Spielverlauf
Die Gäste imponierten zu Beginn mit extrem hochstehender Ausrichtung und zwangen die Wölfe so zu dem einen oder anderen Abspielfehler. Nach einigen Minuten Anlaufzeit gewann Grün-Weiß aber immer größere Passsicherheit und Spielkontrolle. Der erste Torschuss nach 13 Minuten wurde dann auch gleich gefährlich, Ridle Bakus Schlenzer wurde von RB-Keeper Peter Gulacsi aber übers Tor gedreht. Während der VfL offensiv zumindest noch zu einer weiteren Halbchance kam (23. Schlager), ließ die konzentrierte Defensive der van-Bommel-Elf lange überhaupt nichts zu. Dann musste Wölfe-Kapitän Koen Casteels bei Christopher Nkunkus Drehschuss (37.) und Andre Silvas Kopfball (39.) allerdings gleich zweimal seine Klasse unter Beweis stellen. Eine Partie mit vielen intensiven Mittelfeldgefechten ging somit torlos in die Pause – und das durchaus leistungsgerecht. In Halbzeit zwei sollte sich das ändern. Mit dem frühen 1:0 durch Roussillon (52.) im Rücken drückten die Hausherren auf die Vorentscheidung, die Wout Weghorst aber – allein auf Gulacsi zulaufend und zu hoch zielend – vergab (58.). Eine noch bitterere Schrecksekunde folgte dann in der 69. Minute: Der einmal mehr starke Schlager musste verletzt mit dick badagiertem Knie raus, Josuha Guilavogui ersetzte den Österreicher. Nichtsdestotrotz hielt die van-Bommel-Elf ihren Gegner bis zum Ende geschickt weit weg vom eigenen Tor, lediglich bei Willi Orbans eher glücklichem Abschluss hatte man Glück (78.). Somit gelingt den Wölfen ihr erster Sieg im neunten Versuch in Folge gegen die Sachsen. Zudem bedeutet der dritte Sieg nacheinander zum Auftakt einer Saison einen neuen Vereinsrekord.
Tor
1:0 Roussillon (52. Minute): Die Führung für den VfL! Tolle Balleroberung – und dann geht es schnell. Renato Steffen serviert die Kugel von links scharf nach innen, Gulacsi kann nur nach vorne abklatschen. Und da kommt Jerome Roussillon angerauscht und versenkt das Leder mit seinem starken linken Fuß in den Maschen!
Trainerstimmen
Mark van Bommel: Die ersten fünf bis zehn Minuten gingen an Leipzig. Da haben sie es gut gemacht und haben die Bälle im Mittelfeld gewonnen. Deswegen hatten sie mehr Kontrolle im Spiel, die wir dann aber übernommen haben. Bis zu dem sehr gefährlichen Konter von Leipzig – und dann war bis zur Halbzeitpause die Kontrolle wieder weg. In der zweiten Halbzeit schießen wir dann nach einem sehr guten Angriff mit Seitenwechsel das 1:0, wo „Rouss“ den Ball reinschießt – und ich weiß gar nicht, warum er an der Stelle stand. Aber das ist eben auch diese Mannschaft, dass alle immer nach vorne wollen, um Tore zu schießen. Deswegen steht „Rouss“ da. Danach müssen wir das 2:0 machen. Wenn Wout den Ball reinschießt, dann ist der Deckel zu. Das ist ein technischer Fehler, aber man kann ihm da überhaupt nichts vorwerfen. Die Arbeit, die er geleistet hat, war überragend – so wie die der gesamten Mannschaft. Leipzig ist so eine gute Truppe, die können aus dem Nichts ein Tor schießen. Aber wir haben ja auch noch Koen, einen Top-Torhüter. Am Ende haben wir gekämpft und alles dafür getan, uns den Sieg zu erarbeiten. Xaver Schlager wird untersucht, bei ihm müssen wir abwarten.
Jesse Marsch: Das war ein richtiger Kampf. Wir haben vor dem Spiel gesagt, dass Wolfsburg eine richtig gute und intensive Mannschaft ist, gegen die wir die Zweikämpfe und Duelle gewinnen müssen. Besonders in der ersten Halbzeit war das nicht gut genug. Wir waren auch nicht dynamisch und gefährlich genug vorne. Sicher hat Wolfsburg aber auch gut verteidigt. Außer in fünf Minuten nach dem Tor waren wir relativ stabil im Spiel. Es ist schön, dass wieder Normalität einkehrt in den Stadien. Aber wir müssen auswärts besser spielen und mehr Kontrolle haben, damit die gegnerischen Fans nicht so viel Leidenschaft in das Spiel bringen können. Kompliment an Wolfsburg! Sie haben richtig gut gespielt und hart gekämpft.
Aufstellungen und Statistiken
VfL Wolfsburg: Casteels – Mbabu, Lacroix, Brooks, Roussillon – Schlager (70. Guilavogui) , Arnold – Baku, Philipp (78. . Nmecha), Steffen (88. Marmoush) – Weghorst
Ersatz: Pervan (Tor), Bornauw, Gerhardt, Vranckx, Mehmedi, Brekalo
RB Leipzig: Gulacsi – Klostermann, Orban, Simakan (86. Mukiele), Gvardiol – Adams (86. Kampl), Haidara (59. Laimer), Szoboszlai (68. Poulsen), Forsberg, Nkunku – Silva (86.Brobbey)
Ersatz: Martinez (Tor), Henrichs, Raebiger, Wosz
Tor: 1:0 Roussillon (52.)
Gelbe Karten: Steffen, Schlager, Guilavogui, Roussillon / Gvardiol, Adams
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)
Zuschauende: 12.058 in der Volkswagen Arena
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