Frauen

Vorzeitige Krönung

Durch den 2:0-Erfolg gegen den SC Freiburg sichern sich die VfL-Frauen die Deutsche Meisterschaft.

Die Meisterschale der FLYERALARM Frauen-Bundesliga bleibt in Wolfsburg: Mit dem 19. Sieg im 20. Saisonspiel haben die VfL-Frauen den sechsten Titel der Vereinsgeschichte perfekt gemacht. Nach dem 2:0 (1:0) im Heimspiel gegen den SC Freiburg sind die Wölfinnen bei weiterhin acht Punkten Vorsprung auf den FC Bayern München und sechs noch zu vergebenden Punkten nicht mehr einzuholen. Die Treffer für den alten und neuen Deutschen Meister erzielten Joelle Wedemeyer und Pernille Harder. Auf die Meisterschale müssen die Grün-Weißen noch elf Tage warten: Die offizielle Ehrung findet nach der abschließenden Partie gegen Bayer 04 Leverkusen am Sonntag, 28. Juni (Anstoß um 14 Uhr/live auf Eurosport und Magenta Sport), statt. Bereits am kommenden Sonntag, 21. Juni (Anstoß um 13 Uhr/live auf Eurosport und Magenta Sport), sind die Wölfinnen beim FC Bayern München gefordert.

Zeichen gegen Rassismus

Wie erwartet, nahm VfL-Cheftrainer Stephan Lerch auch diesmal wieder einige Umstellungen in der Startformation vor. Insgesamt vier Spielerinnen rückten im Vergleich zum 3:0-Auswärtssieg gegen die SGS Essen in die Startformation. Für Ingrid Engen, Dominique Janssen, Kristine Minde und Alexandra Popp spielten Noelle Maritz, Claudia Neto, Wedemeyer und Pia-Sophie Wolter von Beginn an. Vor dem Spiel setzten die VfL-Frauen mit speziellen Aufwärmshirts ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung.

Wedemeyer versenkt trocken

Der erste Abschluss ging auf das Konto von Neto: Die Portugiesin zog aus 14 Metern ab – rechts vorbei (7.). Drei Minuten später stand Svenja Huth nach einer Flanke von Anna Blässe am zweiten Pfosten frei, allerdings war der Winkel zu spitz, um SC-Torhüterin Lena Nuding in Schwierigkeiten zu bringen. Die VfL-Frauen hatten das Geschehen unter Kontrolle, doch allzu viele klare Möglichkeiten ließen die kompakt stehenden Freiburgerinnen nicht zu. Kein Wunder, dass es Wedemeyer auch mal aus der Distanz probierte, den Schuss aber etwas zu hoch ansetzte (21.). Einer der eher seltenen Torabschlüsse der Gäste hatte Stefanie Sanders auf dem Fuß, doch Friederike Abt parierte sicher (28.). Dann sorgte Wedemeyer für einen entscheidenden Schritt in Richtung vorzeitiger Titelgewinn: Nach einem Freistoß von Lena Goeßling konnten die Freiburgerinnen zunächst klären, doch die anschließende Hereingabe von Neto fand den Weg zur Abwehrspielerin. Und die versenkte das Leder aus kurzer Distanz trocken im linken Eck – 1:0 (32.). Nun blieben die Grün-Weißen am Drücker: In der 39. Minute versuchte es Harder mit einem verdeckten Schuss, vier Minuten später traf die Dänin den Ball aus kurzer Distanz nicht richtig.

Harder erhöht

Ein schneller Treffer nach Wiederanpfiff gelang den Wolfsburgerinnen erst vor vier Tagen beim Sieg in Essen. Und auch diesmal setzte Grün-Weiß ein promptes Statement: Nach toller Vorarbeit von Huth auf der rechten Seite musste Harder nur den Fuß hinhalten – 2:0 (47.). Saisontor Nummer 26 der Dänin – öfter hatte innerhalb einer Saison zuletzt Inka Grings vor zehn Jahren getroffen! Auch Huth hätte sich für eine starke Leistung mit einem Tor belohnen können: Nach sehenswerter Ballannahme zirkelte die Offensivspielerin den Ball knapp am rechten Pfosten vorbei (60.). Weitere zehn Minuten später – nach einer Trinkpause – kamen dann Wolter und Neto dem 3:0 nahe. Kurz nach ihrer Einwechselung war es dann Lara Dickenmann, die das 3:0 auf dem Kopf hatte (77.). In der 82. Minute zeichnete sich dann Abt aus, als die eingewechselte Nationalspielerin Klara Bühl allein auf sie zulief – eine starke Parade der VfL-Keeperin! Auf der Gegenseite war es kurz darauf Nuding, die einen Schuss von Gunnarsdottir entschärfte (85.). Weniger später, mit dem Abpfiff von Schiedsrichterin Susann Kunkel, war es dann perfekt: Die Frauen des VfL Wolfsburg bleiben im deutschen Frauenfußball das Maß der Dinge, die Meisterschale kommt demnächst wieder nach Hause!   

„Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft“

VfL-Cheftrainer Stephan Lerch: Wir sind heute wieder einmal auf einen sehr defensiv eingestellten Gegner getroffen. Man muss über die volle Distanz hochkonzentriert sein, Ball und Gegner ständig laufen lassen und das Tempo hochhalten, um irgendwann einmal eine Lücke zu finden. Hut ab, wie unser Team auch heute wieder mit dieser Aufgabenstellung umgegangen ist. Wir unheimlich viel investiert und es dennoch nicht immer geschafft, uns klare Chancen zu erarbeiten. Aber umso schöner ist doch, dass wir heute den verdienten Lohn für eine lange und schwierige Saison einfahren konnten. Sowohl vor als auch nach der Corona-Pause haben wir in unseren Spielen eine große Dominanz an den Tag gelegt. Zudem sind wir auch gleich wieder mit einem großen Selbstbewusstsein aus der dreimonatigen Unterbrechung gekommen. Jetzt freue ich mich einfach nur sehr, dass wir den vierten Titel in Folge eingefahren haben. Dass wir in Deutschland seit vielen Jahren führend sind, ist keine Selbstverständlichkeit. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, die in dieser Saison bislang schon Großartiges geleistet hat!“

VfL Wolfsburg: Abt – Blässe (61. Doorsoun), Goeßling, Wedemeyer, Maritz (76. Dickenmann) – Wolter, Neto, Gunnarsdottir, Huth (76. Popp) – Harder (61. Engen), Pajor (46. Rauch)

SC Freiburg: Nuding – Kirchberger, Stegemann, Knaak, Karl (80. Büchele) – Megroz, Wittje, Minge (80. Vojtekova), Müller (66. Kayikci), Starke (80. Ezebinyuo) – Sanders (55. Bühl)

Tore: 1:0 Wedemeyer (32.), 2:0 Harder (47.)

Schiedsrichterin: Susann Kunkel (Eichede)

Gelbe Karte: Doorsoun / -

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Glückwünsche an die Wölfinnen