Frauen

Weiter in der zweiten Liga

Die Jungwölfinnen sichern sich dank eines 3:0-Auswärtssiegs gegen Bielefeld den Klassenverbleib.

Die U20-Frauen des VfL Wolfsburg können für eine weitere Saison in der dann wieder eingleisigen 2. Frauen-Bundesliga planen: Das Team von Trainer Steffen Beck siegte mit 3:0 (0:0) bei Arminia Bielefeld, das sich im ersten Spiel nach einer zweiwöchigen Teamquarantäne über weite Strecken als zäher Gegner präsentierte, und rückte damit in der Zweitliga-Nordstaffel auf den rettenden fünften Tabellenplatz vor. Die eingewechselten Natasha Kowalski, Ahlem Ammar und Jaqueline Dönges trafen in der Nachholpartie des 16. Spieltags für die Jungwölfinnen.

Keine Änderungen in der Startelf

Beck vertraute exakt der gleichen Startformation, die am vergangenen Sonntag mit 5:0 gegen den 1. FFC Turbine Potsdam II gewann – darunter in Lotta Cordes, Lisanne Gräwe und Julia Kassen drei Spielerinnen, die zum Kader des Bundesliga-Teams zählen.

Wenig Torraumszenen

Knapp zwei Minuten waren gespielt, als Cordes zum ersten Abschluss per Kopfball kam – kein Problem für Arminia-Torfrau Lisa Venrath. Die Gäste waren das bessere Team in der Anfangsphase, auch wenn aus der Überlegenheit zunächst wenig Zwingendes resultierte. In der 14. Minute war es erneut Cordes, die Venrath per Kopf herausforderte – diesmal nach einer Ecke von Charleen Niesler. Die Arminia-Frauen gingen durchaus bissig in die Zweikämpfe und machten die Räume eng.

Dass der Zweitliga-Zug für den letztjährigen DFB-Pokal-Halbfinalisten bereits abgefahren war, ließ sich das Team von Trainer Tom Rerucha nicht anmerken. Gräwe setzte sich in der 23. Minute auf der rechten Seite durch, traf aber nur das Außennetz. Nach einer halben Stunde wurden die Gastgeberinnen ein wenig mutiger, ohne dass Kassen eingreifen musste. Den eigenen Angriffsbemühungen fehlte nun die nötige Präzision, sodass sich auch die Bielefelder Abwehr keinen ernsthaften Problemen gegenübersah. Logische Konsequenz in einer Partie mit wenig Torraumszenen: Es ging ohne Tore in die Kabinen.

Die Joker stechen

Beck reagierte in der Pause mit zwei Wechseln und einer Stärkung der Offensive – keine allzu schlechte Idee, wie sich noch herausstellen sollte. Ammar und Kowalski bildeten nun zusammen mit Rita Schumacher das Sturmtrio. Die erste Chance nach dem Wiederanpfiff war aber Gräwe vorbehalten (50.). Zwei Minuten später rettete Bielefelds Hausberger kurz vor der Line (52.), nachdem Venrath an einer Hereingabe von Dönges vorbeigesegelt war. Dann endlich belohnten sich die Jungwölfinnen für einen starken Wiederauftakt: Kowalski staubte zur Führung ab, erneut leitete eine gute Flanke von Dönges die Szene ein (54.). Das erlösende 1:0 durch die Stürmerin, die gerade eine Rot-Sperre abgesessen hatte.

Und beinahe hätte noch ein weiteres Joker-Tor bejubelt werden können, doch Ammar setzte die Kugel an die Latte (58.). Aber aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben: Nach einer Flanke von Cordes köpfte Ammar zum 2:0 ein (62.). Die beiden Treffer zogen Bielefeld den Zahn und sicherten den Liga-Verbleib der Jungwölfinnen. Den Schlusspunkt setzte schließlich Dönges, die den Ball von der linken Seite in die Maschen zimmerte – 3:0 (90.). Und dann war Schluss: Es war das Happy End nach einer schwierigen Saison, in der das rettende Ufer zeitweise schon fast außer Sichtweite war.

„Sind verdient in der Liga geblieben“

VfL-Trainer Steffen Beck: Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, in der Liga geblieben zu sein. Wir haben nach 17 Spielen unter dem Strich gestanden, heute stehen wir darüber. Was die Mannschaft in den letzten Wochen abgeliefert hat, ist phänomenal. Wir wussten vor fünf Wochen, dass wir fünf Endspiele haben – und wir haben keins verloren. Ich glaube, dass die Mannschaft verdient in der 2. Liga geblieben ist. Entscheidend waren auch die Tore von Karina Saevik, die nicht nur selbst fünf Mal getroffen hat, sondern den anderen gezeigt hat, wo das Tor steht. Und heute haben wir wieder drei Treffer erzielt. Ich hatte Ahlem Ammar und Natasha Kowalski vor den Einwechselungen gesagt, dass sie das Spiel entscheiden werden, solche Eingebungen hat man manchmal. Es war eine sehr anstrengende Saison, aber jetzt fällt enorm viel ab. Daher werde auch ich es heute krachen lassen.

Arminia Bielefeld: Venrath – Recht (46. Ejupi), Bender, Hausberger, Heitlindemann (87. Barkhausen) n– O’Neill, Lösch, Schneider – Fetaj, Grünheid, Hampel (75. Bartling)

VfL Wolfsburg U20: Kassen – Jubel, Niesler, Klensmann, Flach – Seidel (46. Ammar), Gräwe, Cordes, Dönges – Baraniak (46. Kowalski), Schumacher (85. Henkelmann)

Tore: 0:1 Kowalski (54.), 0:2 Ammar (62.), 0:3 Dönges (90.)

Schiedsrichterin: Kathrin Heimann (Gladbeck)

Zuschauer: 100 am Mittwochabend in der Bielefelder EDIMEDIEN-Arena (ausverkauft)

Gelbe Karten: Lösch / Klensmann