Männer

Zwei Wölfe weiter im Rennen

Mbabu und Mehmedi ziehen mit der Schweiz ins EM-Viertelfinale ein / Für die weiteren VfL-Spieler ist das Turnier vorbei.

Alle sechs an der Europameisterschaft teilnehmenden Wölfe konnten das Achtelfinal-Ticket buchen, nach der ausgespielten Runde steht nun allerdings fest: Nur zwei von ihnen schaffen den Sprung ins Viertelfinale. Admir Mehmedi und Kevin Mbabu, die beide im Spielverlauf eingewechselt wurden, gelang mit der Schweiz die dicke Überraschung, Weltmeister Frankreich zu bezwingen. Für Xaver Schlager und Pavao Pervan (Österreich), Josip Brekalo (Kroatien) sowie Wout Weghorst (Niederlande) ist nach der Runde der letzten 16 hingegen Schluss.

Fußballfest in Bukarest

Die Partie zwischen Frankreich und der Schweiz bot alles, was den Fußball so faszinierend macht und fand mit den Eidgenossen letztlich einen Sieger, mit dem zuvor wohl kaum einer gerechnet hätte. Die Schweiz, bei der Mbabu in der 73. Minute und Mehmedi in der 87. Minute eingewechselt wurden, ging durch Haris Seferovic (15.) in Führung und verpasste, diese per Foulelfmeter auszubauen. Ex-Wolf Ricardo Rodriguez, in Grün-Weiß stets treffsicher, scheiterte an Hugo Lloris (55.). Ein Doppelpack Karim Benzemas (57., 59.) sowie ein Tor Paul Pogbas (75.) sorgten darauf für die vermeintliche Vorentscheidung. Doch Seferovic (81., nach einer Mbabu-Flanke) und Mario Gavranovic (90.) glichen das Duell mit 3:3 aus. Weil in der Verlängerung keine weiteren Tore fielen, kam es im Elfmeterschießen zur Entscheidung. Die ersten neun Spieler trafen, darunter Mehmedi als fünfter Schweizer Schütze, doch dann scheiterte Kylian Mbappe am Gladbacher Schlussmann Yann Sommer und ließ die Eidgenossen dadurch jubeln. Im Viertelfinale trifft die Schweiz am Freitag (Anstoß um 18 Uhr) in St. Petersburg auf Spanien.

Kein glückliches Ende für Kroatien

Ein ähnlicher Spielverlauf konnte zuvor in Kopenhagen erlebt werden. In der dänischen Hauptstadt setzte sich mit Kroatien jedoch nicht die sich zurückkämpfende Mannschaft durch, sondern Spanien – und das mit 5:3 (3:3, 1:1) nach Verlängerung. Weil der spanische Torhüter Unai Simon einen Pedri-Rückpass durchrutschen ließ, ging die Vatreni zunächst in Führung (20.). Doch Pablo Sarabia (38.), Cesar Azpilicueta (57.) und Ferran Torres (77.) schossen die Furia Roja mit 3:1 in Front. Die Kroaten, bei denen Josip Brekalo ab der 74. Minute mitmischte, wollten sich nicht geschlagen geben. Mislav Orsic (85.) und Mario Pasalic (90.+2) erzwangen mit ihren Treffern die Verlängerung. Dort hatten dann die Spanier den längeren Atem: Alvaro Morata (100.) und Mikel Oyarzabal (103.) sicherten mit ihren Toren den Viertelfinaleinzug.

Weghorst wird eingewechselt

Für die Niederlande ist die Europameisterschaft ebenfalls beendet. Oranje musste sich in Budapest Tschechien mit 0:2 (0:0) geschlagen geben. Gegen die tiefstehende tschechische Auswahl fand das Team von Bondscoach Frank De Boer, für das Wout Weghorst in der 73. Minute eingewechselt wurde, selten Lösungen. Direkt nach der größten niederländischen Möglichkeit stoppte Verteidiger Matthijs de Ligt im Stolpern den Ball kurz vor dem eigenen Strafraum mit der Hand und sah nach dem Einschalten des VAR die Rote Karte (52.). Tschechien nutzte schließlich die Überzahl und entschied die Partie durch Tomas Holes (68.) und Patrik Schick (80.). „Es ist sehr schade, dass wir ausgeschieden sind. Wir hatten eine riesige Möglichkeit, weit im Turnier zu kommen“, sagt Weghorst und fügt hinzu: „Auch wenn es mir momentan nicht so viel bringt: Es war überragend, das Turnier so miterleben zu können. Es wird aber noch etwas Zeit brauchen, diese Enttäuschung zu überwinden.“

Österreich bereitet Italien Schwierigkeiten

Erstmals hatte Österreich die Vorrunde einer EM überstanden. Nach dem Achtelfinale ist nun allerdings aufgrund einer 1:2-Niederlage nach Verlängerung gegen Italien Schluss. Auch wenn die Südeuropäer über weite Strecken des Spiels überlegen waren, erzielte Österreich, für das Xaver Schlager 106 Minuten auf dem Platz stand und Pavao Pervan auf der Bank saß, das vermeintliche 1:0. Torschütze Marko Arnautovic stand bei seinem Kopfballtreffer in 62. Minute aber knapp im Abseits. Da das Leder in den 90 Minuten nicht regulär über die Linie wollte, kam es in der Verlängerung zur Entscheidung. Federico Chiesa (95.) und Matteo Pessina (105.) brachten Italien mit 2:0 in Führung. Doch die österreichische Elf gab nicht auf und verkürzte durch Sasa Kalajdzic auf 1:2 (114.) – der Ausgleich wollte allerdings nicht mehr gelingen.

„Wenig vorzuwerfen“

„Hätten wir das 1:0 gemacht, hätten wir das Spiel gewonnen. So haben es die Italiener gemacht und sind am Ende auch der verdiente Sieger. Wir haben uns wenig vorzuwerfen und eine gute Partie abgeliefert“, so Schlager. „Insgesamt war das Turnier für uns sehr positiv. Wir haben erstmals gewonnen und die Gruppenphase souverän überstanden, was für Österreich ein wichtiges Statement war. Unser Anspruch muss für die Zukunft sein, regelmäßig bei den Turnieren dabei zu sein, die Gruppenphase zu überstehen und hochklassige Partien wie gegen Italien bestreiten zu können.“