-Pokalsieg der U19-Jungwölfe ihren Höhepunkt erlebt hat. Wie lautet dein persönliches Fazit?

Michael Gentner: Zunächst möchte ich mich auf diesem Weg noch einmal bei allen Mitarbeitenden für den unvergleichlichen Spirit in diesen ereignisreichen Monaten bedanken. Es hat zahlreiche Highlights gegeben. Spontan fallen mir der NFV-Pokalsieg vor zwei Wochen oder die vorzeitigen Meisterschaften der U14 und U15 ein, aber auch die Bundesliga-Debüts von Kofi Amoako und Bennit Bröger haben an der Akademie für große Freude gesorgt. Insgesamt blicken wir auf eine sehr, sehr starke Saison zurück. Insbesondere haben wir es geschafft, unseren roten Faden, unsere Spielprinzipien am Wochenende noch sichtbarer zu machen.

In der Talentschmiede des VfL steht die individuelle Ausbildung vor Teamerfolgen. Nun sind sowohl die U19 als auch die U17 der Akademie Vizemeister geworden. Schmerzt das trotzdem? 

Michael: Absolut. Wenn man mir vor der Saison gesagt hätte, dass wir in beiden Altersklassen Vizemeister werden, dann hätte ich das sofort unterschrieben. Weil es so knapp gewesen ist, schmerzt das natürlich schon. Vor allem auch, weil ich der Überzeugung bin, dass wir gegen die Teams aus dem Westen und Süden eine realistische Chance auf die Deutsche Meisterschaft gehabt hätten. 

Wir wollen Bundesligaspieler ausbilden! Dafür machen auch die Mitarbeitenden und Trainer den extra Kilometer. In meiner Zeit haben mit Lukas Ambros, Dzenan Pejcinovic, Kofi Amoako und Bennit Bröger insgesamt schon vier Nachwuchstalente ihre Premiere auf der großen Bühne gefeiert. Der eine oder andere Youngster hat gute Chancen, ab dem Sommer fest zum Kader der Profis zu gehören.
Michael Gentner

Es war deine zweite gesamte Saison als Direktor der VfL-Akademie. Dadurch kannst du die Entwicklung im Vergleich zu unserem Gespräch vor einem Jahr sicherlich noch etwas besser beurteilen. Was hat sich seither getan?

Michael: Es ist mittlerweile zu spüren, dass jeder unser großes Ziel verkörpert: Wir wollen Bundesligaspieler ausbilden! Dafür machen auch die Mitarbeitenden und Trainer den extra Kilometer. In meiner Zeit haben mit Lukas Ambros, Dzenan Pejcinovic, Kofi Amoako und Bennit Bröger insgesamt schon vier Nachwuchstalente ihre Premiere auf der großen Bühne gefeiert. Der eine oder andere Youngster hat gute Chancen, ab dem Sommer fest zum Kader der Profis zu gehören. Durch Rainer Widmayer, der seit September vergangenen Jahres die Talente im Übergangsbereich betreut, hat sich die Verzahnung zur Lizenzspielermannschaft noch einmal spürbar verbessert. Dadurch können wir es vielen Jugendspielern ermöglichen, ihre ersten Schritte im Profibereich auf höchstem Niveau zu machen. In diesem Jahr konnten wir neben zahlreichen Spielern aus der U19 und U17 mit Kyrylo Khadasevych auch einem U16-Spieler mehrere Slots im Training verschaffen. 

Wie sehr hat sich das in ihren Leistungen im Nachwuchsbereich bemerkbar gemacht?

Michael: Es liegt in der Natur der Sache, dass sich Spieler weiterentwickeln, wenn sie auf einem höheren technischen wie taktischen Niveau mit mehr Tempo trainieren. Das perfekte Beispiel dafür ist Dzenan, der mit einer überragenden Ausbeute von 28 Treffern in 18 Spielen Torschützenkönig aller A-Junioren-Bundesligen wurde. 

Wir haben schon über all die schönen Momente der vergangenen Monate gesprochen. Was ist denn so gar nicht nach Plan gelaufen?

Michael: Wenn man das große Ganze aus der Sicht des Akademie-Direktors betrachtet, ist es natürlich immer wünschenswert, noch mehr Spielzeit für unsere Jugendspieler bei den Profis herauszuholen. Wir wollen uns da aber auch an die eigene Nase fassen. Denn es ist unser Job, die Jungs so gut auszubilden, dass der Cheftrainer der Profis keinen Weg an ihnen vorbeifindet. Grundsätzlich sind wir hervorragend aufgestellt, was die Infrastruktur angeht. Mit dem Trainingslager in Opalenica schaffen wir die perfekte Basis für eine erfolgreiche Saison. In diesem Jahr werden sogar auch die U14 und U15 zur Vorbereitung nach Polen fahren. Dafür sind wir sehr dankbar. Trotzdem können wir uns infrastrukturell noch weiterentwickeln. Vor allem in den Wintermonaten ist es immer wieder so, dass uns Rasenplätze aufgrund der Witterungsbedingungen nicht zur Verfügung stehen. Das ist aber der einzige Punkt. 

Nach der Saison ist bekanntlich vor der Saison. Wie sehen deine Planungen für die kommende Zeit aus? 

Michael: Ich werde mich noch nicht in den Urlaub verabschieden, weil die Transferaktivität besonders in den Wochen nach dem Saisonabschluss sehr hoch ist. Wir sind mit den Kaderplanungen für die nächste Spielzeit zwar schon sehr weit vorangeschritten, werden aber noch ein paar Spieler dazuholen und abgeben. Ich bin zuversichtlich, dass wir wieder starke Teams an den Start bringen werden.