Roy Präger, Grafite, Ivica Olic, Kevin de Bruyne und Anna Blässe – wer es auch nur ein bisschen mit dem VfL Wolfsburg hält, der weiß genau, was diese Grün-Weißen miteinander gemein haben. Sie alle sind verewigt in der imaginären Ruhmeshalle „Tor des Monats“. Am kommenden Sonntag, 28. März, feiert die berühmte Auszeichnung der ARD-„Sportschau“ ein markantes Jubiläum, denn vor dann genau 50 Jahren ist der allererste prämierte Treffer – Schütze war Gerhard Faltermeier vom SSV Jahn Regensburg – gefallen. Dass der VfL Wolfsburg erstmals im Rahmen der heute legendären Publikumswahl Erwähnung fand, begab sich bereits in ihren Anfängen. So wurde ein Pokalspiel beim TSV Burgdorf den Wölfen am 29. Juli 1973 gleich doppelt zum Verhängnis.
Heber über zwei Torwarte
„Das weiß ich leider noch zu genau“, sagt Dittmar Schönbeck. „Ingo Eismann hat mir erst neulich noch mal das Video zugeschickt.“ Bei besagtem Filmchen handelt es sich um einen 14-sekündigen Bewegtbildschnipsel auf der Homepage der ARD-„Sportschau“. Zu sehen ist ein gewisser Alfons Kluger von der TSV Burgdorf, der den Ball im Strafraum mit dem Oberschenkel mitnimmt und ihn über VfL-Libero Toni Matz spitzelt, um das Spielgerät dann über den staunenden Dieter Grünsch hinweg per Seitfallzieher in den Winkel zu bugsieren. Als Letzter im Bild zu erkennen ist der bedröppelte Schönbeck. „So ein Tor hat der wahrscheinlich nie wieder geschossen. Aber keine Frage: Das hat er gut gemacht“, lächelt der 72-Jährige, der zwischen 1971 und 1975 genau 199 Spiele für die Wölfe bestritt, die meisten davon als Vorstopper. Klugers Traumtor, wie man sehr schön sehen kann, hätte Schönbeck fast noch verhindert. „Ich wollte das Ding mit der Hand noch raushauen, was nach damaligem Regelwerk nur einen Elfmeter zur Folge gehabt hätte und nicht wie heute zusätzlich Rot. Aber das passte zu diesem Spiel: Nicht mal das hat funktioniert.“