Frauen

„Wieder Stabilität erreichen“

Vor dem Spiel gegen Freiburg spricht VfL-Trainer Tommy Stroot über die sportliche Situation und die Personallage.

VfL-Wolfsburg-Cheftrainer Tommy Stroot schwört seine Spielrinnen in einem Kreis ein.

Mit der Unterstützung der eigenen Fans im Rücken wollen die VfL-Frauen ein Erfolgserlebnis feiern: Am Sonntag, 12. November, spielen sie in der Google Pixel Frauen-Bundesliga ab 14 Uhr zuhause gegen den SC Freiburg (live auf Magenta Sport und DAZN). Der VfL erwartet rund 3.100 Zuschauende im AOK Stadion. Die Wölfinnen stehen derzeit mit 13 Punkten aus sechs Spiele auf dem zweiten Tabellenplatz, die Breisgauerinnen belegen mit acht Punkten den achten Platz. Mit diesen Erwartungen gehen die Chefcoaches der beiden Teams in die Partie:

Wechselhafte Leistungen

Für die Freiburgerinnen ist es bislang eine Saison mit Höhen und Tiefen: Am ersten Spieltag trotzten sie dem FC Bayern München ein 2:2-Unentschieden ab, am vergangenen Wochenende setzten sie sich mit 3:2 gegen die bis dahin ungeschlagene TSG 1899 Hoffenheim durch. Gleichzeitig spielten die Breisgauerinnen aber gegen das derzeitige Tabellenschlusslicht Duisburg nur Unentschieden (2:2)  und verloren gegen Leverkusen (0:3) sowie Nürnberg (0:2). Freiburgs Cheftrainerin Theresa Merk kündigt an, dass ihr Team sich in Wolfsburg nicht verstecken wolle: „Grundsätzlich gehen wir in jedes Spiel, um es zu gewinnen. Wir wollen die gute Leistung aus dem Hoffenheim-Spiel mitnehmen und in Wolfsburg wieder auf den Platz bringen – denn wir werden sie wieder brauchen. Es wird eine extrem schwierige Aufgabe für uns werden.“ Ziel sei es, Wolfsburg nicht „ins Rollen kommen zu lassen“.

Zuhause ungeschlagen

Für die Wölfinnen wird die enttäuschende 1:2-Niederlage gegen die Bayern am kommenden Sonntag genau eine Woche her sein. Die Zeit hat die Mannschaft genutzt, um sich am Elsterweg intensiv auf die nächsten Gegnerinnen vorzubereiten. Durch die Länderspielpause und die beiden Partien gegen Paris FC war es für das Team die erste vollständige Trainingswoche seit Anfang Oktober. Zuhause sind die VfL-Frauen in der Liga dank zweier Siege gegen Leverkusen (3:0) und Nürnberg (1:0) sowie einem Unentschieden gegen Hoffenheim (2:2) noch ungeschlagen. Das soll am Sonntag gegen Freiburg so bleiben.

Vor dem Spiel gegen den SC Freiburg sprach VfL-Trainer Tommy Stroot mit den Medien über…

…die Personalsituation: Wir gehen davon aus, dass Merle Frohms zurück in den Kader kommen und im Tor stehen könnte. Bei Camilla Küver deutet sich darüber hinaus an, dass sie am Sonntag das erste Mal mit dabei sein kann. Bei Dominique Janssen ist es so, dass wir die letzten Einheiten vor dem Spiel gegen Freiburg noch abwarten, um zu entscheiden, ob sie einsatzfähig ist. Joelle Wedemeyer hat anhaltende muskuläre Probleme, deshalb wird sie gegen Freiburg wahrscheinlich ausfallen. Lena Oberdorf hat außerdem leichte Rückenbeschwerden und wird definitiv fürs Freiburg-Spiel ausfallen. Bei Sveindis Jonsdottir haben geplante medizinische Untersuchungen stattgefunden. Da sehen wir eine Verbesserung, das Thema ist aber noch nicht ganz abgehandelt. Von daher deutet sich an, dass sie eher noch einen Monat länger ausfallen wird und wir wahrscheinlich die Winterpause nutzen werden, um sie wieder aufzubauen.

…den Gegnerinnen: Bei Freiburg ist auffallend, dass es extrem wechselnde Leistungen zeigt. Die Breisgaierinnen hatten Spiele, in die sie als Favorit gegangen sind, in denen sie aber eher enttäuschende Ergebnisse gesammelt haben. Gleichzeitig hatten sie Spiele, in denen sie absolut nicht der Favorit waren, die sie dann aber für sich entscheiden konnten. Von daher sind Druck und Talent sicherlich Faktoren, die bei Freiburg eine Rolle spielen. Ich denke, dass im Kader sehr viel Talent zu sehen ist, es für die Mannschaft aber nicht so leicht ist, jede Woche ihre Leistung zu zeigen. Für uns gilt es, die Freiburgerinnen nicht in das Spiel reinkommen zu lassen. Sie fühlen sich in Umschaltmomenten vielleicht einen Tick wohler, als wenn sie selbst das Spiel machen müssen. Wichtig ist deshalb, dass wir unsere Torchancen effektiv nutzen.

…die Forderung nach fünf Siegen bis zur Winterpause: Das fordern wir auch von uns selbst. Wir erwarten Mannschaften, gegen die wir eine klare Favoritenrolle haben. Deshalb haben wir ganz klar das Ziel, jedes Spiel zu gewinnen.

…die Stimmung in der Mannschaft: Grundsätzlich erlebe ich eine Mannschaft, die weiß, wie gut uns das Training gerade tut. Wir sind froh, dass wir jetzt Zeit mit den Mädels haben, um uns weiterzuentwickeln und an vielen Stellschrauben zu drehen. Das braucht diese Gruppe und das brauchen wir gerade, um wieder in unsere Abläufe reinzukommen und die richtigen Steps zu machen, um in diesem Jahr Titel zu holen. Denn diese Möglichkeit ist weiterhin da und die wollen wir nutzen.

…seinen Plan für die nächsten Wochen: Ich denke, dass jetzt ein entscheidender Faktor ist, Verantwortung und Führung zu übernehmen. Wir müssen dafür sorgen, dass wir wieder eine Stabilität erreichen, um daraus Spielfreude und Dominanz entstehen zu lassen. Gegen Freiburg wird uns nicht überall gleich eine Steigerung um 100 Prozent gelingen. Es geht aber darum, sich wieder heranzuarbeiten und über die Basics in Spiele zu finden. Wir wollen über gute Basics mehr und mehr Stabilität zu bekommen, um dann zurück zu unserer Top-Form zu finden.

…Jule Brand: Ich habe gestern ein Gespräch mit Jule gehabt, das grundsätzlich positiv war. Es ist so, dass Jule weiter wachsen muss. Ich glaube, dass das der entscheidendste Faktor ist. Ich habe Jule aber gerade auch gestern in dem Gespräch so erlebt, dass sie den Willen hat, das auch zu tun.

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