Frauen

VfL-Frauen machen es nochmal

Wölfinnen gewinnen auch das Testspiel gegen Hannover 96 mit 10:0.

Die VfL-Wolfsburg-Frauen beim jubeln.

20 Tore aus zwei Spielen: Nachdem die Wölfinnen am vergangenen Freitag bereits Sparta Prag mit 10:0 besiegt haben, können sie dieses Ergebnis auch für ihren vierten und letzten Test der Wintervorbereitung verbuchen. Am Mittwochabend setzten sie sich auf dem A-Platz vor der Volkswagen Arena mit 10:0 (5:0) gegen Hannover 96 durch. Rund 110 Fans beobachteten vom Rand des Platzes aus, wie die Wölfinnen von der ersten Minute an ihre Überlegenheit gegenüber dem derzeitigen Zweitplatzierten der Regionalliga Nord ausspielten. Defensiv waren die Grün-Weißen nicht gefordert, offensiv konnten sie dafür weiter an ihrer Abstimmung feilen. Für die Wölfinnen trafen Fenna Kalma (5./45.), Sveindis Jonsdottir (36./56.) und Alexandra Popp (66./69.) doppelt, die weiteren Tore machten Riola Xhemaili (37.), Ewa Pajor (42.), Svenja Huth (70.) und Vivien Endemann (82.). Bemerkenswert: In den vier Testspielen der Wintervorbereitung haben die VfL-Frauen kein einziges Gegentor kassiert. Dem Team bleiben nun noch vier Tage für den letzten Feinschliff, ehe es am Montag, 29. Januar, wieder in der Google Pixel Frauen-Bundesliga gefordert ist. Ab 19.30 Uhr bestreiten die Wölfinnen ihr erstes Pflichtspiel im Jahr 2024 bei der SGS Essen.

Personal

Wie bereits bei der Partie gegen Sparta Prag mussten die Wölfinnen auch gegen Hannover 96 auf Kathrin Hendrich (muskuläre Probleme) und Kristin Demann (Knie-Probleme) verzichten. Anneke Borbe fiel zudem krankheitsbedingt aus, Camilla Küver aufgrund von muskulären Problemen. Darüber hinaus schonte Trainer Tommy Stroot Stammkeeperin Merle Frohms. Für sie stand Lisa Schmitz im Kasten der VfL-Frauen. Auf der Bank nahm unter anderem Nelly Smolarczyk Platz, die Torhüterin bei den U20-Frauen des VfL ist. Lena Lattwein, die zuletzt angeschlagen pausiert hatte, kehrte gegen Hannover in den Kader und in die Startelf zurück. 

Spielverlauf

Auf dem Platz vor der Volkswagen Arena trafen zwei Teams mit denkbar unterschiedlichen Ausgangslagen aufeinander: Während die Wölfinnen kurz vor der ersten Partie des Jahres 2024 in der Google Pixel Frauen-Bundesliga stehen, geht die Saison in der Regionalliga für Hannover 96 erst im März weiter. Dementsprechend befindet sich das Team von Trainer Lucas Pfluger in einer frühen Phase der Vorbereitung. Von Beginn an ging das Spiel daher praktisch nur in eine Richtung: in die des Hannoveraner Tores. Wie von VfL-Cheftrainer Stroot erhofft, stellte die gut sortierte Defensive der 96er die Wölfinnen allerdings zunächst trotzdem vor keine einfache Aufgabe. Daran änderte auch die schön herausgespielte 1:0-Führung der Wölfinnen in der fünften Minute erstmal nichts. Lattwein bewies ein gutes Auge und schickte Kalma, die das Leder schön ins rechte Eck lupfte. Die Wölfinnen hatten Chancen im Minutentakt, unter anderem durch Kalma (19.), Pajor (22.) und Lena Oberdorf (25.). Ein zweites Tor fiel bis zur 36. Minute aber nicht. Dann legten die Wölfinnen das 2:0 nach: Jonsdottir verwandelte nach einem Pass von Pajor aus spitzem Winkel. Nur wenige Sekunden später erhöhte Xhemaili aus zentraler Position auf 3:0 (37.) Nun tat sich Hannover zunehmend schwer, den Wolfsburger Angriffen etwas entgegenzusetzen. In der 42. Minute konnte sich Oberdorf gut gegen die Abwehr der Gäste durchsetzen und den Ball quer zu Pajor legen, die frei zum 4:0 einschob. Kurz vor dem Pausenpfiff setzte Kalma mit dem 5:0 den Schlussstrich unter die ersten 45 Minuten.

Nach der Pause wechselte Stroot zunächst auf zwei Positionen: Für Oberdorf kam Chantal Hagel in die Partie. Für Schmitz durfte Nachwuchs-Keeperin Smolarczyk auf den Platz und ihr Debüt bei den Wölfinnen feiern. In der zweiten Hälfte dauerte es rund zehn Minuten, ehe der Ball wieder im Netz der Gäste zappelte: Zunächst hielt Hannovers Torhüterin Leah Bungeroth einen Abschluss von Jonsdottir noch stark, bei der anschließenden Ecke traf die Isländerin dann jedoch (56.). In der 66. Minute begannen die VfL-Frauen schließlich zu zaubern: Endemann spielte einen Pass von der rechten Seite ins Zentrum, dort legte Wilms mit der Hacke ab auf Hagel, die das Leder wiederum mit der Hacke zu Popp beförderte. Die VfL-Kapitänin schob souverän ein. Kurz darauf erhöhte sie auf 8:0, nachdem Torhüterin Bungeroth einen ersten Schussversuch von Pajor noch hatte abwehren können (69.). Nur eine Minute später traf Huth nach Vorarbeit von Jule Brand zum 9:0 (70.). Hannovers Keeperin war es in der zweiten Hälfte zu verdanken, dass die Führung nicht noch höher ausfiel. Ihr Team spielte nach der Halbzeitpause etwas mutiger nach vorne, eine wirklich brenzlige Situation erlebte U20-Torhüterin Smolarczyk aber nicht. Stattdessen lief sich Endemann nach einem Pass von Brand auf der rechten Seite frei und schoss in der 82. Minute das 10:0 für den VfL.

Trainerstimme

Tommy Stroot: Im Vergleich zum Spiel gegen Prag habe ich eine Verbesserung in der Art und Weise gesehen, wie wir Tore erzielt haben. Heute haben wir mehr Tore aus dem Spielaufbau heraus gemacht, was angesichts des Wetters gar nicht so leicht war. Es waren sauber herausgespielte Tore und wir waren in einer guten Frequenz um die Box herum unterwegs. Wir waren heute im defensiven Bereich weniger gefragt als in den Spielen zuvor, haben aber in allen vier Spielen eine überzeugende Art und Weise zu verteidigen gefunden. Von daher bin ich sehr zufrieden.

Aufstellung und Statistiken

VfL Wolfsburg: Schmitz (46. Smolarczyk)  – Wilms, Hegering (60. Wedemeyer), Janssen, Rabano – Xhemaili, Oberdorf (46.Hagel), Lattwein (60. Huth) – Jonsdottir (60. Brand), Kalma (60.Popp), Pajor (60. Endemann)

Ersatz: Beck (TW)

Tore: 1:0 Kalma (5.), 2:0 Jonsdottir (36.), 3:0 Xhemaili (37.), 4:0 Pajor (42.), 5:0 Kalma (45.), 6:0 Jonsdottir (56.), 7:0 Popp (66.), 8:0 Popp (69.), 9:0 Huth (70.), 10:0 Endemann (82.)