Frauen

VfL-Frauen erwarten „spielstarke Gegnerinnen“

Das sagt Trainer Tommy Stroot vor der Partie der Wölfinnen gegen Bayer 04 Leverkusen.

VfL Wolfsburg Spielerin Brand setzt sich im Kampf um den Ball gegen eine Gegnerin durch, im Hintergrund ist ihre Kollegin Oberdorf zu sehen.

Nur rund eine Woche nach dem 3:1-Sieg bei der SGS Essen reisen die VfL-Frauen für das erste Match der Rückrunde erneut nach Nordrhein-Westfalen. Dieses Mal heißt das Ziel Leverkusen. Im Ulrich-Haberland-Stadion treffen die Wölfinnen am Sonntag, 4. Februar, ab 14 Uhr (live auf DAZN und Magenta Sport) auf eine Mannschaft, die vor heimischem Publikum in dieser Saison noch ungeschlagen ist. Bayer 04 Leverkusen hat zuhause bislang drei Siege und ein Unentschieden gefeiert. VfL-Cheftrainer Tommy Stroot erwartet am zwölften Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga deshalb keine einfache Partie.

Niederlage zum Auftakt

Die Leverkusenerinnen sind mit einer Niederlage ins neue Jahr gestartet. Am vergangenen Freitag führten sie beim SV Werder Bremen zwar nach 21 Minuten, unterlagen schlussendlich aber dennoch mit 1:2. Aktuell steht Bayer mit 16 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz und ist damit punktgleich mit den sechstplatzierten Bremerinnen. Der Rückstand auf Essen und Hoffenheim beträgt darüber hinaus einen Punkt. Die vergangene Saison schloss das Team von Cheftrainer Robert de Pauw auf dem fünften Platz ab – dort möchte es auch gerne wieder hin. Über den Winter verließen mit Amira Arfaoui (zum 1. FC Nürnberg), Lara Marti (RB Leipzig), Eva van Deursen (SD Eibar) und Mia Eickmann (Borussia Mönchengladbach) vier Spielerinnen die Schwarz-Roten. Gleichzeitig gibt es mit der 19-jährigen norwegischen Mittelfeldspielerin Julie Jorde einen Neuzugang.

Konzentrierte Wölfinnen

Die Wölfinnen konnten am elften Spieltag einen Erfolg feiern: Sie behielten trotz eines zwischenzeitlichen 0:1-Rückstands die Nerven und gewannen am Ende verdient sowie deutlich bei der SGS Essen. Beeindruckend war dabei insbesondere, wie konzentriert die Wölfinnen nach dem Gegentreffer blieben. Innerhalb von rund fünf Minuten glichen sie durch Vivien Endemann aus und legten in den darauffolgenden 13 Minuten zwei weitere Tore nach. Dank des Sieges stehen die Wölfinnen weiter an der Tabellenspitze, der Vorsprung auf die zweitplatzierten Münchenerinnen beträgt allerdings lediglich einen Zähler.

Vor dem Spiel gegen Bayer Leverkusen sprach VfL-Cheftrainer Stroot mit den Medien über…

…die Personalsituation: Kathy Hendrich wird gegen Leverkusen noch nicht wieder dabei sein. Außerdem fehlen Diana Nemeth und Camilla Küver. Bei Camilla sind die Weisheitszähne gezogen worden, deshalb fällt sie ein paar Tage aus. Bei Kristin Demann haben wir noch ein Fragezeichen. Sie befindet sich wieder im Aufbautraining. Wir müssen schauen, ob es für den Kader reicht oder nicht.

…die Gegnerinnen: Leverkusen macht gewisse Dinge anders als Essen. Sie spielen häufig in einer Dreierkette mit typischen Schienenspielern auf den Flügeln. Wir werden daher defensiv gefordert sein. Um diesen spielstarken Gegner zu kontrollieren, haben wir in unserem Kader aber verschiedene Möglichkeiten. Eins ist für uns dabei klar: Wir werden nie am System rütteln, sondern je nach Gegner nur die eine oder andere Anpassung vornehmen.

…Trainingsschwerpunkte vor Leverkusen: Natürlich haben wir uns mit Leverkusen und ihrer Art zu spielen auseinandergesetzt. Für uns stehen aber unsere eigenen Themen im Vordergrund. Was wollen wir verbessern? Welche Erkenntnisse haben wir trotz der Platzverhältnisse aus dem Essen-Spiel mitgenommen? Wir haben in dieser Woche vor allem in der Offensive Akzente gesetzt. Es ging um das Herausspielen von Torchancen, um Abläufe im Spiel und vor allem in der Box. Vieles davon war aber sowieso geplant. Wir mussten da aufgrund des Essen-Spiels nichts spontan anpassen.

…das Duell der polnischen Torjägerinnen: Ich denke, dass Ewa in vielen Bereichen die Nase vorn hat. Sie ist überragend. Ich glaube, dass sie in Polen den Status eines Robert Lewandowskis im Frauenbereich hat, an dem auch nicht gerüttelt wird. Von daher denke ich, dass durchaus nacheinander geschaut wird, beide Spielerinnen das aber sehr gut einschätzen können.

…die Rolle von Statistiken bei der Spielanalyse: Generell ist es so, dass wir Daten in unsere Spielanalyse einfließen lassen. Wie viele Torchancen haben wir gegen uns bekommen? Wie viele Chancen haben wir selbst kreiert? Wir entschlüsseln den Expected-Goal-Wert außerdem immer für verschiedene Spielphasen. In der Vorbereitung, beim 10:0-Sieg gegen Sparta Prag, war es so, dass wir acht Tore aus dem direkten Umschaltspiel erzeugt haben und nur zwei aus dem Spielaufbau. Das sind Erkenntnisse, die mir wichtig sind. Denn wir sollten die Qualität haben, gegen einen solchen Gegner aus dem direkten Spielaufbau mehr Tore zu erzielen.

Zum Matchcenter