Frauen

Auf die Zielgerade

Das letzte Bundesliga-Auswärtsspiel der Saison führt die VfL-Frauen zum SV Meppen.

Rauch bereitet eine Flanke im Strafraum vor.

Der Titelgewinn in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga ist für die Frauen des VfL Wolfsburg theoretisch immer noch möglich – dafür sorgte Spitzenreiter FC Bayern München, der nicht über ein 0:0 bei Bayer Leverkusen hinauskam. Dass die Münchnerinnen am letzten Spieltag gegen Absteiger Potsdam straucheln, ist aber unwahrscheinlich. Unabhängig davon wollen die Wölfinnen nach der 0:4-Niederlage in Frankfurt Herbe Niederlage | VfL Wolfsburg (vfl-wolfsburg.de) in die Erfolgsspur zurückfinden und am morgigen Sonntag, 21. Mai (Anstoß um 16 Uhr/live auf Magenta Sport, beim SV Meppen gewinnen.

Schweres Restprogramm

So spannend war der Abstiegskampf schon lange nicht mehr: Gleich vier Klubs sind zwei Spieltage vor Schluss noch gefährdet, wobei der SV Werder Bremen die mit Abstand besten Karten hat. Wahrscheinlicher ist, dass es einen Aufsteiger trifft, der den 1. FFC Turbine Potsdam in die 2. Liga begleiten wird. Der SV Meppen hat seine Chancen mit einem überraschenden 2:1-Erfolg beim 1. FC Köln am letzten Wochenende zwar gesteigert und den Gegner auf einen direkten Abstiegsplatz verwiesen. Dafür ist das Restprogramm der Emsländerinnen das mit Abstand schwerste: Nach dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg geht es nächste Woche zu Eintracht Frankfurt. Und so kann man auch nicht davon sprechen, dass es auch Sicht des SV Meppen nur um „Bonuspunkte“ geht, wenn der frischgebackene DFB-Pokalsieger seine Visitenkarte in der Hänsch-Arena abgibt. Das Team der niederländischen Trainerin Carin Bakhuis musste sich im Hinspiel mit 0:3 geschlagen geben.

Ruhe in Holland

Der Kontrast hätte nicht größer sein können, aber genau das war auch der Plan: Der VfL-Tross ist von Köln weiter ins niederländische De Lutte gereist und dort in einem idyllisch gelegenen Landhotel abgestiegen. Viel Natur und viel Ruhe statt Kölner Großstadttrubel – der perfekte Ort also, um ein wenig abzuschalten und wieder neue Kraft zu tanken. Und Meppen ist nur eine knappe Stunde entfernt. Für VfL-Cheftrainer Tommy Stroot ist es eine Rückkehr zu seinem Ex-Verein, mit Gastgeschenken im Reisegepäck wird er deshalb aber nicht anreisen. Drei Punkte beträgt der Vorsprung auf Eintracht Frankfurt – bei noch sechs zu vergebenden Zählern ist klar, dass sicherheitshalber noch ein Sieg vonnöten ist, um als Zweiter über die Ziellinie zu gehen. Warum das relevant ist? Der Zweitplatzierte aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga qualifiziert sich für die Playoffs zur Champions-League-Gruppenphase, während der Dritte zuvor noch ein Mini-Turnier absolvieren muss.

„Mit sechs Punkten rausgehen“

Stroot kennt das Teamhotel im Grenzort De Lutte bereits aus seiner Zeit als Trainer des FC Twente – das Auswärtsspiel gegen Meppen ist also gleich im doppelten Sinne eine Reise in die Vergangenheit für den 34-Jährigen. Im Gespräch mit den Medien sprach der VfL-Coach über…

…die Personalsituation: Es ist alles beim Alten. Marina Hegering und Lena Lattwein fallen aus. Ansonsten wären alle anderen momentan einsatzfähig.

…die Reiseplanung: Wir haben uns auch in Meppen nach Hotel-Möglichkeiten umgesehen, am Ende ist die Entscheidung für diese Variante gefallen. Dieses Hotel bringt einen tollen Charme mit sich. Es lädt zum Entspannen ein, was uns in diesen Tagen wichtig ist. Wir wussten, dass wir zwischen Köln und Meppen ein paar Tage mit der Gruppe unterwegs sein werden. Von daher wollten wir aus dem Stadttrubel bewusst raus. Hier laden wir die Akkus auf für das Spiel in Meppen.

…den Kontrast zwischen Pokalfinale und Liga-Alltag: Es ist immer gut, wenn man erfolgreich ist und Spiele gewinnt, so wie das Pokalfinale. Erfolg sorgt schon einmal für eine bessere Regeneration im Allgemeinen. Wir haben das Feiern auch zugelassen, weil man solche Momente auch genießen muss. Gleichzeitig haben wir es aber auch nicht übertrieben. Ich habe durchaus gespürt, dass die Gruppe noch etwas vorhat.

…die Tabellensituation: Das Wichtigste ist erst einmal, das Spiel zu gewinnen. Dann geht es auch nicht darum, irgendetwas abzusichern, sondern zu schauen, was in der Liga passiert. Wir haben noch die Spiele in Meppen und gegen Freiburg – und da wollen wir mit sechs Punkten rausgehen. Punkt.

…den SV Meppen: Die werden sich in jeden Ball reinwerfen, was ja auch typisch für den SV Meppen ist. Aber sie werden sicher auch mal spielerische Akzente und Nadelstiche setzen wollen. Für uns ist damit klar, dass wir das Spiel dominieren und uns auch Chancen erspielen wollen. Das ist die Aufgabe, die wir haben – da kann ich keine Rücksicht auf meinen Ex-Verein nehmen. Ich bin aber glücklich darüber, dass es kein Szenario gibt, in dem wir dafür sorgen, dass sie absteigen.

…seine Rückkehr: Das ist absolut etwas Besonderes. Es ist eine kleine Reise in meine Vergangenheit und ich werde viele Freunde und Familienangehörige treffen. Es wird viel los sein auch auf den Tribünen.

Ich freue mich darauf, viele bekannte Gesichter wiederzusehen, aber erst einmal ist der Fokus auf das Spiel gerichtet.

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