Frauen

In Turnierform

Nationalspielerinnen des VfL Wolfsburg absolvieren erfolgreiche Tests vor dem EM-Start.

Die VfL Wolfsburg-Spielerin Jule Brand jubelt mit ihren Teamkolleginnen der Nationalmannschaft.

Die Europameisterschaft in England kann kommen – so lautet das Fazit nach den letzten Testspielen mit Beteiligung der Nationalspielerinnen des VfL Wolfsburg. Allein Titelverteidiger Niederlande fährt mit einem kleinen Fragezeichen im Gepäck nach England, setzte es doch beim Gastgeber eine deutliche Niederlage. Die deutsche Auswahl sieht sich nach einem Kantersieg gegen die Schweiz ebenso gerüstet wie Schweden und Island.

Brand trifft

Die Schweiz ist EM-Teilnehmer und alles andere als Laufkundschaft im internationalen Frauenfußball – entsprechend überraschte die Höhe des Testspielsiegs der DFB-Auswahl. Die Elf von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, zuvor als Coach in der Schweiz tätig, schoss die Eidgenössinnen mit 7:0 aus dem Erfurter Steigerwaldstadion. Neben der dreifachen Torschützin Klara Bühl vom FC Bayern München traf neben anderen auch die künftige Wölfin Jule Brand. Darüber hinaus präsentierten sich die Grün-Weißen im DFB-Trikot allesamt formstark. Keine Frage: Die Spielerinnen des Double-Siegers stellen nicht zufällig den größten Block im 23-köpfigen Kader, der am kommenden Freitag, 8. Juli (Anstoß um 21 Uhr), gegen Dänemark ins Turnier einsteigt.

Debakel in Leeds

Zwei Siege aus drei Spielen – so gesehen liest sich die Bilanz der Niederländerinnen, die in der zurückliegenden Abstellungsphase gleich drei Partien absolvierten, nicht schlecht. Relativierend wirkt allerdings der Fakt, dass die beiden Siege in die Kategorie „Pflichtaufgabe“ fielen: Ein 3:0 gegen Belarus in der WM-Qualifikation sowie ein 2:0 gegen den deutschen Gruppengegner Finnland am gestrigen Samstag waren also durchaus erwartbar. Überraschender kam da schon das 1:5 im Test gegen England – es war die höchste Niederlage von Oranje seit elf Jahren. Und das ausgerechnet gegen die langjährige Erfolgstrainerin Sarina Wiegmann, die von den Niederlanden auf die Insel gewechselt war. Dabei entwickelte sich das Debakel in Leeds erst in der zweiten Hälfte: Lieke Martens brachte den Europameister von 2017 sogar in Führung und mehr als der Ausgleich durch Lucy Bronze gelang den „Three Lionesses“ bis zur Pause nicht. Erst danach wurde es deutlich – und für Dominique Janssen, Jill Roord und Lynn Wilms bitter.

Jonsdottir schlägt Pajor

33.218 Zuschauende strömten nach Solna, um das Testspiel-Highlight der schwedischen Nationalmannschaft gegen Brasilien zu verfolgen – ein neuer Zuschauerrekord im Land des Vize-Olympiasiegers. Und erfolgreich verlief das Aufeinandertreffen mit den Südamerikanerinnen noch dazu: Am Ende stand ein 3:1 auf der Anzeigetafel des EM-Finalstadions von 2013. Rebecka Blomqvist wurde in der Schlussphase eingewechselt. Das einzige Wölfinnen-Duell in der jüngsten Abstellungsphase fand in Polen statt und entschied Island mit 3:1 für sich: Ewa Pajor schoss die Gastgeberinnen zunächst in Front, doch auch dank eines Treffers von Sveindis Jonsdottir behielt der EM-Teilnehmer aus dem Nordatlantik letztlich die Oberhand.