Für abschließende Jahresrückblicke ist es bei den Frauen des VfL Wolfsburg zu früh, schließlich stehen noch zwei Partien in der UEFA Women’s Champions League aus. Zumindest für die nationalen Wettbewerbe kann aber bereits am dritten Advent konstatiert werden: Die VfL-Frauen blicken auf ein Jahr 2022 zurück, das nicht mehr zu überbieten sein wird. Das 3:0 (2:0) gegen den SV Meppen war der 21. dreifache Punktgewinn in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga in Folge. Zuletzt ließ der Double-Sieger am 11. Dezember 2021, also exakt vor einem Jahr, Punkte liegen. Doppel-Torschützin Tabea Waßmuth und Pauline Bremer sorgten für die Treffer im AOK Stadion, das am kommenden Freitag, 16. Dezember (Anstoß um 21 Uhr/live auf DAZN) zum letzten Mal im Jahr 2022 Schauplatz eines Wölfinnen-Heimspiels ist: Gegen Slavia Prag kann dann der Gruppensieg in der Königsklasse perfekt gemacht werden.
Personal
Dass es zumindest eine verletzungsbedingte Änderung gegenüber dem 4:2-Erfolg gegen die AS Rom unter der Woche geben wird, stand bereits im Vorfeld fest: Die verletzte Jill Roord wird in diesem Jahr nicht mehr zum Einsatz kommen. Insgesamt nahm VfL-Cheftrainer Tommy Stroot fünf Änderungen in der Startformation vor: Für Dominique Janssen, Lena Lattwein, Ewa Pajor, Roord und Lynn Wilms rückten Rebecka Blomqvist, Jule Brand, Marina Hegering, Waßmuth und Joelle Wedemeyer ins Team.
Spielverlauf
Die Gäste aus dem Emsland blieben sich auch mit Blick auf ihre taktische Ausrichtung treu: Gegen den Ball begegneten sie dem Favoriten in einem 4-5-1, mit dem Ball rückte Athanasia Moraitou in die vorderste Linie auf. Die Wölfinnen kamen besser in die Partie und belohnten sich folgerichtig durch den Doppelpack von Waßmuth früh. Beide Teams mussten einer ihrer Wechseloptionen bereits im ersten Abschnitt ziehen: Svenja Huth, diesmal mit einer eher defensiveren Rolle im Mittelfeld ausgestattet, musste auf Grund muskulärer Probleme im linken Oberschenkel durch Kristin Demann ersetzt werden und auch für Meppens Sarah Schulte war die Partie nach einer knappen halben Stunde beendet. Die Gastgeberinnen hatten das Geschehen klar unter Kontrolle, Meppen blieb in der Offensive harmlos. Bis zum ersten Abschluss dauerte es 40 Minuten: Mai Hirata setzte einen Schuss aus halblinker Position zu hoch an. Für Merle Frohms, die mit der tiefstehenden Sonne zu kämpfen hatte, war es bis dahin ein ruhiger Sonntagnachmittag. Nach Wiederanpfiff drängte Grün-Weiß gleich auf den dritten Treffer – und den hätte um Haaresbreite einmal mehr Waßmuth, diesmal per Kopf, erzielen können (48.). Die Bedeutung eines möglichen 3:0 zeigte sich fünf Minuten später, als Moraitou das Leder aus 18 Metern ans linke Lattenkreuz schlenzte. Entschieden war hier noch nichts! Nicht zufällig war die bislang höchste Saisonniederlage des SV Meppen ein 1:3 beim FC Bayern München. Und auch die Wölfinnen taten sich schwer mit der Vorentscheidung. Bei einigen Aktionen ging die Abseitsfahne hoch, zudem ging der VfL hier und da etwas fahrlässig mit seinen Möglichkeiten um. Erst das Strafstoß-Tor von Bremer sorgte für die Entscheidung. Und das 3:0 hätte noch nicht das Ende der Fahnenstange sein müssen. Doch allzu kritisch muss das Fazit deshalb nicht ausfallen: Unter dem Strich vergoldeten die VfL-Frauen ein perfektes Jahr mit einem weiteren souveränen Sieg gegen einen starken Aufsteiger.