Männer

„Eine anspruchsvolle Aufgabe“

Interview mit Leipzigs Co-Trainer Alexander Zickler vor dem erneuten Gastspiel der Roten Bullen in der Volkswagen Arena.

Zickler sitzt auf der RB Leipzig-Trainerbank.

Wie man Leipzig schlägt, das haben die Wölfe im DFB-Pokal gerade erst vorgemacht. Wenn RB am kommenden Samstag, 25. November (Anstoß um 15.30 Uhr), nun erneut in der Volkswagen Arena gastiert, diesmal im Kerngeschäft, dann werden die Karten freilich ganz neu gemischt. Und zwar genauso für den Gegner, bei dem sich nicht nur im Spieleraufgebot prominente Fußballer finden. Alexander Zickler zum Beispiel, langjähriger Bundesliga-Stürmer für Dynamo Dresden und Bayern München sowie Red Bull Salzburg und den Linzer ASK, der seit Sommer 2022 als Co-Trainer für die Sachsen tätig ist. Im Interview spricht der 49-Jährige über seine gemeinsame Zeit mit Niko und Robert Kovac, ein persönliches Frusterlebnis gegen die Wölfe im Trikot des FC Bayern und die Herangehensweise seiner heutigen Mannschaft an das nun anstehende Kräftemessen.

Alexander Zickler, Duelle mit RB Leipzig sind aus VfL-Warte immer richtig dicke Bretter. Wie ist es andersherum?

Alexander Zickler: Für uns ist es natürlich ganz ähnlich. Spiele gegen Wolfsburg sind ungeheuer intensiv. Da muss man hellwach und zu leiden bereit sein, im DFB-Pokal haben wir das gerade erst erlebt. In unserem Trainerteam bin ich für die Standards verantwortlich und habe unsere Mannschaft nun auf eure extrem guten Kopfballspieler und Standardschützen vorbereitet. Auch für mich persönlich macht das die Aufgabe anspruchsvoll. 

Das besagte Pokalspiel liegt etwa vier Wochen zurück. Hat es aus Leipziger Sicht noch eine Bewandtnis?

Zickler: Wir werden es uns mit Sicherheit noch einmal vornehmen und analysieren, um zu schauen, was gut gewesen ist und was nicht. Diese Niederlage war auf jeden Fall richtig bitter für uns. Wir hatten in den letzten Jahren den Pokal zweimal gewonnen und wollten gern auch dieses Jahr weit kommen.

Als Sie 1992 Ihr erstes Bundesligaspiel bestritten haben, waren die Wölfe gerade erst in die zweite Liga aufgestiegen. Wann ist Ihnen der VfL Wolfsburg das erste Mal begegnet?

Zickler: Ich erinnere mich an ein Spiel mit Bayerns Amateuren im DFB-Pokal in der Saison 1994/1995. Zwar war ich da schon bei den Profis, in dem Jahr habe ich aber anfangs noch in der Zweiten gespielt. Die Bayern-Profis sind damals in der ersten Runde gegen Vestenbergsgreuth ausgeschieden, dafür sind wir mit den Amateuren bis ins Viertelfinale gekommen. Da ging es dann gegen Wolfsburg. Wir haben geführt, aber kurz vor Schluss noch mit 1:2 verloren.

Sowohl bei den Bayern als auch später in Salzburg haben Sie mit Niko Kovac zusammengespielt. Darf man annehmen, dass Sie beide sich gut kennen?

Zickler: Na klar. Schade, dass wir es zu selten hinbekommen, uns auch zwischendurch mal zu treffen. Ich mag Niko total gern und genauso auch Robert, der ja ebenfalls beim FC Bayern mein Teamkamerad war. Beide waren herausragende Fußballer. Ich freue mich immer sehr, sie wiederzusehen.

Was kommt Ihnen zuerst in den Sinn, wenn Sie an Ihre gemeinsame Spielerzeit zurückdenken?

Zickler: Spontan denke ich an das Spielersatztraining beim FC Bayern, also die erste Einheit nach einem Spiel, in der es öfter ein lockeres Neun gegen Neun auf Minitore gab. Wenn du da in Nikos Mannschaft warst, hast du vom Ball nichts gesehen. Er hat sämtliche Gegenspieler allein ausgedribbelt, das war der Wahnsinn (lacht).

Am Samstag geht es nun also um drei frische Bundesligapunkte. Welche Bedeutung hat es aus Ihrer Sicht, dass der VfL aktuell in einer schwierigen Phase ist?

Zickler: Das macht es überhaupt nicht leichter für uns. Erst recht nicht, weil wir gerade aus einer Länderspielpause kommen. Nun müssen wir schauen, in welcher Verfassung die Spieler zurückkommen und wie wir die kurze Zeit bis zum Spiel nutzen. Aber unabhängig davon: Wolfsburg hat eine richtig gute Mannschaft. Die letzten Ergebnisse spiegeln sicherlich nicht die Qualität wider, die im Kader steckt. Wir kommen bestimmt nicht auf die Idee, diese Aufgabe auf die leichte Schulter zu nehmen. Zumal wir das Pokalspiel noch im Hinterkopf haben.

Worauf wird es ankommen am Samstag? Was für ein Spiel erwarten Sie?

Zickler: Genau wie vor vier Wochen wird es wieder ein sehr intensives Duell. Es wird große Laufarbeit brauchen, viele Sprints und eine hohe Kilometerzahl. Und wer am besten mit diesen Anforderungen umgeht, wer konsequenter zur Sache geht, der wird das Spiel für sich entscheiden.

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