Männer

Titelverteidiger ausgeschaltet

Wölfe gewinnen heißen Pokalfight gegen Leipzig und lösen das Ticket fürs Achtelfinale.

Die Pokalreise geht im Achtelfinale weiter! Der VfL Wolfsburg hat in der 2. Runde des DFB-Pokals für eine kleine Überraschung gesorgt und Titelverteidiger RB Leipzig mit 1:0 (1:0) aus dem Wettbewerb geschmissen. Zum Matchwinner avancierte Vaclav Cerny, der für seine Torpremiere im VfL-Dress keinen besseren Zeitpunkt hätte finden können.

Personal

Vor dem Duell mit dem Titelverteidiger schmiss VfL-Coach Niko Kovac die Rotationsmaschine an. Lediglich Pavao Pervan, Maxence Lacroix und Mattias Svanberg behielten nach der 2:3-Niederlage beim FC Augsburg ihren Platz in der Startelf. Für Leipzig lief es zuletzt deutlich besser, am vergangenen Samstag fegten die Roten Bullen mit 6:0 über den 1. FC Köln hinweg. Trainer Marco Rose sah entsprechend keinen Anlass für Experimente und wechselte nur zweimal: Peter Gulacsi startete anstelle von Janis Blaswich (Bank) zwischen den Pfosten, Yussuf Poulsen ersetzte Mohamed Simakan (Bank).

Spielverlauf

Das Pokalspiel war nicht einmal 30 Sekunden alt, da eröffnete sich den Hausherren bereits die Chance auf die Führung: Tiago Tomas kam rechts im Strafraum zum Abschluss, scheiterte mit diesem aber an Gulacsi. Leipzig schüttelte sich kurz und dominierte dann das Spielgeschehen. Wolfsburg schaffte es aber, die Offensive der Roten Bullen in der ersten Hälfte nicht richtig zur Entfaltung kommen zu lassen – und schlug in der 14. Minute aus dem Nichts zu: Cerny stellte nach starker Vorarbeit von Tomas mit einem satten Schuss unter die Latte auf 1:0. Cernys erster Treffer im VfL-Trikot, Tomas verbuchte bereits seinen fünften Scorerpunkt im DFB-Pokal. Die Gäste aus Sachsen auch nach dem Rückschlag mit viel Ballbesitz, während die Wölfe mit der Führung im Rücken lauerten. Auf die gefährliche Direktabnahme von Benjamin Henrichs (20.) folgte beinahe der nächste kalte Schauer für Leipzig, doch Cerny verstolperte die Kugel vor Gulacsi nach einem misslungenen Zuspiel von Xaver Schlager (24.).

Die Rose-Elf startete mit ordentlich Feuer und einem dicken Ausrufezeichen in den zweiten Durchgang. Eine Flanke von David Raum wurde durch Ridle Baku zum Querschläger und knallte ans Lattenkreuz (47.). Glück für den VfL, der ab der 55. Minute mit einem Mann mehr auf dem Spielfeld agierte. Poulsen kam gegen Svanberg zu spät und kassierte von Schiedsrichter Florian Badstübner die Ampelkarte. Beflügelt vom Momentum des Platzverweises machte sich Jakub Kaminski im gegnerischen Strafraum auf den Weg in Richtung Zentrum, ließ dabei einige Gegenspieler stehen und schlenzte schließlich nur Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (60.). Die Partie wurde hitziger, auf beiden Seiten wurden Gelbe Karten verteilt. RB machte trotz Unterzahl weiterhin Dampf und ließ durch den strammen Volley von Lois Openda noch einmal aufhorchen (71.). Doch letztlich hielt Wolfsburg dem Druck stand, machte durch Joker Jonas Wind fast noch den zweiten Treffer (90.+6) und feierte den Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals.

Tore

  • 1:0 Cerny (14.): JAAAA! Das ist die Führung für den VfL! Tomas wird im Mittelfeld von Gerhardt angespielt, verschafft sich kurz eine Übersicht und spielt dann einen genialen Steilpass. Cerny schüttelt Lukeba ab, erläuft den Ball und schweißt ihn ansatzlos unter die Latte. Was für ein Finish!

Trainerstimmen

Niko Kovac: Wir haben heute einen guten Pokalfight gesehen. Leipzig ist eine spielstarke Mannschaft, deshalb haben wir auf Dreierkette umgestellt. Wir mussten die Räume so eng wie möglich machen, um keine Tiefenläufe zuzulassen. Wir haben auch so gut wie nichts zugelassen. Ich hätte mir noch ein bisschen mehr Ballbesitz gewünscht, gerade in Überzahl. Aber in solchen Situationen, wenn du drei Spiele in Serie verloren hast, ist es wichtig, das Spiel über den Kampf zu Ende zu bringen. Das hat die Mannschaft gemacht. Dafür ein Kompliment!

Marco Rose: Wir haben Wolfsburg das Tor gestattet und sie mit einer Unaufmerksamkeit noch mal eingeladen. Ansonsten hatten wir alles im Griff. Wir haben ein ordentliches Spiel gemacht, hatten allerdings zu wenige klare Torchancen und waren nicht zielstrebig, konsequent und gierig genug. So geht für uns eine insgesamt tolle Reise zu Ende. Wir haben zweimal hintereinander den DFB-Pokal gewonnen. Das schaffen wir in diesem Jahr nicht mehr. Die Jungs haben aber bis zum Schluss alles probiert.
 

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Pervan – Bornauw, Lacroix, Zesiger – Baku (74. Maehle), Svanberg, Vranckx (81. Arnold), Gerhardt – Cerny (65. Paredes), Tomas (74. Wind), Kaminski (81. Majer)

Ersatz: Schulze (Tor), Cozza, Jenz, Pejcinovic

RB Leipzig: Gulacsi – Henrichs, Klostermann, Lukeba (73. Simakan), Raum – Haidara (80. Baumgartner), Schlager (73. Kampl) – Xavi, Werner (73. Sesko) – Openda (86. Carvalho), Poulsen

Ersatz: Blaswich (Tor), Lenz, Forsberg, Seiwald

Tor: 1:0 Cerny (14.)

Gelbe Karten: Lacroix, Vranckx, N. Kovac, Baku, Pervan, Paredes / Schlager, Lukeba, Simakan

Gelb-Rote Karte: Poulsen

Schiedsrichter: Florian Badstübner (Nürnberg)

Zuschauende: 16.031 Zuschauende in der Volkswagen Arena

Matchcenter: Alle Infos zur Partie