Frauen

Viertelfinale im Blick

Die VfL-Frauen können mit einem Sieg gegen die AS Rom ihre Spitzenposition ausbauen.

Fünf Spielerinnen des VfL Wolfsburg attackieren auf dem Spielfeld eine Gegenspielerin.

In der FLYERALARMFrauen-Bundesliga sind die Frauen des VfL Wolfsburg souveräner Tabellenführer, in Gruppe B der UEFA Women’s Champions League ist allein das Torverhältnis ausschlaggebend für die aktuelle Spitzenposition der Wölfinnen. Richtungsweisend könnte da das direkte Aufeinandertreffen mit Konkurrent AS Rom werden: Mit einem Sieg gegen den Tabellenführer der Serie A am morgigen Donnerstag, 8. Dezember (Anstoß um 18.45 Uhr/live auf DAZN), wären die Weichen Richtung Weiterkommen und Gruppensieg gestellt. Für die Partie im AOK Stadion sind noch Tickets im Wölfeshop erhältlich.

Nur drei Liga-Gegentore

Unangenehm, typisch italienisch – dass VfL-Cheftrainer Tommy Stroot mit dieser groben Charakterisierung der AS Rom nicht falsch lag, zeigte sich bereits beim 1:1 in Italien. Es war ein hartes Stück Arbeit, das die VfL-Frauen in Latina südlich der Hauptstadt zu verrichten hatten. Ein physisch starker Gegner, der früh in Führung ging, verlangte den Grün-Weißen bis zum Schlusspfiff alles ab. Typisch italienisch ist auch die Betonung der Defensive im Spiel der Römerinnen. Dass St. Pölten gleich drei Mal gegen Rom traf (3:4), ist fast schon sensationell – wenn man berücksichtigt, dass Rom in elf Liga-Spielen erst drei Gegentreffer kassierte. Auch mit der erfolgreichsten AS-Torschützin haben die Wolfsburgerinnen bereits Bekanntschaft gemacht: Valentina Giacinti traf vor zwei Wochen gegen den VfL. Die 28-jährige italienische Nationalspielerin hat bislang in jedem Gruppenspiel ihr Tor gemacht – eine Serie, die nach dem Geschmack des VfL Wolfsburg nicht zwingend fortgesetzt werden muss. Und auch das spricht für die Qualität des Gegners: Bereits sechs Zähler beträgt der Vorsprung der italienischen Spitzenreiterinnen auf Double-Sieger Juventus Turin.

„Auf alles vorbereitet sein“

Parallelen zur letzten Saison sollten besser nicht als Omen dienen, wenn man es mit den Grün-Weißen hält. Auch da gab es die deutsch-italienischen Duelle an den Gruppen-Spieltagen drei und vier, auch da zunächst in Italien, auch da holte der VfL auswärts ein Remis. Am Donnerstag soll es nun aber anders laufen als gegen Juventus Turin in der Saison 2021/2022, als die Italienerinnen mit 2:0 in Wolfsburg gewannen. Es war die letzte Niederlage der Wölfinnen im AOK Stadion. Auch in der laufenden Spielzeit ist Grün-Weiß noch unbesiegt – eine beeindruckende Serie, die weiter ausgebaut werden soll. Nach dem 5:0-Erfolg im Liga-Spitzenspiel gegen Eintracht Frankfurt hatten die VfL-Frauen am Montag frei, am gestrigen Dienstag wurde wieder trainiert. Das Abschlusstraining fand am heutigen Mittwochnachmittag im AOK Stadion statt. Danach stellte sich Stroot im Rahmen der offiziellen Pressekonferenz den Fragen der Medien. Dabei ging es um…

…die Personalsituation: Sara Agrez fällt aufgrund ihrer Rückenbeschwerden weiter aus, das wird auch bis zur Winterpause der Fall sein. Alle anderen Spielerinnen sind einsatzfähig und dementsprechend auch mit im Kader.

…die Erkenntnisse aus dem Hinspiel: Wir haben Vieles sehr gut gemacht. Wir haben die richtigen Räume gefunden, was gar nicht so einfach war aufgrund verschiedener Konstellationen – unter anderem den Platzbedingungen. Gleichzeitig haben wir in Rom aber auch gesehen, wie wichtig Details sind, in der Konsequenz, in der Ausführung. Wenn wir die Dinge mitnehmen, die wir in den letzten Spielen in Köln und gegen Frankfurt gezeigt haben, bin ich überzeugt, dass wir als Sieger vom Platz gehen werden.

…die Ausgangsposition: Auswärts ein 1:1 zu holen – das nimmt man im internationalen Vergleich gerne mit, um eben dann auch das Rückspiel zu lösen. Gleichzeitig muss man aber aus Trainersicht schlau sein und bedenken, dass wir die bessere Tordifferenz haben, was eine Rolle spielen kann. So etwas muss man im Kopf haben – es ändert aber auch nichts daran, dass wir den direkten Vergleich gegen die AS Rom gewinnen wollen.

…die Erwartungen an den Gegner: Es gehört zu italienischen Teams dazu, dass man fast alles einkalkulieren muss. Wir haben das in der letzten Saison bei Juventus Turin gemerkt, da war ein großer Unterschied zwischen Auswärts- und Heimspiel erkennbar. Hier waren sie viel passiver. Durch das Hinspiel-Ergebnis gibt es auch für Rom verschiedene Arten und Weisen, wie sie es angehen werden. Vielleicht sind sie mit einem Punkt zufrieden und werden es passiver angehen. Vielleicht sehen sie es aber auch so, dass sie nichts mehr zu verlieren haben. Wir müssen auf alles vorbereitet sein. 

…den besseren Rasen in Wolfsburg: Warten wir nochmal 24 Stunden ab – dann sehen wir, ob der Rasen wirklich besser ist. Klar hatten wir in Latina etwas Zeitverlust drin, weil wir etwas länger gebraucht haben, um die Bälle zu kontrollieren. Auch dadurch ist Rom immer wieder in die Duelle gekommen. Wir sind aber davon überzeugt, dass wir es nun dort anders angehen und vielleicht auch gewinnen würden. 

…den Matchplan: Wir werden es nicht großartig anders angehen als vor zwei Wochen. Wir wissen, welche kleinen Details wir uns noch einmal ins Bewusstsein rufen wollen. Das haben wir nicht nur für dieses Spiel in der Vorbesprechung getan, sondern schon in den Spielen direkt nach Rom. Wir haben gesehen, wo Potenziale liegen und wo wir diese rauskitzeln können. Aber so machen wir es nach jedem Spiel.

Wölfe TV: Talk vor Rom

Matchcenter: Alle Infos zur Partie der Wölfinnen