Männer

Zurück im Geschäft

Wölfe zwingen den FC Salzburg in der Champions League mit 2:1 in die Knie.

Der VfL Wolfsburg mischt in der Königsklasse wieder voll mit! Ihr Heimspiel gegen den Spitzenreiter FC Salzburg gewann die Elf von Cheftrainer Florian Kohfeldt am Dienstagabend mit 2:1 (1:1) und konnte damit in der vierten Gruppenpartie erstmals drei Punkte einfahren. Ridle Baku (3.) und Lukas Nmecha (60.) markierten bei einem Gegentreffer durch Maximilian Wöber (30.) vor 16.112 Zuschauenden in der Volkswagen Arena die grün-weißen Tore. In der Tabelle der Gruppe G sprangen die Wölfe für den Moment auf Rang zwei. Weiter geht es für den VfL bereits am kommenden Samstag, 6. November (Anstoß um 15.30 Uhr), wenn zum Abschluss der englischen Woche der FC Augsburg zum Bundesligaduell in Wolfsburg gastiert.

Personal

Jerome Roussillon und auch Wout Weghorst standen wieder zur Verfügung. Dafür musste Kohfeldt ohne Sebastiaan Bornauw auskommen, der aufgrund einer Kapselverletzung ausfiel. Gegenüber dem Auswärtssieg in Leverkusen stellte der neue Chefcoach zweimal um: Weghorst und Paulo Otavio rückten ins Team anstelle Renato Steffens sowie Maximilian Philipps. Salzburg lief in der gleichen Formation wie im Hinspiel ein. 

Spielverlauf

Das Abtasten fiel im 89. Europapokalspiel der Grün-Weißen aus. Salzburg, das schon im ersten Duell sehr früh vorgelegt hatte, erspielte sich sofort eine Megachance, die Karim Adeyemi aus kurzer Distanz jedoch vergab (2.). Als im Gegenzug stattdessen die Wölfe zuschnappten (3.), waren beide Teams und mit ihnen die VfL-Fans direkt auf Betriebstemperatur. Nach diesem Traumstart überließ der VfL den Gästen ein wenig das Feld, stand aber defensiv sehr aufmerksam und ließ mit Ausnahme eines scharfen Luka-Susic-Fernschusses (7.) im Grunde nichts zu. Umso unnötiger, dass nach einem ruhigen Ball plötzlich der Ausgleich fiel (30.). Auf einem hohen Niveau mit viel Körpereinsatz und einer Menge Laufarbeit für beide Teams pendelten sich die Kräfteverhältnisse anschließend ein. Fast legte Gerhardt in einer Art Kopie des ersten Treffers Weghorst das 2:1 auf (36.), doch hätte genauso gut auch Brenden Aaronson die Österreicher vor der Pause in Front bringen können (41.). Durchgang zwei begann wie der erste, nämlich mit einer Großchance für Adeyemi, der freistehend aus 15 Metern vorbeischoss (50.). Es folgte eine Phase, in der den Wölfen die Partie zu entgleiten schien. Die Mozartstädter machten richtig Dampf. Als Noah Okafor im Strafraum vorstellig wurde, brauchte es eine Glanztat von Koen Casteels, um den Rückstand zu verhindern (54.). Für das erneute Führungstor erwischte die Kohfeldt-Elf insofern den allerbesten Moment (60.) und drückte anschließend weiter: Erneut Nmecha (65.) und nach ihm Aster Vranckx (74.) arbeiteten sofort am 3:1. In einer hochspannenden Schlussphase drohte Salzburg, unter Matthias Jaissle noch ungeschlagen bis dahin, noch mehrfach mit dem Ausgleich. Nachdem Casteels die Schüsse von Benjamin Sesko (84.) und Rasmus Kristensen (88.) entschärft hatte, war der zweite Brustlöser im zweiten Spiel unter Kohfeldt aber vollbracht. 

Tore

1:0 Baku (3.): Was für eine Antwort auf den Warnschuss des FC Salzburg: Otavio bedient auf dem linken Flügel Gerhardt, der den schnellen Gegenangriff mit einem Querpass auf den langen Pfosten veredelt. Baku rauscht heran und lenkt die Kugel aus fünf Metern ein!

1:1 Wöber (30.): Standards sind eine Salzburger Spezialität, trotzdem hätte das nicht sein müssen: Einen direkten Freistoßball versenkt Wöber über die Mauer hinweg aus 25 Metern ins Netz.

2:1 L. Nmecha (60.): Was für ein Hammer! Einen langen Ball von Arnold pflückt Nmecha am Strafraum runter und überrascht die Salzburger mit einem Gewaltschuss unter die Latte. Eine richtig starke Einzelaktion!

Trainerstimmen

Florian Kohfeldt: Es war ein sehr, sehr intensives Spiel von beiden Seiten. Dass wir es ziehen konnten, ist für die Gruppenkonstellation wichtig und genauso für unsere grundsätzliche Überzeugung. Darüber freue ich mich riesig, allerdings darf man auch nicht weglügen, dass wir nach dem 1:0, was extrem stark herausgespielt war, nicht gut waren. Bis zum Ausgleich fand ich uns im Defensivverhalten zu zögerlich. Anschließend waren wir dann wieder besser im Spiel. Dennoch gab es Momente, in denen die Partie auch in die andere Richtung hätte kippen können. Wie wir mit dem Ball gespielt haben, war aus meiner Sicht noch ausbaufähig. Was aber bleibt: Ein extrem ausgeglichenes Spiel konnten wir gegen einen sehr starken Gegner gewinnen. Die Intensität, die Leidenschaft und das Verteidigen – das war insgesamt alles sehr gut. Darauf lässt sich aufbauen. 

Matthias Jaissle: Wir waren vor dem Tor des Gegners nicht effektiv und wurden von dafür extrem effektiven Wolfsburgern brutal bestraft. Wir hatten uns vorgenommen, alles so gut wie möglich wegzuverteidigen. Natürlich ist das gegen eine solche Topmannschaft aber nicht über 90 Minuten machbar. Dass wir kurz vor dem 1:0 selbst die Riesenchance zur Führung hatten, war für das Spiel ein bisschen bezeichnend. Trotzdem war es in der Summe eine richtig couragierte Leistung von uns. Wenn wir weiterhin in der Champions League so auftreten, sind wir auf einem guten Weg.

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Casteels – Lacroix, Guilavogui, Brooks – Baku, Vranckx (82. Mbabu), Arnold, Otavio (73. Steffen), L. Nmecha, Weghorst (63. Lukebakio), Gerhardt (73. Roussillon)

Ersatz: Pervan (Tor), van de Ven, F. Nmecha, Philipp, Ginczek

FC Salzburg: Köhn – Kristensen, Onguene (77. Solet), Wöber, Ulmer – Camara (89. Kjaergaard), Seiwald, Sucic (77. Adamu), Aaronson – Okafor, Adeyemi (63. Sesko)

Ersatz: Mantl (Tor), Walke (Tor), Bernardo, Guindo, Ludewig, Bernede, Diambou

Tore: 1:0 Baku (3.), 1:1 Wöber (30.), 2:1 L. Nmecha (60.)

Gelbe Karten: Weghorst, Brooks, L. Nmecha / Ulmer 

Schiedsrichter: Artur Soares Dias (Portugal)

Zuschauende: 16.112 am Dienstagabend in der Volkswagen Arena 

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