Männer

Von Schängeln, Stahl und Schneifel

Pokalgegner im Check: Das ist TuS Koblenz.

Irgendwann ist immer das erste Mal. Am vergangenen Wochenende hat Bundesliga-Rekordjoker Nils Petersen als Losfee dafür gesorgt, dass das 120. Spiel des VfL Wolfsburg im DFB-Pokal eine Premiere wird. Denn noch nie zuvor haben es die Wölfe mit der TuS Koblenz zu tun gehabt. Der Pokalgegner aus Rheinland-Pfalz im Check.

Zwischen Abstiegstrauer und Pokalfreude

Spannung war am unteren Tabellenende im Saisonfinale der Regionalliga Südwest nicht mehr zu spüren. Bereits vor dem letzten Spieltag standen die vier Teams fest, die nach Schlusspfiff den Gang in die Oberliga antreten müssen. Aufsteiger Koblenz war unter den Auserwählten, verabschiedete sich mit nur vier Siegen und einer Tordifferenz von -50 letztlich sang- und klanglos. Bei der TuS ist man das ständige Hin und Her mittlerweile wohl schon gewöhnt.

Immerhin pendeln die Schängel, so bezeichnet man die in Koblenz geborenen Jungen und Mädchen, seit einem Jahrzehnt zwischen Ober- und Regionalliga. Trotz des direkten Wiederabstiegs gab es kürzlich Grund zur Freude. Denn mit dem 2:0-Erfolg im Finale des Landespokals gegen die SG Schneifel qualifizierten sich die Koblenzer zum insgesamt 13. Mal in ihrer Vereinsgeschichte für den DFB-Pokal.

Eine weite Reise

Die bisherige Bilanz: Siebenmal scheiterte der Traditionsklub in der 1. Runde, einmal in der 2. Runde, dreimal ging es ins Achtelfinale und einmal führte die Reise sogar bis ins Halbfinale. Das ist inzwischen aber 70 Jahre her. Damals gab es nach einem Unentschieden mit torloser Verlängerung noch ein Wiederholungsspiel, in dem Koblenz dem VfB Stuttgart unterlag (0:2). Zuletzt gehörten die Blau-Schwarzen, die bis 1982 noch als TuS Neuendorf firmierten, in der Saison 2017/2018 zum Teilnehmerfeld.

Ewig Koblenz

Michael Stahl stand beim Erstrundenaus gegen Dynamo Dresden am 11. August 2017 schon für die TuS auf dem Platz. Vier Jahre später war er, wenn man so will, zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Denn durch einen Muskelfaserriss wurde Stahl außer Gefecht gesetzt – und übernahm im November 2021 kurzerhand das Amt des scheidenden Cheftrainers Anel Dzaka. Der 36-Jährige führt eine nicht enden wollende Beziehung mit dem Klub, wechselte im Nachwuchsbereich nach Koblenz und ist seither – mit kurzen Unterbrechungen – ein Schängel.

Stahls Sensationstor

Im DFB-Pokal hat der gelernte Innenverteidiger bleibende Spuren hinterlassen. Denn beim Zweitrundensieg gegen Hertha BSC (2:1) erzielte Stahl das spätere Tor des Jahres 2010. Aus über 60 Metern segelte sein Gewaltschuss über Freund und Feind hinweg und landete zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung im Tor. Damals waren mit Tobias Bauer (Koordinator Sport VfL-Akademie) und Thomas Gentner, Bruder von Meisterheld Christian und Akademie-Direktor Michael, auch zwei in Wolfsburg bekannte Namen im Koblenzer Kader vertreten. Beide verbrachten den Großteil ihrer Karriere bei der TuS.

Sobald es Informationen zu den Tickets für das Spiel in der 1. Runde des DFB-Pokals gibt, erfahrt ihr es auf der Website sowie den sozialen Kanälen der Wölfe.