Im Rennen um die Deutsche Meisterschaft halten die Frauen des VfL Wolfsburg nach dem 19. Spieltag alle Trümpfe in der Hand: Die Wölfinnen setzten sich im Spitzenspiel der FLYERALARM Frauen-Bundesliga nach einer bärenstarken Leistung mit 6:0 (3:0) gegen den FC Bayern München und rangieren in der Tabelle nun vier Punkte vor ihrem direkten Verfolger. Svenja Huth, Joelle Wedemeyer, Tabea Waßmuth, Alexandra Popp, Lena Oberdorf und Ewa Pajor trafen vor 3.037 Zuschauenden im AOK Stadion für den sechsmaligen Deutschen Meister, dem nun noch zwei Siege zu Titel Nummer sieben fehlen. Nach der am morgigen Montag beginnenden Abstellungsphase steht gleich eine Neuauflage des deutschen Frauenfußball-Schlagers auf dem Programm: Am Ostersonntag, 17. April (Anstoß um 12.30 Uhr/live in der ARD und auf Sky), müssen die Grün-Weißen im Halbfinale des DFB-Pokals am FC Bayern Campus antreten.
Personal
Drei Tage nach dem 2:0-Erfolg gegen Arsenal Women FC im UWCL-Viertelfinal-Rückspiel stellte VfL-Cheftrainer Tommy Stroot sein Team auf zwei Positionen um: Für Lena Lattwein (Oberschenkelprobleme) rückte Alexandra Popp in die Startformation, die gegen Arsenal gelbgesperrte Wedemeyer ersetzte Lynn Wilms. Pajor feierte nach ihrer Einwechselung gegen Arsenal auch ihr Liga-Comeback: Die Stürmerin stand zuletzt am 12. September gegen den SC Sand (4:0) in einem Punktspiel auf dem Platz.
Spielverlauf
Mit der ersten Torchance überhaupt gingen die Wölfinnen nach ausgeglichen ersten Minuten in Führung – und fast hätte Tabea Waßmuth zwei Minuten später spektakulär erhöht. Bayern-Torfrau Janina Leitzig hatte die heraneilende Stürmerin angeschossen, doch der Ball kullerte am linken Pfosten vorbei. Vier Minuten später kam Jovana Damnjanovic aus kurzer Distanz zum Kopfball, nun hatten auch die Gäste ihre erste Möglichkeit. Es war der Auftakt einer druckvolleren Phase der Münchnerinnen, in die Grün-Weiß wiederum mit einer Doppelchance platzte. Zunächst legte Sveindis Jionsdottir bei einem schnellen Gegenzug für Rauch auf – etwas uneigennützig, denn Bayern verteidigte den Ball. Dann zappelte der Ball zwar im Bayern-Tor, doch Schiedsrichterin Franziska Wildfeuer erkannte bei der „verhinderten“ Schützin Waßmuth ein Handspiel. Nun waren aber die Wölfinnen wieder am Drücker, was sich bis zur Pause auch an der Anzeigetafel ablesen ließ. In der Nachspielzeit ließ Jonsdottir sogar Treffer Nummer vier liegen. Zur zweiten Hälfte brachte Bayern-Trainer Jens Scheuer drei frische Kräfte, darunter auch – durchaus ungewöhnlich – eine neue Keeperin. Die große Aufholjagd blieb jedoch aus, da die VfL-Frauen weiter bissig in die Zweikämpfe gingen und Spielkontrolle ausübten. Bayern blieb recht harmlos: Ein 17-Meter-Freistoß von Klara Bühl lenkte Almuth Schult zur Ecke (66.) – es war der bis dahin beste Gäste-Moment nach dem Wiederanpfiff. Die Tore fielen dann aber wieder auf der anderen Seite, sogar noch drei Mal. Was für ein Nachmittag im AOK Stadion!
Trainerstimme
Tommy Stroot: Dieses Spiel war ein Spiegelbild der letzten Wochen. Wie die Mädels aktuell ihre Leistung auf die Platte bringen, was sie ausstrahlen auf dem Platz – das genieße ich in vollen Zügen. Wenn man vergleicht, wie wir im Hinspiel aufgetreten sind, mit diesem Spiel heute, dann sieht man, wie sehr wir uns weiterentwickelt haben. Wir sind sehr gut eingespielt, finden die richtigen Passwege. Wir haben die letzten Wochen einfach sehr erwachsen gestalten.