Nmecha dreht auf
Die Partie begann aus VfL-Sicht mit einem vermeintlichen Schock: Nach überhartem Einsteigen von Robin Meißner musste Gerhardt den Platz nach einer knappen Viertelstunde gestützt und humpelnd verlassen – das sah nicht gut aus. Die zunächst schlimmen Befürchtungen konnte VfL-Chefcoach direkt nach Abpfiff dann zumindest ein wenig entkräften. Es sähe offensichtlich „nicht ganz so schlimm aus, wie es ausgesehen hat“, so van Bommel im Anschluss an die Partie. Weitere Untersuchungen werden jetzt Klarheit über den Schweregrad der Verletzung geben. Kurz nach der Behandlungspause sollten die Wölfe dann ihren Torreigen starten: In der 15. Minute knallte Daniel Ginczek im Anschluss an eine Arnold-Linksecke aus dem Rückraum auf den Kasten, der neben Ginczek als zentrale Spitze aufgebotene Nmecha hielt den Fuß hin und ließ HSV-Schlussmann Marko Johansson keine Abwehrchance. Eine weitere Viertelstunde später war es dann erneut eine Linksecke des heutigen Kapitäns, nach der Maximilian Philipp das Leder scharf nach innen brachte, wo Nmecha dieses sehenswert mit der Hacke über den linken Pfosten einnetzte – ein technischer Leckerbissen (30.). Das 3:0 noch vor der Pause machte Arnold dann selbst, als er ein misslungenes Johansson-Abspiel zunächst abfing und dann eiskalt ausnutzte (43.). Zwar agierten die Gäste im zweiten Durchgang offensiv auffälliger und kamen mit ihrer allerersten Gelegenheit durch Suhonen prompt zum 1:3 (54.), doch nach einer Stunde war der alte Abstand bereits wieder hergestellt: Grün-Weiß nutzte nach erneutem Abwehrpatzer des Zweitligisten eine Überzahlsituation, Ridle Baku bediente schließlich Nmecha, der erneut eiskalt blieb – und auf 4:1 stellte (60.). Der in Durchgang zwei gekommene Niklas Klinger durfte sich in der Folge auch noch zweimal auszeichnen – zunächst mit grandioser Fußabwehr gegen Robert Glatzel (71.), dann gegen Robin Velasco (89.). Auch einen Strafstoß – Marvin Stefaniak hatte Mito Muheim gelegt – konnte der Zweitligist nicht in Zählbares ummünzen. Bakery Jatta schob vom Punkt links vorbei (80.).
„Von Anfang an gut“
Mark van Bommel: Das sah gut aus von Anfang an, ich bin zufrieden. Wenn man gewinnt, ist das Ergebnis immer gut. Es ist wichtig, dass Spieler wie Lukas, Felix, Micky und Milli mal 90 Minuten gespielt haben. Denn nach 70 bis 75 Minuten kommt man in ein Tief, aus dem man wieder rauskommen muss. Das kriegt man nur hin, wenn man mal 90 Minuten spielt. Auch deswegen war es ein sehr guter Test.
Aufstellungen und Statistiken
VfL Wolfsburg: Pervan (46. Klinger) – Stefaniak, van de Ven, Lang, Gerhardt (13. Di Michele Sanchez) – Arnold (46. Wagbe), Baku (71. Littbarski), Philipp, F. Nmecha, – Ginczek, L. Nmecha
Hamburger SV: Johansson – Gyamerah (64. Leibold), David, Schonlau, Muheim – Meffert (46. Wintzheimer), Heyer, Kinsombi (64.Jatta), Suhonen (74. Velasco) – Meißner (64. Glatzel), Alidou
Tore: 1:0 L. Nmecha (15.), 2:0 L. Nmecha (30.), 3:0 Arnold (43.), 3:1 Suhonen (54.), 4:1 L. Nmecha (60.)
Besonderes Vorkommnis: Jatta verschießt Foulelfmeter (80.)
Gelbe Karten: – / Meißner
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
Re-LIVE: Die komplette Partie
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