Männer

Torreiches Remis

Wölfe trennen sich nach turbulenten 90 Minuten 3:3 von Hertha BSC.

VfL Wolfsburg-Spieler Mario Gomez im Zweikampf mit einem Gegenspieler.

Diese Leistung hätte einen Sieg verdient gehabt: Die Wölfe traten über 90 Minuten äußerst couragiert auf, steckten zwei durch Videobeweis aberkannte Treffer sowie einen verschossenen Foulelfmeter weg, trennten sich letztlich aber mit 3:3 (2:1)-Unentschieden von Hertha BSC. Yunus Malli (41. Minute) und Mario Gomez (44.) drehten vor dem Seitenwechsel den von Vedad Ibisevic erzielten Rückstand (1.). In Halbzeit zwei sorgten dann die Tore von Karim Rekik (53.) und Davie Selke (83.) für das Team von Trainer Pal Dardai sowie Divock Origi (60.) für das siebte Wölfe-Remis in Folge.

Knoche für Uduokhai

VfL-Cheftrainer Martin Schmidt war gegen die Hertha dazu gezwungen, seine Innenverteidigung umzustellen. Für den angeschlagenen Felix Ohis Uduokhai (Kniereizung) rutschte Robin Knoche in die Startelf. Dazu begannen im Vergleich zum Unentschieden in der Vorwoche beim FC Schalke 04 Daniel Didavi und Divock Origi für die zunächst auf der Bank sitzenden Yannick Gerhardt und Jakub Blaszczykowski.

Antwort auf frühen Rückstand wird aberkannt

Schlechter hätte die Partie für die Wölfe nicht losgehen können. Valentino Lazaro steckte nach knapp 20 Sekunden den Ball am grün-weißen Strafraum durch auf Vedad Ibisevic, der eiskalt die frühe Führung für die Mannschaft aus der Hauptstadt erzielte (1.). Doch der VfL antwortete postwendend: John Anthony Brooks nahm einen Freistoß von Daniel Didavi direkt. Den vom Innenpfosten abprallenden Ball jagten Mario Gomez, Niklas Stark und Knoche nach und Wolfsburgs Nummer 31 bugsierte das Leder zum vermeintlichen 1:1 über die Linie. Schiedsrichter Robert Kampka erkannte den Treffer letztlich jedoch nach Nutzung des Videobeweises ab, da Gomez bei Brooks᾽ Ballberührung knapp im Abseits gestanden hatte (7.).

Malli und Gomez drehen die Partie

Die Grün-Weißen ließen sich davon nicht einschüchtern und machten weiter. Didavi wurde im Strafraum von Per Skjelbred umgerissen. Den fälligen Foulelfmeter konnte Gomez allerdings nicht nutzen, er traf nur den Querbalken (20.). Doch auch das bremste den VfL nicht. Malli setzte sich zentral am Sechzehner durch und erzielte mit einem strammen Schuss den Ausgleich. Aber wieder hatte der Videoassistent etwas dagegen. Der im Abseits stehende Didavi hatte den Ball leicht abgefälscht. Erneut zählte das Tor nicht (26.). Nach 41 Minuten passierte schier Unfassbares: Aus der Drehung brachte Origi das Leder vor das Tor, wo Malli stand und den Ausgleich köpfte (41.) – dieses Mal ohne zurückgepfiffen zu werden. Die Wölfe blieben dran und drehten die Partie noch vor dem Pausenpfiff. Didavi spielte Gomez perfekt in den Lauf, der mit Hilfe beider Innenpfosten zum 2:1 traf (44.).

Selke kontert Origi

Wie bereits in Halbzeit eins musste die Schmidt-Elf auch in den zweiten 45 Minuten zunächst einen Rückschlag hinnehmen. Einen Freistoß von Marvin Plattenhardt köpfte Karim Rekik über Koen Casteels hinweg zum 2:2 (53.). Abermals zeigten die Wölfe allerdings ihr großes Kämpferherz. Knoche verlängerte eine Didavi-Ecke per Kopf, Origi stand goldrichtig und drückte den Ball aus wenigen Metern zur erneuten Führung über die Linie (60.). Wenige Minuten vor dem Abpfiff zeigten dann noch einmal die Herthaner ihre Abschlussstärke. Der eingewechselte Davie Selke scheiterte erst am stark reagierenden Casteels, bekam aber noch einen zweiten Versuch und schob aus wenigen Zentimetern zum 3:3-Endstand ein. Nach der nun anstehenden Länderspielpause in der kommenden Woche geht es für die Grün-Weißen direkt mit einem Heimspiel weiter. Am Samstag, 18. November (Anstoß um 15.30 Uhr, Tickets gibt es hier, ist der SC Freiburg zu Gast in der Volkswagen Arena.

VfL Wolfsburg: Casteels – Verhaegh, Knoche, Brooks, Tisserand – Guilavogui, Arnold – Malli, Didavi, Origi (83. Blaszczykowski) – Gomez

Hertha BSC: Jarstein – Pekarik (55. Esswein), S. Langkamp, Rekik, Plattenhardt – Stark (28. Maier), Skjelbred – Weiser, Lazaro, Kalou (67. Selke) – Ibisevic  

Tore: 0:1 Ibisevic (1.), 1:1 Malli (41.), 2:1 Gomez (44.), 2:2 Rekik (53.), 3:2 Origi (60.), 3:3 Selke (83.)

Gelbe Karten: Tisserand / Skjelbred

Besonderes Vorkommnis: Gomez schießt Foulelfmeter gegen Latte (20.)

Schiedsrichter: Robert Kampka (Görlitz)

Zuschauer: 25.214 am Sonntagabend in der Volkswagen Arena