Frauen

Wieder im Liga-Modus

Die Frauen des VfL Wolfsburg treffen im vorletzten Saison-Heimspiel auf den 1. FC Köln.

VfL-Wolfsburg-Spielerin Sveindis Jonsdottir im Zweikampf mit einer Gegenspielerin.

Die Endspiele im DFB-Pokal und in der UEFA Women’s Champions League werfen längst ihre Schatten voraus, doch auch in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga haben die Frauen des VfL Wolfsburg noch Titelchancen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Titelverteidigung ist ein Patzer von Tabellenführer FC Bayern München – und natürlich das Erledigen der eigenen Hausaufgaben. Dazu zählt auch ein Sieg im vorletzten Heimspiel der Saison: Am kommenden Sonntag, 7. Mai (Anstoß um 13 Uhr/live auf Magenta Sport), empfangen die Wölfinnen den 1. FC Köln im AOK Stadion.

Rekord im Tabellenkeller

Sportlich verläuft die Saison des 1. FC Köln eher enttäuschend – im Jahr nach dem erstmaligen Klassenverbleib im Oberhaus waren eigentlich andere Tabellenregionen angepeilt. Für Trainer Sascha Glass bedeutete der erneute Abstiegskampf infolge einer wochenlangen Niederlagen- und Torlosserie das Aus. Die Sportliche Leiterin Nicole Bender-Rummler übernahm selbst und unter ihrer Führung gelang mit einem 4:0-Heimsieg gegen den MSV Duisburg der lang ersehnte Befreiungsschlag. Mittlerweile steht fest, dass diese Interimslösung bis Saisonende gilt. Aus formalen Gründen steht der 40-jährigen Ex-Spielerin Nico Reese zur Seite, der die FC-Frauen schon einmal trainiert hat. Geschichte schrieben die FC-Frauen beim letzten Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt – weniger wegen der 0:2-Niederlage, dafür mit der Zuschauerzahl. 38.365 Fans passierten die Tore des Rhein-Energie-Stadions, womit der alte – erst zum Saisonstart aufgestellte – Rekord förmlich pulverisiert wurde. In der Fremde gelang den Rheinländerinnen bislang nicht viel: Ein 0:0 beim 1. FFC Turbine Potsdam ist das einzig Zählbare in der Auswärtsstatistik. Das Hinspiel am Geißbockheim konnten die Wölfinnen mit 4:0 für sich entscheiden.

„Haben uns Zeit genommen“

Für die VfL-Frauen heißt es wieder einmal, den Schalter umzulegen – die große europäische Bühne war gestern, der Liga-Alltag wartet. Cheftrainer Tommy Stroot war im Rahmen seiner Trainerausbildung einige Tage in Istanbul unterwegs und stieß erst am heutigen Freitag wieder zum Team. So stand aber auch heute erst wieder eine Trainingseinheit mit dem kompletten Kader auf dem Programm. Vorher stellte sich Stroot im Rahmen der üblichen Medienrunde einigen Fragen. Konkret ging es um…
 
…die Personalsituation: Außer Lena Lattwein, die bekanntlich ausfällt, hat Ewa Pajor leichte Erkältungssymptome. Da müssen wir schauen, in welche Richtung sich das entwickelt. Ansonsten sind alle anderen generell verfügbar.
 
…die Umstellung auf die Liga-Aufgabe: Wir haben das Glück, dass wir einen relativ großen Abstand zwischen den Spielen haben. Das ist ein wichtiger Punkt. Es kostet einfach seine Zeit, die Emotionen dieses Spiels zu verarbeiten und richtig zu sortieren. Es sind schon extreme Eindrücke, die in London auf uns zugekommen sind. Wir haben uns die Zeit auch genommen. Der Rückreisetag war komplett frei, der Mittwoch war frei. Wir werden etwas kürzer trainieren und dann Richtung Spiel mehr und mehr die Sinne schärfen.
 
…mögliche Rotation: Man muss dies aus zwei Blickwinkeln betrachten. Zwischen den Spielen ist physisch gesehen genug Zeit, um trotz der 120 Minuten wieder alle verfügbar zu haben. Auf der anderen Seite schauen wir aber auch genauer hin und beziehen die Gesamtbelastung der letzten Wochen mit ein. Die Frage ist dann, wo wir bewusst anpassen müssen, um auf der einen Seite die nötige Frische zu haben und auf der anderen Seite unsere Spielerinnen verletzungsfrei zu haben und als Gewinner vom Platz zu gehen.
 
…den 1. FC Köln: Grundsätzlich ist es besonders, dass sich Köln in diesen Regionen der Tabelle bewegt. Die Erwartungshaltung von außen, aber auch intern war eine andere. Man konnte nicht damit rechnen, dass man sich zum jetzigen Zeitpunkt der Saison noch gegen den Abstieg wehren muss. Der Kader verfügt durchaus über spielerische Qualität, die es einem auch immer wieder mal schwermachen kann. Gleichzeitig wissen wir aber auch, dass den Kölnerinnen ein wenig das Selbstvertrauen abgeht aufgrund dieser Konstellation.
 
…den Matchplan: Wir müssen dafür sorgen, dass wir gut ins Spiel reinfinden, dass wir direkt dominant sind und dass wir die Dinge, die wir gut beherrschen, gut wieder einbringen. Natürlich ist es Pflicht, dass wir dieses Spiel für uns entscheiden, das wäre aber auch gegen viele andere Gegner so. Wir müssen unsere Spiele gewinnen, um da zu sein, falls Bayern patzen sollte.