Den Pflichtspielauftakt in Bochum hatten sich alle Grün-Weißen zweifelsohne anders ausgemalt. Die nächste Chance auf die ersten Punkte des Jahres und die ersehnte Trendumkehr gibt es nun am kommenden Samstag, 15. Januar (Anstoß um 15.30 Uhr), wenn zum ersten Heimspiel in 2022 Hertha BSC in der Volkswagen Arena gastiert. Vor der Partie gegen den Hauptstadtklub stellten sich VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer und Florian Kohfeldt am Donnerstag wie üblich ausführlich den Medien. Dabei äußerte sich der VfL-Cheftrainer über…
… die Drucksituation: Wir sind in Bochum nicht an das herangekommen, was wir uns vorher im Training erarbeitet hatten. Diese Lust auf den Moment des Spiels müssen wir uns nun wieder erarbeiten. In jedem Bundesligaspiel ist die Ausgangslage erstmal 50 zu 50. Und dann kommt es darauf an, wer mehr in der Tasche hat, um das Spiel zu gewinnen. Da müssen wir gerade sehr aktiv arbeiten, um in den Momenten, wenn es auf der Kippe steht, zur Stelle zu sein.
… Personalien: Personell haben wir eine erfreuliche Woche hinter uns. Dodi und Aster sind beide wieder dabei. Natürlich mussten wir sie noch heranführen, aber sie stehen im Kader und sind damit auch Kandidaten für einen Einsatz. Ansonsten sind keine Verletzungen dazugekommen. Als einziger neben den Langzeitausfällen steht Admir Mehmedi nicht zur Verfügung, weil er in Gesprächen mit einem anderen Verein ist.
… mögliche Veränderungen: Wir haben schon einiges anders gemacht zuletzt, etwa in der Art, wie wir uns vorbereiten oder wie wir als Gemeinschaft auftreten, was bei Kleinigkeiten anfängt wie etwa dem Rausgehen zum Aufwärmen. Man hat auch schon gesehen, dass alles zuletzt deutlich spannungsvoller war und zum Beispiel unsere Laufleistung spürbar zugenommen hat. Es geht also nicht darum, noch mehr zu verändern. Stattdessen müssen wir als sportlich Verantwortliche jetzt auch vorleben, dass wir von dem eingeschlagenen Weg überzeugt sind. Und das bin ich.
… die Lehren aus Bochum: Die Inhalte und die Abläufe, was man im Training sieht, ist alles deutlich verbessert im Vergleich zum Dezember. Aber natürlich ist das alles Makulatur, wenn wir diesen Moment im Spiel nicht erwischen. Das ist in Bochum besonders deutlich geworden. Was wir zum Beispiel nach dem Gegentor nicht geschafft haben: die Widerstandskraft aufzubringen und sofort wieder da zu sein. Das müssen wir hinbekommen.
… den Gegner Hertha BSC: Die Berliner hatten wechselhafte Ergebnisse zuletzt. Es gab einen sehr starken Heimsieg über Dortmund und jetzt einen ergebnistechnisch nicht guten Start gegen Köln. Man sieht unter Tayfun Korkut eine klare Idee und erkennt, wie er Fußball spielen will. Wir haben ein klares Bild davon, was auf uns zukommt und auch eine Idee, wie wir dem begegnen können.
… die Losung fürs Spiel: Unser Ziel muss es sein, an einer mutigen Spielweise festzuhalten beziehungsweise sie anders als in Bochum überhaupt zu zeigen. Dann geht es um Stabilität in der Abwehr, um Abläufe und klare Ideen, wie wir in den torgefährlichen Raum kommen wollen. Dass das Ergebnis letztlich über allem steht und ein Sieg sehr, sehr wichtig wäre für uns momentan, darüber müssen wir natürlich nicht diskutieren. Also egal, wie: gewinnen.