Frauen

Dominante Darstellung

Wölfinnen verabschieden sich mit 2:0 bei der SGS Essen in die Länderspielpause.

In der letzten Partie vor der Länderspielpause haben die Frauen des VfL Wolfsburg ihren Siegeszug in der Google Pixel Frauen-Bundesliga fortgesetzt. Das Auswärtsspiel bei der SGS Essen entwickelte sich rasch zu einer klaren Angelegenheit. Die Wölfinnen dominierten besonders in puncto Ballbesitz und Abschlüsse, verpassten es nach der Führung von Janina Minge aber, frühzeitig die Spannung aus dem Spiel zu nehmen. Der Treffer von Lineth Beerensteyn zum 2:0-Endstand (1:0) brachte dann die lang ersehnte und hart erarbeitete Erlösung.

Personal

SGS-Coach Markus Högner sah nach dem zweiten Saisonsieg seiner Mannschaft bei Turbine Potsdam (3:0) keinen Anlass für Veränderungen, schickte dieselbe Startformation zum vierten Mal in Folge ins Rennen.

Auf Wolfsburger Seite stand lange ein Fragezeichen hinter dem Einsatz von Alexandra Popp, die in den Schlussminuten der 0:2-Niederlage gegen Olympique Lyon am Donnerstag vom Platz humpelte. Frohe Kunde: Popp war pünktlich zum Auftritt im Ruhrgebiet wieder bereit. Ebenso wie Lynn Wilms und Jule Brand nahm sie allerdings zunächst an der Seitenlinie Platz. Dafür starteten Sveindis Jonsdottir, Joelle Wedemeyer und Beerensteyn im Stadion an der Hafenstraße.

Spielverlauf

Wer der Meinung war, dass die Wölfinnen durch die Doppelbelastung mit der Women’s Champions League nicht die nötigen PS auf den Rasen bringen würden, der hatte sich getäuscht. Vom Anstoß weg drückte die Stroot-Elf aufs Gas und schnürte die SGS in der eigenen Hälfte ein. In der ersten Viertelstunde verbuchten die Grün-Weißen einige gefährliche Vorstöße, ließen beim Abschluss aber noch die nötige Konzentration und Präzision vermissen. Der erste Hochkaräter ging auf das Konto der Essenerinnen: Ramona Maier war nach einem Querschläger plötzlich allein auf weiter Flur, legte sich den Ball mit ihrem ersten Kontakt aber zu weit vor, sodass Merle Frohms dazwischenfunken konnte (11.). Die Wolfsburgerinnen hatten trotz Dauerdruck und knapp 70 Prozent Ballbesitz in der ersten Hälfte ihre Mühe, das Bollwerk der Lila-Weißen zu durchbrechen. So musste es in der 25. Minute ein Standard richten: Minge köpfte nach Ecke von Svenja Huth zur verdienten Führung ein. Mit dem Rückstand im Nacken wurde Essen etwas aktiver, die VfL-Defensive ließ aber kaum etwas anbrennen. Laureta Elmazi hatte im Zuge eines Konters unmittelbar vor der Pause den Ausgleich im Blick, wurde auf dem Weg zum Strafraum aber noch rechtzeitig von Marina Hegering abgelaufen.

Auch nach dem Seitenwechsel arbeiteten die Wölfinnen unter Hochdruck daran, die Führung etwas komfortabler zu gestalten. Doch wie schon im ersten Durchgang machten die Grün-Weißen schlichtweg zu wenig aus ihrer drückenden Überlegenheit. Jonsdottir scheiterte zweimal an Sophia Winkler im SGS-Gehäuse (57./64.), Lena Lattweins vielversprechender Abschluss aus dem Rückraum wurde ins Aus abgefälscht (65.). In der 72. Minute nahm Beerensteyn nach starker Vorarbeit von Huth endlich den Druck vom Kessel und krönte ihren engagierten Auftritt mit dem Treffer zum 2:0. Kurz darauf zündete die Niederländerin bei einem langen Ball den Turbo, der Doppelpack sollte ihr aber verwehrt bleiben (79.). Die Gäste aus Niedersachsen gingen es in der Schlussphase etwas langsamer an, von der SGS war in der Offensive aber ohnehin nichts mehr zu sehen. In der 89. Minute hätte die eingewechselte Chantal Hagel per Volley beinahe noch einmal nachgelegt, doch Winkler war mit einer starken Parade im kurzen Eck zur Stelle. So blieb es beim 2:0 für die Wolfsburgerinnen, die in der Bundesliga den dritten Sieg in Serie feierten.

Tore

  • 0:1 Minge (25.): Da ist die hochverdiente Führung für die Wölfinnen! Minge steht bei einer Ecke von Huth völlig frei. Ihr Kopfball aus kurzer Distanz kommt zwar recht zentral aufs Tor, doch Vivien Endemann versperrt Sophia Winkler geschickt die Sicht, sodass die Essener Keeperin chancenlos ist.
     
  • 0:2 Beerensteyn (72.): Der Druck ist raus! Huth läuft mit dem Ball am Fuß in Richtung Sechzehner und spielt mit perfektem Timing den Steilpass auf Beerensteyn. Die Niederländerin lässt Laura Pucks mit einem Schlenker aussteigen und schießt dann unten links ein. Schönes Ding!

Trainerstimme

Tommy Stroot: Wir befinden uns am Ende von englischen Wochen – und da so eine konzentrierte und erwachsene Leistung auf den Platz zu bringen, ist wirklich nicht einfach. Wir haben Essen nicht ins Spiel kommen lassen, selbst viel kreiert und Kontrolle und Dominanz ausgestrahlt. Ich bin sehr froh über die Art und Weise, wie wir heute aufgetreten sind.

Aufstellungen und Statistiken

SGS Essen: Winkler – Sterner, Fürst, Pucks, Flach (70. Potsi) – Rieke (87. Debitzki), Platner (78. Pfluger) – Elmazi (78. ter Horst), Kowalski (87. Bäcker), Purtscheller – Maier

Ersatz: Allmann (Tor), Sindermann (Tor), Joester, Enderle

VfL Wolfsburg: Frohms – Hendrich, Minge (82. Kielland), Hegering (73. Papp) – Wedemeyer, Linder – Huth, Lattwein (66. Hagel) – Endemann (46. Blomqvist), Beerensteyn, Jonsdottir (73. Popp)

Ersatz: Schmitz (Tor), Wilms, Sellner, Brand

Tore: 0:1 Minge (25.), 0:2 Beerensteyn (72.)

Gelbe Karten: Sterner, Högner, Rieke / Lattwein, Wedemeyer

Schiedsrichterin: Karoline Wacker (Lehrensteinsfeld)

Zuschauende: 3.217 im Stadion an der Hafenstraße

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